Das Phänomen China

China is changing and shaping the world in a way that is going to be central to our experience for the foreseeable future“

Prof. Richard Wolff gibt hier eine halbe Stunde lang dem kompaktesten Überblick über das ökonomische und soziale Phänomen, das China ist.

Ana Herz gelegt bzw dem kritischen Verstand vor allem derjenigen empfohlen, die immer noch aus ihrer westlich-bürgerlichen („Autokratie! Diktatur!!“) oder westlich-marxistischen („Kapitalistisch! Ausbeutung!!“) Sicht die Volksrepublik China so gründlich missverstehen, dass sie nicht Tatsachen sehen, sondern lediglich die eigenen konzeptionellen Dogmen.

Eine grandiose und grundlegende Einführung in „Das Phänomen China“ aus historischer und ökonomischer Sicht durch einen ausgewiesenen Kenner der Materie (Richard D. Wolff ist Wirtschaftswissenschaftler; er forschte und lehrte u.a. an den Universitäten Yale, Massachusetts, Paris (Sorbonne) und Utah.

Spione! Überall SPIONE!!

Deutschland im Zustand gehobener Kriegstüchtigkeit und zunehmender Panik: FEIND HÖRT MIT bzw. hat überall seine Agenten! Nachdem kürzlich erst zwei russische Agenten dingfest gemacht werden konnten, nun der nächste Schlag unseres wackeren Verfassungsschutzes gegen den bösen Feind: gleich DREI chinesische Spione erwischt!!

Die Panik wächst, und mit ihr die Lächerlichkeit des deutschen Chihuahuas, der das Beinchen hebt um an den chinesischen Baum zu pinkeln.

Eine Studie über den „Stand der Technik von Maschinenteilen, die auch für den Betrieb leistungsstarker Schiffsmotoren, etwa in Kampfschiffen, von Bedeutung sind“! Weitergegeben an China!!

Da tun sich natürlich Abgründe von Landesverrat auf, wenn DAS dem Chinesen in die autokratischen Finger fällt.

https://freedert.online/inland/203432-spionage-fuer-china-drei-deutsche

China im Zerr“Spiegel“ des deutschen Qualitätsjournalismus

Das Hamburger Fachblatt für regelbasierte Weltordnungen und Schlitzaugeneindämmung meint, Anlass zum Jubel gefunden zu haben: gleich zwei der drei Hauptmeldungen auf der „Spiegel-Online“ Website verkünden hämisch vermeintliche Rückschläge, die die kommunistische Super- und Weltwirtschaftsmacht Nummer Eins nach hoffnungsvoller Einschätzung der Hamburger China-Kenner einstecken muss.

Der Wertewesten schlägt gegen Chinas „Neue Seidenstraße“ zurück! Er plant nämlich mit regionalen Kooperationspartnern exklusiv wertewestliche Infrastruktur in ganz großem Stil. Beziehungsweise in einem Stil, den der kriegsbedingt etwas limitierte finanzielle Spielraum des US-Imperiums noch hergibt. Das dürfte sich im Vergleich zu Chinas epochalen Infrastrukturprojekten sicher auf eine beachtliche einstellige Prozentzahl belaufen, also aus ein paar Schienen und Brücken und ganz viel heißer Luft bestehen. Macht aber nichts, weil die Wirkung weniger auf tatsächliche geografische ökonomische Handelswege abzielt (sonst wäre einfach die Beteiligung an der BRI die Maßnahme der Wahl gewesen) sondern um propagandistische Wirksamkeit gegen die Realitäten, die China und Russland ins Werk setzen. Und insoweit funktioniert’s mal wieder wertewestlich super.

Noch hoffnungsvoller hört sich die zweite China-Nachricht an, die mit zündenden Schlüsselwörtern wie „Wahnsinn“, „Ende des Booms“, „Krise“ und „Probleme“ zur so verlogenen wie berechnend-besorgten Frage führt „Wie schlimm ist die Lage“? Wenn’s nach dem „Spiegel“ ginge, sicher schlimm genug, um schon mal einen Regime Change in China zu projektieren.

Leider gibt es von dem G2–Treffen in Delhi eine betrübliche Nachricht zu vermelden: die dort versammelten Regierungsvertreter aus 20 Ländern wollten sich dem Erpressungsdiktat der wertewestlichen Minderheit nicht beugen und verweigern in einer Abschlusserklärung einfach die eindeutige Verurteilung eines vom Westen seit anderthalb Jahren herbeipropagandisierten „russischen Angriffskriegs“! Da gibt’s auf jeden Fall noch viel zu tun für Überzeugungstäter und sprachgewaltige Außenpolitiker wie die deutsche Chefdiplomatin.

Insgesamt sieht es wohl recht düster aus für NATO-Gazetten wie den „Spiegel“, wenn sie sich an erkennbar halbseidenen und nur noch durch die Platzierung oben auf der Website zu Wichtigkeit hochgepushten anti-chinesischen Nachrichten für die wertewestliche propagandistische Gesamtstrategie gegen China und Russland nützlich machen können.

Jungle-Josep reitet gen (Ferner) Osten

Die hören einfach nicht auf. Provozieren, drohen, Fresse aufreißen und sich in Chinas innere Angelegenheiten einmischen, bis sie endlich zusammen mit ihren transatlantischen Herren und Meistern gegen China in den Krieg ziehen können.

Wo solche Unternehmungen enden, sieht man in der Ukraine.

Welches Schiff könnte denn die EU in die chinesischen Gewässer senden? Da böte sich doch die sagenhafte Yacht „Andromeda“ an, die schon in der Ostsee beim Pipelinesprengen so geheimnisvoll vorging, dass sie glatt niemandem aufgefallen ist, obwohl zu der Zeit eine ganze NATO-Seeübung dort stattfand und jeder Quadratzentimeter Wasseroberfläche durch das westliche Kriegsbündnis überwacht wurde.

Lauter gute Nachrichten

So langsam kriegen sie’s mit. Und machen auch gar kein Hehl mehr aus der Erpressungspolitik mit Sanktionen, die die USA und der kollektive Westen betreiben:

Senator Marc Rubio (Florida) ist äußerst besorgt darüber, dass Brasilien gerade mit China ein Abkommen geschlossen hat, dass den gegenseitigen Handel ent-dollarisiert und die Währungen Brasiliens und Chinas benutzt.

Rubio fürchtet, dass das bewährte Erpressungsmittel „Sanktionen“ in wenigen Jahren überhaupt nichts mehr nützen wird: „They’re creating a secondary economy in the world, totally independent of the Untided States“, barmt der Republikaner.

Damit hat er recht. Der Albtraum des globalistischen Hegemons ist wahr geworden. Die Welt außerhalb des westlichen Oligarchenfeudalismus befreit sich gerade von der Kontrolle, dem Terror und der Erpressbarkeit durch die frühere Supermacht.

Lesetipp: The Indian Punchline

Ein Blog, das von M.K. Bhadrakumar, einem indischen Ex-Berufsdiplomaten, betrieben wird und äußerst lesens- und bedenkenswerte Beiträge zu geopolitischen Fragen und solchen der Multipolarität bietet.

Im aktuellen Posting über den Besuch des chinesischen Präsidenten in Moskau schreibt Bhadrakumar folgendes:

„Russische Medien berichteten, dass Präsident Wladimir Putin eine außergewöhnliche Geste machte, als Präsident Xi Jinping den Kreml nach dem Staatsdinner letzte Woche am Dienstagabend verließ, indem er ihn zur Limousine begleitete und verabschiedete.

Beim Handschlag zum Abschied soll Xi geantwortet haben: „Gemeinsam sollten wir diese Veränderungen vorantreiben, die es seit 100 Jahren nicht mehr gegeben hat. Take care.“

Xi spielte damit auf die vergangenen 100 Jahre der modernen Geschichte an, in denen sich die Vereinigten Staaten von einem Land nördlich von Mexiko in der westlichen Hemisphäre zu einer Supermacht und einem globalen Hegemon entwickelt haben.

Mit seinem ausgeprägten Sinn für Geschichte und seinem dialektischen Denken erinnerte Xi an die intensiven Gespräche mit Putin, in denen es um die gegenwärtigen Realitäten ging, die das unipolare Moment der USA auf den Müllhaufen werfen, und um die Notwendigkeit, dass China und Russland sich zusammentun, um den Übergang der Weltordnung zu Demokratisierung und Multipolarität zu konsolidieren.“

https://www.indianpunchline.com


Umwälzungen

Eben die hochkarätig besetzte Runde bei Garland Nixon gehört (Andrei Martyanov und Scott Ritter zu Gast). Wie immer kompakte, absolut solide Expertise zum Verlauf des NATO-Krieges gegen Russland.

Was bei mir hängen geblieben ist, sind diesmal die Einschätzungen der beiden Gäste zur gerade stattfindenden Umwälzung der Geopolitik, die mit Präsident Xi‘s Besuch in Moskau einen Fokuspunkt der Unumkehrbarkeit erreicht hat.

Martyanov vergleicht die derzeitige tektonische Verschiebung in der Geopolitik mit derjenigen bei der Auflösung der Sowjetunion vor 30 Jahren, die im Vergleich zu den Veränderungen, die sich jetzt vollziehen, vergleichsweise gering ausfiel. Machtverschiebungen wie die jetzige hin zu einer multipolaren Welt passieren in seiner Sicht nicht (wie der chinesische Präsident in zurückhaltender Bescheidenheit sagt) einmal in hundert Jahren, sondern haben laut Martyanov Auswirkungen auf Geschichte und Machtverhältnisse der Welt, wie sie vielleicht alle 300-500 Jahre vorkommen.

Scott Ritter stellt ähnliche Überlegungen an. Er vergleicht die Entwicklung, deren Zeuge wir heute sind, aus US-amerikanischer Sicht mit dem Fall Roms und stellt sogar noch die Zeitraumangabe Martyanovs in Frage. Die Machtverschiebung, die jetzt stattfindet, ist ein Ereignis, wie es einmal in tausend Jahren passiert, meint Ritter.

Beide scheinen ausdrücken zu wollen, dass die globale Dimension der von Russland und China angeführten Multipolarität bereits dabei ist, die globale Herrschaft des westlichen Imperiums zu beenden und den Schwerpunkt des Weltgeschehens für die nächsten Jahrhunderte auf die Welt außerhalb des NATO-Blocks und seiner Vasallen zu verlagern.

Und das scheint mir eine sehr gute Nachricht zu sein. Als europäischer Insasse des wertewestlichen Freiheitsstalles muß man sich selber immer wieder daran erinnern, dass man in einem Kerngebiet einer im Höchstmaß propagandisierten Sphäre lebt.

Eine Sphäre, in der nach wie vor (angesichts der Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens immer erbitterter und verzweifelter) die sich auflösende Kontrolle des US-Imperiums über die globalen Verhältnisse verteidigt wird. Der Rest der Welt hat sich bereits (oder ist gerade dabei) umorientiert auf die Führungsnationen der neuen multipolaren Welt, die Frieden, Prosperität und vor allem Gleichberechtigung aller Nationen und Staaten verspricht.

Geschichten, die das Leben schrieb: All things must pass

Ich schalte den Fernseher ein, um einen Film auf PRIME zu schauen. Bis der FireTV-Stick regiert und Prime aufgerufen ist, vergeht eine Weile. Währenddessen ist auf dem Bildschirm der LiveStream von „Tagesschau24“ zu sehen, das Lieblings-Berieselungsprogramm meiner Liebsten („Da kann man so schön bei dösen, wenn da immer einer redet!“)

Ein dunkelhäutiger Anchor man interviewt einen „China-Experten“ irgendeiner Stiftung, also eines regierungsnahen Think-Tanks. Der Nachrichtensprecher fragt: „Bei dem, was der chinesische Ministerpräsident und auch der Außenminister sagen, ist ja immer viel von weltweiten Einflüssen und Aktivitäten die Abrede. Betrachtet China die Welt, aus seiner neuen Stärke heraus, imperialistisch? Müssen wir jetzt von einem chinesischem Imperium ausgehen?“

Der Interviewpartner antwortet nicht mal ungescheit, entkräftet die dumme Frage des Sprechers und hinterlässt insgesamt den Eindruck eines zwar in die transatlantisch-hegemonialen Lügenmärchen eingebetteten, aber halbwegs kenntnisreichen Gesprächspartners.

Darum geht es mir an dieser Stelle allerdings gar nicht. Die Fragestellung des Nachrichtenmannes, seine überhaupt nicht gespielte ideologische Borniertheit, seine gesamthaft herrschaftsbuckelnde Idiotie setzt irgendeinen Mechanismus in meinem Gemüt außer Kraft. Oder in Kraft?

Den Mechanismus jedenfalls, einfach nicht mehr zu können. Genug ist genug.

Zum ersten Mal denke ich, dass es so völlig hoffnungs- und aussichtslos ist mit dieser komplett verblödeten und gegen jedes ernsthafte Nachdenken immunisierten Herde von indoktrinierten freien Untertanen, dass jede Beschäftigung mit politischen und ökonomischen Fragen im Grunde verschwendete Zeit ist. Eine Zeit, die man besser mit schönen Dingen verbringt.

Die Kunst, die Drogen, die guten Freunde, die Natur – das, was einem Genuss und Frieden verschafft, anstatt einer politischen Realität Aufmerksamkeit zu schenken, die einen fast körperlich leiden läßt an der absichtlichen, inszenierten, gewollten, von Millionen geteilten Verdummung und Abstumpfung.

Ist man dann selber verdummt und abgestumpft, wenn man sich einfach absondert und isoliert von dem Wahnsinn, der in der gesellschaftlichen Realität als normal gilt? Oder tut man damit etwas für die eigene geistige Gesundheit?

Ich weiß es nicht. Ich warte jetzt, bis der Anfall wieder vorbei geht. Eines wenigstens haben mich fünfundsechzig Jahre Existenz unter Wahnsinnigen gelehrt: All things must pass.

„Wir haben nichts gewusst“?

Seit Hitlers „Mein Kampf“ (1925) konnte jeder wissen, was das Deutsche Reich vorhatte und wie es seine Pläne umzusetzen gedachte.

Seit Zbigniew Brzezińskis Buch “The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives”: (deutsch: „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“) von 1991 und der maßgeblich von Paul Wolfowitz verfassten National Security Strategy vom September 2002 (NSS), besser bekannt als “Bush-Doktrin” oder auch “Wolfowitz-Doktrin”, konnte jeder wissen, was das amerikanische Imperium vorhat.

Wie es seine Pläne umsetzt, ist seit 2003 in den endlosen Kriegen vom Irak bis zur Ukraine zu beobachten.

Ob die gegenwärtig stattfindende Abdankung des US -Imperiums, vor allem für seine europäischen Vasallen, wie das des Deutschen Reiches in flächendeckender Vernichtung und Ruinen enden wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

Da das US- (im Unterschied zum NS-)Imperium über Nuklearwaffen verfügt, wäre ein kriegerisches Ende gleichzeitig das Ende der menschlichen Zivilisation auf dem dritten Planeten.

Für politische Fanatiker, die sich Weltherrschaft auf die Fahne geschrieben haben, existiert das Wort „Niederlage“ aber nicht. Oder wenn, dann nur in Kombination mit „Verbrannte Erde“ und „Untergang des untauglichen völkischen Materials“.

Zu unser aller Pech ist allerdings die verbrannte Erde, die als letztes Resultat des ungebrochenen US-Weltherrschaftsanspruches übrig bleiben wird, nicht nach ein paar Jahren wieder nutzbar und bewohnbar – abgesehen davon, dass keine Menschen übrig wären, die das tun könnten.

Man muss also hoffen, dass es Russland und China als wichtigsten Möchten der neuen multipolaren Welt gelingt, den Untergangstaumel des bisherigen Hegemons nicht in eine planetare Katastrophe münden zu lassen. Und dass auch den herrschenden Eliten der US-Oligarchie die Aussicht nicht behagt, den Rest ihres Lebens in Bunkern unter einer verstrahlten Oberfläche zu verbringen.

Das sind insgesamt ziemlich armselige Aussichten.