Zwei Reden, zwei Präsidenten, zwei Welten:
Während der russische Präsident in Moskau, vor der Bundesversammlung der Russischen Föderation eine in würdigem und maßvollen Tonfall vorgetragene, mit Fakten und Detailwissen über die ökonomische, kulturelle und soziale Entwicklung des Landes gespickte Rede hält, hört man vom US-Präsidenten in der Warschauer Burg eine Ansprache, die – die Kenntnis des demenzbedingten Geisteszustandes des Mannes vorausgesetzt – in ihrer Substanzlosigkeit und Inhaltsleere nicht überrascht.
Auffällig ist sie eher dadurch, dass sie neben den üblichen Sprechblasen und Versatzstücken aus dem Zettelkasten der Neocon-Propaganda (im wesentlich: „wir sind die Guten, der Feind hingegen das Böse schlechthin“) eine erstaunliche Menge an beleidigenden und herabsetzenden Bemerkungen über den russischen Präsidenten enthält, dessen strategisches und psychologisches Denken der US-Präsident (oder die Leute, die seinen Teleprompter füttern) andrerseits erkannt und durchschaut haben will.
Die undiplomatische, primitive und faktenfreie Respektlosigkeit Bidens kontrastiert nicht nur mit der Tatsache, dass Putin in seiner Rede vor der Föderativen Versammlung keinen einzigen westlichen Führer beim Namen nennt, sondern vor allem damit, dass der senile Biden seinen vor dem Warschauer Showauftritt erfolgten Kurzbesuch in Kiew überhaupt nur antreten konnte, weil derselbe Putin, über den er auf so unangemessene und despektierliche Weise beleidigend herzieht, es ihm erlaubt hat.
Insgesamt zeigt die Biden-Rede, insgesamt zeigt vor allem auch deren Rezeption in den westlichen Medien, in welchem himalayaesken Ausmaß die seltsame Mischung aus Verrohung, Verdummung und gänzlicher Inhaltsleere, mit der der demokratische NATO-Faschismus die westlichen Gesellschaften in Wagenburgen der Feindbildpflege umgewandelt hat, bereits den öffentlichen Diskurs bestimmt. Es wird überhaupt nicht mehr der Versuch gemacht, einen Ausgleich der strategischen Interessen der USA mit denen Russlands zu suchen (zugebenermaßen auch schwierig, wenn das eigene strategische Ziel die Eliminierung des Gegners ist), die Tür zu Gesprächen wenigstens nicht zuzuschlagen oder den Konflikt perspektivisch durch Verhandlingen mit der Gegenseite zu lösen. Es wird nur noch agitiert, emotionalisiert und ein Feindbild beschworen, das in seiner grotesken Überzeichnungen und Verzerrung die Intelligenz jedes Beobachters mit einem IQ oberhalb der Teppichhöhe aufs Schärfste beleidigt.
Möglicherweise ist das aber auch alles, wozu der demenzkranke Achtzigjährige im Weißen Haus noch fähig ist. Ein früher für die Begutachtung des Gesundheitszustandes der Amtsinhaber zuständiger Mediziner soll gesagt haben, dass Biden überhaupt nicht mehr in der Lage ist, komplexere Zusammenhänge zu erfassen, strategische Überlegungen anzustellen oder kohärente Reden zu halten (und das, obwohl er alles, wirklich alles, vom Teleprompter abliest – weshalb seine Umgebung ständig in Angst und Schrecken lebt, dass er von Manuskript abweichen und frei reden könnte).
Gleichwohl werden seine beschämenden und inkohärenten Äußerungen von westlichen Medien kolportiert wie die Offenbarungen eines Messias; es wird in einem Umfang berichtet, der umgekehrt proportional zum Inhalt des Gesagten ist.
Es fällt schwer, angesichts der in bitterer Entschlossenheit von Politik und Medien vorgetragenen Sprachhülsen – von der „Demokratie“, die angeblich in der Ukraine verteidigt wird, vom „Diktator“ und „Autokraten“ Putin, von der Entscheidungsschlacht zwischen „Demokratie und Autokratie“, als die die westlichen Propagandisten den Angriff des Imperiums der Lügen auf Russland vermarkten – ernst zu bleiben.
Noch schwerer fällt es (mir), angesichts all dessen nicht das Gefühl zu kriegen, den Verstand zu verlieren. Wenn alle Welt um dich herum, oder der Großteil davon, dem Wahnsinn huldigt bzw. so tut, als ob es diesen Wahnsinn gar nicht gäbe, drängt sich dem Einzelnen, der nicht vom allgemeinen Irrsinn befallen ist, leicht der Eindruck auf, dass vielleicht nicht all die vielen anderen verrückt (geworden) sind, sondern er selber der Verrückte ist.
Dann sei es so. Ich erkläre hiermit, dass ich in einer Welt, in der die Bidens, Barbocks, Scholzens und Selenskijs die Kriterien der „Normalität“ sind, lieber der Verrückte bin. Wenn Millionen Mitbürger und Zeitgenossen nichts anderes zu tun haben, als sich mit ihrem bißchen Zurechtkommen unter immer ungemütlicheren Umständen abzumühen; wenn jeder sich dabei, ohne innezuhalten oder aufzublicken, von seiner Herrschaft in den Abgrund schicken läßt und das alles für normal hält – dann bin ich lieber verrückt. Zumal ich weiß, dass es noch ein paar andere Verrückte da draußen gibt.
Verrückte aller Länder, vereinigt euch!