Avoiding the blame game

Alexander Mercouris liefert in seinem heutigen Beitrag eine plausible Erklärung zu der Überschreitung der nächsten roten Linie (Lieferung von Kampfpanzern an das Kiewer Regime) durch den NATO-Block:

Die militärische Situation und die sich abzeichnende unabwendbare Niederlage der ukrainischen NATO-Stellvertreterarmee wird immer deutlicher – so sehr, das inzwischen sogar in der explizit pro-ukrainischen Medienlandschaft des Westens vermehrt Kommentare und Berichte erscheinen, die ein düsteres Bild der ukrainischen Aussichten in dem Abnutzungskrieg zeichnen, den Russland der NATO bzw. ihren ukrainisch bemannten Truppen aufzwingt.

Die Lieferung von Kampfpanzern, die vor kurzem noch ausgeschlossen wurde, ist ein Ausdruck des um sich greifenden unwilligen Realismus im kollektiven Westens: so soll verhindert werden, den unausweichlich bevorstehenden Schuldzuweisungen („the blame game“) für die kommende Niederlage zum Opfer zu fallen.

Dass zwischen der jetzt erfolgten Zusage der Panzerlieferungen und der Auslieferung an die Ukraine (gar nicht zu reden vom tatsächlichen Erscheinen der Leopards oder Abrams auf dem Schlachtfeld im Donbas) nach übereinstimmenden Meldungen eine Zeit von mehreren Monaten bis zu einem Jahr vergehen wird, scheint für diese Annahme zu sprechen.