Geschichten, die das Leben schrieb: wie ich abends mal ins Wohnzimmer stolperte und vor dem Fernseher stehen blieb

Entgegen meiner Gewohnheit blieb ich, als ich Drogennachschub aus dem Wohnzimmer holte, eine Weile – so etwa 20 Minuten – vor dem Fernseher stehen.

Die Liebste verfolgte dort eine Propagandasendung des staatlich kontrollierten Fernsehsenders ARD. Darin nahm eine ziemlich bösartige klimaktierende Schrappnelle namens Miosga (so hieß wohl auch die Sendung) die AfD Kanzlerkandidatin ins Verhör.

Sie unterbrach sie ständig und konnte ihre Feindseligkeit und Abneigung gegenüber der Interviewten bzw. deren Partei in keiner Weise verbergen. Die Moderatorin zeigte sich in jeder Hinsicht als unsouveräne, parteiische und einseitige Pseudo-Journalistin.

Frau Weidel blieb souverän. Unabhängig davon, was man von dem politischen Programm ihrer Partei hält, muss man sagen, dass sie sachlich und einigermaßen faktisch ihre Positionen vortrug. Sie hatte aber wenig Chancen gegen die geballten Vorurteile und die entschiedene Verurteilungsabsicht seitens der Moderatoren und irgendeiner rosa bejackten Lobbyistin (eine Art Klon der SPD-Schrapnelle Saskia Esken) – vor allem aber auch gegen die Parteilichkeit des offensichtlich gezielt selektierten Studienpublikums – etwas auszurichten.

Trotz oder wohl aufgrund dieses einseitigen, unterschwellig feindseligen Umgangs mit der Imterviewpartnerin war das Ganze im Grunde eine Sympathiewerbung für Frau Weidel und die AfD.

Fazit der Liebsten die sich diese unsägliche Propagandasendung von vorne bis hinten angetan hat: „Die Quittung kriegen die alle am Wahltag.“

Mein Geheimnis

Viele fragen mich, woher ich all die tollen Ideen für irgendwelche Bilder her habe und wieso meine Texte so brilliant sind. Ich verrate jetzt mal mein Geheimnis: auf meiner Schulter sitzt ein kleiner kommunistischer Elf, der mir all die Sachen einflüstert. Oft höre ich ihn aber nicht richtig, weil ich meistens Kopfhörer in oder auf den Ohren habe.

Geschichten die das Leben schrieb: der SUV der Adventskränze

Seit Tagen ist der jahreszeitliche Adventskranz Thema in unserer heimischen Volkskommune. Das heißt, bei meiner Herzdame, die von Amts wegen für die häusliche Ordnung und heimische Deko verantwortlich zeichnet (ein Stück weit Amtsanmaßung, die ich aber in meiner Altersweisheit und meiner angeborenen Unlust zu irgendwelcher Hausarbeit gütig durchgehen lasse). Ich selber habe mit dem jahreszeitlichen christlichen Hokuspokus nichts zu tun, aber auch nichts gegen Kerzenlichtgemütlichkeit und lecker Gebäck.

Heute nun, den 1.Advent in greifbarer Nähe, konnte sie es nicht mehr aushalten und beantragte einen Ausflug nach Flingern – neben Oberkassel das zweite mondäne In-Viertel der Landeshauptstadt, allerdings mit eindeutig jüngerer Bevölkerungsstruktur und deutlich mehr schicken Einzelhandelsgeschäften, in denen die betuchte obere Mittelschicht Geld für nutzlosen, teuren, aber nachhaltig, ökologisch und edel gefertigtem Kram loswerden kann.

Dort nämlich, so hatte die Gattin im Internet herausgefunden, gab es scheinbar den einzigen Blumenhändler Düsseldorfs, der künstlerisch anspruchsvolle und dekorative Adventskränze herstellte. Wie es der Zufall wollte, war heute auch der Tag ihres Gehaltseinganges, der sich jedes Jahr im November um das Weihnachtsgeld verdoppelt.

Von daher gab es also kein Halten mehr und wir betraten nach kurzer Parkplatzsuche den Blumenladen. Das kleine Geschäft war einer jener Läden, die nur in wohlhabenden Stadtvierteln funktionieren, wo es genügend Kundschaft mit dicken Portemonnaes gibt: elegant, aber gemütlich eingerichtet, schöne Deko, Wohnzimmeratmosphäre, große klassische Gemälde an der Wand, deren Sujets aber mitnichten spießig, sondern „augenzwinkernd ironisch“ wirken sollen.
Inhaber und Florist war der klischeemäßig übliche Schwule, zuvorkommend, sympathisch und erkennbar ganz der Ästhet.

Meine Liebste fühlte sich sofort wie zuhause und untersuchte die diversen Adventskränze. Diese wirkten auf mich zugegebenermaßen edel und schick, vor allem aber teuer; sie waren irgendwie aufgebockt bzw. doppelt so hoch wie „normale“ Adventskränze, wie ich sie von früher kannte. Es waren gewissermaßen die SUVs unter den Adventskränzen. Die Frau fragte pro forma nach dem Preis, aber ich konnte ihrer Aura entnehmen, dass die Kaufentscheidung bereits gefallen war.

So verlassen wir den kleinen Blumenladen mit einem wuchtigen, äußerst geschmackvoll dekorierten und höchst beeindruckenden Adventskranz, der ca. ein Drittel meines Monatsnettos gekostet hatte. „Und das Beste.“, flötet sie fröhlich, „den können wir nächstes Jahr wieder hinbringen und der dekoriert ihn uns neu! Das macht doch den Preis wieder ganz ok, oder?“

Auf solche Fragen sage ich in der Regel gar nichts, außer dass ich gelegentlich ein zustimmendes grunzen vernehmen lasse. Was soll ich mich auch einmischen, es ist nicht mein Geld und schöne Dinge sind eben auch Lebensqualität.

Zuhause ziert der Adventskranz nun den Wohnzimmertisch und es erging die Ansage, dass „immer nur eine Kerze“ anzuzünden sein pro Adventssonntag. Fair enough, finde ich – wenn schon, denn schon.
Abschlußbemerkung der Frau, als sie vom Sofa aus sowohl Fernsehnachrichten wie Adventskranz im Blick hat: „Wenn jetzt die Welt untergeht, haben wir wenigstens einen schönen Adventskranz!“

Grundsätzliche Erkenntnis am Sonntagabend

Wenn ich‘s recht bedenke, bin ich ziemlich einfach gestrickt und schätze in diesem kurzen Dasein unter all den Phänomenen, mit denen man im Laufe eines Lebens konfrontiert wird, vor allem drei Aspekte ganz besonders.

Und das sind erstens die Frauen und zweitens die Substanzen, die einem das Leben erträglich machen. Und drittens die Kunst, egal ob passiv als Musikhörer oder aktiv als Zeichner.

Oder, wie man früher sagte: Sex* and Drugs and Rock’n’Roll

*Love, too

Alter werden/sein: Nachteile und Vorteile

Nachteile:

  • Körperlicher Verschleiß/Verfall
  • Weniger Sex
  • Räumlicher Radius wird kleiner/begrenzter 
  • Weniger/schlechterer Schlaf
  • Keine Toleranz mit/ keine Geduld für Smalltalk, dumme Leute und Menschen, die einen benutzen wollen
  • Abnehmende Konzentrationsfähigkeit, nachlassendes Kurzzeitgedächtnis
  • In der Regel weniger Geld

Vorteile:

  • Weniger Sex (nicht mehr mit dem Do-or-die Impuls verknüpft)
  • Freiheit von allen Unternehmungen und Bestrebungen, die aufgrund Partnersuche, Fortpflanzung, Nistbau und Brutpflege betrieben werden
  • Individueller „Erfolg“ wird unwichtig 
  • Verständnis für eigene und fremde Schwächen und Fehler
  • Vertiefte Einsicht in gesellschaftspolitische, kollektive Zusammenhänge 
  • Anfälligkeit für ideologische und spirituelle Heilsversprechen verringert sich deutlich und verschwindet schließlich ganz

Fazit:

They had no pity, they never lend a hand
I can’t sing a song that I don’t understand
Goodbye, Jimmy Reed, goodbye, good luck
I can’t play the record ‚cause my needle got stuck“

(Bob Dylan)

bzw.

Youth is wasted on the young“

Wenn der DHL Mann zweimal klingelt

Gerade hatte ich mich zu einem gemütlichen Mittagsschläfchen hingelegt, als das hektische Klingeln eines Dienstleistungslohnarbeiters mich wieder in die Vertikale zwang. Ich drückte auf den Türsummer, der gleichzeitig die Gegensprechanlage aktiviert, und sprach mein übliches „Ja bitte?“ in den Hörer. 

„DHL! Paket für Sie!“ erklang es von unten. Ich begab mich auf den Weg nach unten, und mit jeder der insgesamt 86 Stufen bis ins Erdgeschoss wurde mein Schritt langsamer und gleichsam schwebender – was ich meiner frühnachmittäglichen Müdigkeit zuschrieb. Gleichzeitig registrierte ich einen feinen Nebel oder Dunst, der sich im Treppenhaus ausbreitete. Für einen kurzen Moment dachte ich, ein Nachbar hätte ein Räucherstäbchen entzündet, oder der Paketbote würde rauchen (allerdings entsprach die Menge an „Rauch““ eher dem dichten Qualm eines Bahnhofswartesaals der 1950er Jahre). Beides hätte ich aber gerochen; dieser Nebel hier war jedoch völlig geruchlos.

Dafür schien er alles zu durchdringen, einschließlich meiner Lungen und – so wollte es mir scheinen – jede einzelne Hautpore und Körperzelle. Unten angelangt lichtete sich der Nebel und gab den Blick frei auf eine Szenerie, die nur noch entfernt mit Oberkassel und nichts mit unserem Treppenhaus gemein hatte. Das DHL-Auto stand in einiger Entfernung am Rheinufer, das Paket lag weiter unten auf der Straße an einer Ecke im Gras. 

Aber auch die Straße war verwandelt, sie ähnelte jetzt einem alten Gartenpfad, und statt der Boutique an der Ecke sah ich Gräser und Blumenrabatten, zwischen denen das Paket lag. Bedruckt mit einem großen Fragezeichen lag es da am Boden. Der Paketbote, der derweil in der Ferne auf seiner Ladeklappe umherturnte, schien sich einen Spaß daraus zu machen, meine Überraschung mitzubekommen und womöglich mir beim Öffnen des rätselhaften Paketes zuzusehen.

Am merkwürdigsten aber waren zwei Hasen, die äußerst neugierig bei dem Paket standen, sich ihm immer wieder und aus verschiedenen Richtungen näherten, wieder zurücktraten und  über Bewandtnis, Verpackung und Inhalt des Päckchens zu fachsimpeln schienen. Ja, sie unterhielten sich tatsächlich, sehr gestenreich, sehr angeregt und in einer mir fremden Sprache. Inzwischen war ich überzeugt, durch einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum in eine Parallelrealität gelangt zu sein, vermutlich ausgelöst durch den Nebel im Treppenhaus.

Dafür sprachen jedenfalls die eigenartigen Häuser ringsum, die mir zwar bekannt vorkamen, die aber allesamt auf flexiblen Stelzen standen und sich in der leichten Brise hin und her bewegten. Dabei erklang eine Musik, die so unwirklich war, dass ich erst recht überzeugt war, Opfer einer Diskontinuität des normalen Raumzeitgefüges geworden zu sein. Aus früheren Begebenheiten dieser Art wusste ich, dass der Versuch, sich in irgendeine gewohnte Realität zurück flüchten zu wollen, sinnlos wäre bzw. die halluzinatorischen Erscheinungen nur vervielfachen würde. 

Von der Seite hörte ich ein Auto hupen; es war meine Liebste, die sonst nie Auto fährt, nun aber lässig aus dem Fenster lehnte und mir empfahl, doch mal das Päckchen zu öffnen. Steckte sie etwa dahinter? Hatte sie mir irgendetwas ins Essen gemischt, das diese Phänomene bewirkte? Wenn ja, würde ich von nun an öfter um dieses Menü bitten.

Ich beschloß nun, die beiden Langohren zu fragen, was es mit dem Päckchen auf sich hätte. Plötzlich war die Verständigung kein Problem mehr. Wir unterhielten uns in einer Sprache, die weder Deutsch noch Häsisch war, und die mir später von einem Amateurlinguisten als „Hasen-Portugiesisch“ erklärt wurde. Gescheite Antworten waren von den Hasen jedoch nicht zu bekommen. Im Gegenteil, als ich das Paket hochheben und öffnen wollten, raunzten sie mich rüde an und reklamierten Paket und Inhalt für sich.

Und tatsächlich stand außer dem Fragezeichen weiter nichts auf dem Päckchen, so dass ich nach einigem Hin und Her nachgab und es den frechen Gesellen überließ. Mein Hund unterdessen, der sonst jeden Vertreter der Gattung leporidae, dessen er aus hundert Metern Entfernung ansichtig wird, als natürlichen Feind und Beute betrachtet, wirkte während der gesamten Episode wie betäubt, er saß da bewegte den Kopf langsam von links nach rechts und wieder zurück und schaute in die Welt, als wäre sie aus Cellophan oder Glas.

Plötzlich klirrte es, der Hund schreckte auf und ich erwachte auf meiner Schlafstatt. Ich hatte im Traum – in WELCHEM, wusste ich jetzt! – ein Glas vom Nachttisch gefegt und dieses war auf dem Boden in tausend Stücke zersprungen. Die Flüssigkeit verteilte sich auf dem Fußboden, reagierte wohl auf irgendeine Weise mit dem Linoleum (oder woraus auch immer das Pseudoparkett, mit dem die Wohnung ausgelegt ist, besteht) und erzeugte einen Dunst, der dem Treppenhausnebel aus dem Traum nicht unähnlich war. 

In diesem Moment klingelte es an der Haustür und als ich die Gegensprechanlage drückte, hörte ich zu meiner abgründigen Verwunderung: „DHL! Paket für Sie!“

(Fortsetzung oben, im zweiten Absatz)

Hundeleben

Zweimal pro Woche geht mein Hundekumpel mit seinem zweitbesten Freund (nach mir) auf große Abenteuerrunde.

Hunde bei der Interaktion zu beobachten – miteinander und als Duo in der Begegnung mit anderen Hunden – ist eine faszinierende und oft belustigende Erfahrung. Man sieht, dass archetypische Verhaltensmuster wie Kontaktaufnahme, Signalisieren von Nicht-Bedrohung, Abneigung/Abwehrverhalten, Aggrssion, Konfliktlösung durch Ablenkung usw. jeder Spezies zu eigen ist.

Menschen sublimieren und rationalisieren diese Emotionen, und passen sie einer komplexen technischen Gesellschaft an. Bei Hunden ist alles direkt und unmittelbar; allerdings sind sie auch anpassungsfähig und lernen schnell.

Die beiden sind wie Pat und Patachon, wie zwei Jungs auf dem Schulhof, die vor lauter Energie auch schon mal raufen, ehe sie sich wieder wilden Jungs-Sportarten widmen. Andere Hunde, die ihnen begegnen, werden ignoriert oder nach kurzer, neutraler Begrüßung links liegen gelassen, schlimmstenfalls deutlich zurechtgewiesen, wenn sie sich zu aufdringlich in die Zweierbande reindrängen wollen.

Nach jeder dieser Runden sind beide so k.o., dass sie zuhause gerade noch kurz was fressen und dann, meistens bis abends, ins Suppen- bzw. Futterkoma fallen.

#hundeleben #mybestfriend #herrundhund

Geschichten die das Leben schrieb: Halloween und die Brutglucken

Am Abend vor Allerheiligen wird seit zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren auch hierzulande ein Brauch gepflegt, der, aus Irland kommend, auf dem Umweg über die USA in Deutschland Fuß gefasst und allen möglichen Gewerbetreibenden willkommene Zusatzumsätze zwischen der Schützenfest- und der Adventssaison beschert: 

An Halloween verkleiden sich Kinder und Jugendliche möglichst gruselig, die Kleineren ziehen von Tür zu Tür und fordern „Süßes oder Saures“, die Größeren ergreifen die Gelegenheit, abends und nachts umherzuziehen, teenagergemäß „Spaß zu haben“ und potentielle Sexpartner zu beeindrucken, die Erwachsenen passen sich dem vergleichsweise neuen Brauch an, indem sie ausgehöhlte, beleuchtete Kürbisse und allerlei geisterhafte Deko vor ihre Häuser stellen.

Soweit, so lästig, vor allem für Hundehalter, deren Vierbeiner derlei lauten Spuk als Aufforderung sieht, die merkwürdig gewandete, umher rennende und zappelnde Beute zu verbellen und nach Möglichkeit zu zwicken. In Oberkassel, dem Düsseldorfer Oberschichtsstadtteil mit der höchsten SUV-Dichte und den gefühlt schnöseligsten neureichen Besserverdienenden Deutschlands, liegt die Sache anwohnerbedingt nochmal anders, nämlich übler:

Scharen von Helikoptereltern bringen ihren kostümierten Nachwuchs in ihren übermotorisierten Protzkarossen oder mit dem Lasten-E-Bike (also das grüne Kern-Klientel) zu offenbar vorab vereinbarten Treffpunkten, von wo aus die lieben Kleinen dann lautstark und gruppenweise ihre Betteltour starten und die Anwohner nerven. 

Die Frau und ich, zusammen mit dem Zottelkumpel auf der abendlichen Hunderunde, navigieren so gut es geht zwischen den Pulks von Miniatur-Hexen, -Dämonen, -Geistern und -Zombies, indem wir jeweils die Straßenseite wechseln, wenn uns wieder ein Grüppchen entgegenkommt. Auf einer Freifläche zwischen den edlen Apartmentblocks des Oberkasseler Neubaugebietes (Wohnungspreise ab 1 Mio Euro aufwärts) können wir auf einem der breiten Gehwege zwischen den Rasenflächen etwas aufatmen, auch der Hund beruhigt sich wieder.

Doch nun kommt uns mit einem spukmäßig beleuchteten Lasten-E-Bike eine der reproduktionsfreudigen Jungmütter entgegen, die sich schon deshalb für progressiv, nachhaltig und anti-faschistisch halten, weil sie die Kinder mit dem Fahrrad statt mit dem Porsche-SUV zum Kinderhort an der Ecke bringen und einen „FCK AFD“ Aufkleber auf ihrem Gefährt haben. Mein Hund nimmt die Erscheinung als Bedrohung wahr und wirft sich in die Leine, um die beleuchtete Zumutung ordentlich anzukläffen.

Das erschreckt die Radfahrerin so, dass sie kurz schwankt – wir sind etwa drei gefahrlose Meter von ihr entfernt – und uns wütend ankeift: „Geht‘s noch?! Passt mal auf euren Hund auf!!“. Schon ist sie, elektrisch verstärkt, weitergefahren und um die nächste Ecke verschwunden. 

Während ich noch bedaure, ihr kein geistesgegenwärtiges „Halloween, Alte!“ zugerufen zu haben, lässt sich die Frau vernehmen: „Nimm mal den Hund kürzer. Diese Weiber sind nicht zurechnungsfähig. Statt dass die einfach weiterfahren, müssen diese Brutglucken losschimpfen…“

Meine Freude über den schönen Begriff „Brutglucken“ für das grün-liberale urbane Deppenpack vertreibt sofort jedes Bedauern über verpasste Gelegenheiten zu einem fiesen verbalen Gegenschlag und wir beenden die Runde in der Gewißheit, ganz bestimmt keiner dieser Nervensägen die Tür zu öffnen, falls die bei uns klingeln sollten.