Die allumfassende Idiotie bürgerlicher Propaganda: bei Wahlen und im Krieg noch debiler als sonst

In Wahlkampfzeiten wird die allgegenwärtige Beleidigung der Intelligenz, die das politische Leben eines bürgerlichen Staates ohnehin darstellt, noch einmal potenziert. Die unfreiwillig satirischen Slogans und Parolen speziell auf Plakaten von Parteien, die gar nicht genug Krieg führen und darüber den eigenen Standort deindustrialisieren können, erklimmt himalayaeske Höhen. 

Wie immer ganz vorne mit dabei: die ökoimperialistische Fraktion der Faschisierung, genannt „Grüne“. Ob diesen Moralaposteln und Verzichtspredigern, diesen Russenhassern und China-Bashern, überhaupt auffällt, wie bizarr ihre Schlagzeile „Wirtschaft stärken“ wirkt? 

Haben sich die „Grünen“ als Speerspitze von Faschisierung und Krieg den Bundeswehr-Werbeslogan „Mach, was wirklich zählt“ absichtlich (nur leicht abgewandelt) zu eigen gemacht („Machen, was zählt“)? Soll das die unbedingte Kriegstüchtigkeit und -Bereitschaft dieser Ostlandkrieger unterstreichen? 

All dies im Umkreis einer Straße, deren höchstes Wohnhaus eine große Statue des Vogels ziert, der seit alters her Weisheit und Klugheit symbolisiert: die Eule. Heute wacht sie über den Abgrund von Dummheit und über die bellizistische Idiotie, die sich unweigerlich einstellt, wenn die Dummen sich für klug halten und die Machthaber Idioten sind.

Wahlkampf in Düsseldorf-Oberkassel: Moralische Empörung ersetzt Argumente gegen Nationalisten und Faschisten

Die einschlägigen Bewerber um Bundestagsmandate haben sich am Barbarossaplatz aufgebaut und belästigen die Passanten mit plumper Anmache, Werbematerial und diversem Billig-Merch.

Der AfD-Stand ist der größte und aufwändigste, hat aber die wenigsten Besucher. Es scheint der betuchten Oberkasseler Einwohnerschaft peinlich, in der Öffentlichkeit mit den Schmuddelkindern des Politbetriebes gesehen zu werden. Man wählt sie dann, wennn man so veranlagt ist, natürlich doch – aber in der Anonymität der Wahlkabine.

Einzig eine Gruppe von sieben oder acht Schülern, Alter ca. 15 oder 16 Jahre, macht lautstark auf sich aufmerksam, indem sie mit grünen Windmühlen (ein Give-Away der benachbarten GRÜNEN) herumwedeln und irgendwelche Parolen skandieren. Sie sind alle sehr erregt, reden auf die AfD-Truppe ein und werfen den völkischen Wahlwerbern Invektive und Schlagworte aus dem moralischen Wertekanon bürgerlicher Antifaschisten an den Kopf. Kurzum, die Jugendlichen dissen die rechten Nationalisten nach Kräften, sind dabei aber kaum verständlich.

Ich schaue mir das eine Weile an und sage denn zu den Kids: “Meint ihr eigentlich, mit Windmühlen wedeln und ein bisschen rumschreien könntet ihr die AfD agitieren? Fallen euch keine ARGUMENTE ein, mit denen ihr Nationalisten und Faschisten kritisieren könnt? Davon gibt’s nämlich genug, wenn man mal die moralische Empörung beiseite legt…”
Damit mache ich mir allerdings keine Freunde unter den empörungswilligen Jungbürgern. Im Gegenteil: ein Junge mit Zahnspange blökt mich an: “Boah, du wählst wohl auch AfD!! Typisch alter weißer Cis-Mann, echt jetzt, das sind immer dieselben!”.

Beifälliges Gemurmel von seiner Peer Group ; sie ziehen gemeinsam ab in Richtung Stand der GRÜNEN, warscheinlich um dort den großartigen antifaschistischen Sieg zu feiern, den man soeben errungen hat.

Während ich noch in mich hinein grinse, kommt die AfD-Spitzenkandidatin auf mich zu um sich zu bedanken. Sie hat meine Bemerkung offensichtlich als Ausdruck von Sympathie für ihren salonfaschistischen Verein missverstanden. Ich gebe ihr  zu verstehen, dass der letzte bürgerliche Verein, den ich wählen würde, ihr Haufen ist und verabschiede mich freundlich.

Für heute, finde ich, habe ich genug Spaß gehabt mit den Wahlkämpfern.

Nachtrag

Eine weitere anekdotische Begebenheit war mit vorhin entfallen:

Nach dem Erlebnis am AfD-Stand kam ich wieder am Stand der GRÜNEN vorbei, wo mir ein älterer Grünen-Wahlkämpfer Werbezettel seines bellizistischer Vereins anbot.

Das Format dieser Faltzettel entsprach ziemlich genau den wunderbaren Aufklebern, die ich gegen eine kleine Spende von den Genossen der DKP Brandenburg erhalten hatte und von denen, wie mir aufgrund der Situation plötzlich einfiel, eine Anzahl in meiner Jackentasche ihr Dasein fristeten.

So war ich in der glücklichen Lage, dem Grünen-Mann ein Tuschgeschäft vorzuschlagen. Mit den Worten „Das ist ja schön! Da können wir Grünen-Werbung tuschen!“ zog ich die Aufkleber aus der Tasche, die begeistert von dem strahlenden Wahlkämpfer entgegen genommen wurden. Allerdings verlosch das strahlen schlagartig, als er den Text zur Kenntnis nahm.

„Ach so, DKP… Das ist ja wie früher…“ hörte ich ihn noch murmeln, ehe ich mit den aufmunternden Worten „Genau. Die sind wieder da!“ zufrieden weiter meiner Wege zog.

Nomen est omen

Wenn ich nicht in Düsseldorf wahlberechtigt wäre, sondern in der Nachbargemeinde Meerbusch, würde ich glatt auf die Idee kommen, diesem soliden Vertreter der SPD meine Stimme zu geben – nur wegen seines Namens.

Zu schön wäre es, wenn die anderen Kandidaten Namen hätten wie Ludwig Simpel (CDU), Anke Schlichtgemüt-Deppen (FDP), Franziska Hohlbirn (Grüne) oder Anton Dovnus (AfD)….