Bewerbe mich jetzt mit diesem Warn-Plakat bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Panikm… äh -Aufklärung:

Akkordmasken

Der türkische Änderungsschneider an der Ecke (einer von vielen im Viertel) hat seine Produktion fast komplett auf Atemschutzmasken umgestellt. „Wir ändern auch noch, aber ganz wenig“, teilt die geschäftstüchtige Chefin mit.

Ihre drei männlichen Mitarbeiter an den Nähmaschinen arbeiten im Akkord an den Masken. Allerdings die Gummi-Verteuerung! Ganz böse Sache, wie die Chefin sich beschwert: Gummiband von der Rolle kostet plötzlich fast doppelt soviel wie vorher, so dass diese sympathische Geschäftsfrau sich gezwungen sieht, die Masken mittlerweile zum Stückpreis von 8 Euro über den Ladentisch zu geben (vorher 6 Euro).

Zu Qualität und Tragekomfort ist anzumerken, dass die Teile gut sitzen, angenehm zu tragen sind, aus 100%iger Baumwolle bestehen, und dass sie in ansprechenden Farben von coolem Schwarz oder medizinischem Weiß bis zu farbigen Mustern angeboten werden.

Philanthropische Agenden von Software-Milliardären

Im Windschatten der Corona-Pandemie hört und liest man jetzt oft von den Bemühungen eines gewissen us-amerikanischen Milliardärs, mit seinem marktwirtschaftlich korrekt zusammengeraubten Vermögen der WHO und besonders deren Impfprogrammen auf die Sprünge zu helfen.

Besagter Bill Gates hat es zwar noch nicht mal geschafft, die Viren zu beseitigen, die beständig in seinen dubiosen Software-Produkten zu finden sind, scheint aber besessen von der Idee zu sein, mit genügend Impfstoffen (und ganz viel testweisen Impfreihen in „Entwicklungsländern“, bei denen häufig Zwang und Druck auf so ungebildete wie ahnungslose menschliche Versuchskaninchen ausgeübt wird) alle möglichen Erkrankungen und Epidemien aus der Welt zu schaffen – anstatt Hunger, Armut, Wassermangel, katastrophale hygienische Zustände etc. anzugehen.

Dieser Artikel von Robert F. Kennedy jr. nimmt die mehr oder weniger kriminellen Machenschaften unter die Lupe, mit denen Gates – an Regierungen und Nationalstaaten vorbei (oder mit deren erkaufter Komplizenschaft) – seine wohltäterische (in Wahrheit wohl steuersparende und psycho-kompensatorisch motivierte) Agenda unters Volk zu bringen versucht. Es ist recht gruselig:

„Ein Volk, eine Regierung, ein Virus!!“

Fünf Minuten öffentlich-rechtliches Fernsehen und ich bin überwältigt von soviel Volksgemeinschaft und Heldentum.

Ein Land, das sowieso schon zu den Besten der Welt gehört, wächst in der Krise zusammenhaltsmäßig über sich hinaus, steht astrein da und hat im Grunde trotz kleinerer Engpässe alles voll im Griff. Natürlich dank seiner entschlossen zupackenden Politiker, die in dieser Stunde der Not keine Parteien mehr kennen, sondern nur noch die deutsche Wirtschaft, also uns alle, die wir von deren Wachstum abhängig sind.

Am schönsten aber die vielen Beispiele aufrechter Volksgenossen, die vorbildlich die nationale Gemeinschaft mit Initiative, Tatkraft, Selbstlosigkeit und Hilfsangeboten aller Art bereichern. Man möchte Schluchzen vor Rührung über derart zahlreiche Beispiele patriotischer Größe und Opferbereitschaft.

Die öffentlich-rechtliche Erbauungssendung erreicht schier kirchenfunkmäßige Dimensionen, als am Beispiel eines Krankenhauses das deutsche Gesundheitssystem besichtigt wird, und außer sauberen Fluren, leeren Betten und wunderbar beruhigenden Zahlenbeispielen („nur 100 von 10.000 freien Intensivstationsbetten mit Corona-Patienten belegt!!“) nur die wahrhaft makellose Güte der nationalen Rundum-Versorgung des Volkskörpers gefeiert wird.

All diese guten Nachrichten leuchten auch dem stets dienstbereiten und gehorsamen Volk schwer ein; es honoriert sie medial vermittelte Qualität seiner Wirtschaft und Infrastruktur und die einsame Klasse der politischen Macher, die erstere kommandieren, mit satten Zustimmungsraten.

Am Ende dieser paar Minuten Qualitätsmedienkonsum widerstehe ich gerade noch so dem Impuls, stramm zu stehen und in den Ruf „Ein Volk, eine Regierung, ein Virus!!“ auszubrechen.

Geschichten aus dem Pflegeheim: die Einschläge kommen näher

Der bisherige relativ gemütliche Tagesablauf unserer Einrichtung (angesichts der Umstände herrscht – bis auf das Besuchsverbot – beinahe Normalbetrieb) ist beendet. In einem Pflegeheim um die Ecke, im Nachbar-Stadtteil Selikum, sind in einem katholischen Pflegeheim 33 Bewohner und 9 Mitarbeiter mit Covid-19 infiziert.

Das fasst unsere Einrichtungsleitung eindeutig und zu recht als Warnschuss auf und erlässt ab sofort folgende Maßnahmen: alle Wohnbereiche werden strikt getrennt, die Bewohner müssen auf ihren Wohnbereichen bleiben. Gemeinsame Veranstaltungen sind gestrichen. Mahlzeiten und Angebote des Sozialen Dienstes finden nur noch wohnbereichsbezogen statt; die Mitarbeiter – Pflege wie Sozialer Dienst – sind für die Zeit ihrer Anwesenheit im Haus nur einem einzigen Wohnbereich zugeordnet. Somit steht eine Neustrukturierung der Angebote des Sozialen Dienstes an, da fast alle Gruppenangebote wohnbereichsübergreifend sind.

Maßnahmen, die NICHT erfolgen: die Ausstattung der Mitarbeiter mit Atemschutzmasken und Handschuhen (bzw. deren obligatorische Verwendung – Schutzhandschuhe jedenfalls gibt es im Hause reichlich, weil die Pflege-Kollegen sie täglich benutzen). Getestet wird auch nicht.

Auf meine Nachfrage belehrt mich die PDL (Pflegedienstleitung), dass das Testen ja ohnehin wenig bringen würde: „Heute werden Sie negativ getestet und morgen infizieren Sie sich…“. Auch würden die Masken nichts nützen und wenn überhaupt nur die FFP2-Masken was taugen, „und ziehen Sie die mal eine Stunde auf, das halten Sie nicht aus, da schwitzen Sie wie blöd…“

Unterdessen verbreitet sich unter den orientierten Bewohnern die Neuigkeit. Ihnen ist klar, das jetzt noch weitergehende Einschränkungen ihres Lebens im Heim auf sie zukommen. Die Dementen, die schon nicht das Abstandsgebot verstehen können und einem munter weiter die Hand schütteln, umarmen oder sonstwie anfassen wollen, spüren sicher auch die insgesamt veränderte Atmosphäre im Haus. Sie können nicht erfassen, was Gründe und Auswirkungen der Veränderungen sind, erfassen aber, DASS etwas anders ist.

Die PDL begründet die Maßnahmen damit, Zustände wie im benachbarten Pflegeheim verhindern zu wollen. „Bei uns ist ja zum Glück noch keiner erkrankt oder infiziert!“ sagt sie mir. Ich so: „Frau G., wie wollen Sie das denn wissen ohne dass getestet wird?“ Frau G. schaut mich an, nickt und schweigt.

Geschichten aus dem Pflegeheim: Vollsperrung

Nach dem Online-Gottesdienst winkt der Einrichtungsleiter mich und ein paar Pflege-Kollegen zu sich und zeigt uns den soeben eingetroffenen Erlaß der Bezirksregierung an die Pflegeheime im Rhein-Kreis Neuss: ab sofort vollständige Zugangssperre, Ausnahmen nur noch für ärztliches Personal. Verwandte dürfen nur noch bei akuten Sterbenfällen und dann nur unter Aufsicht hinein. Der Grund, so führt das Schreiben aus, ist die laxe Handhabung der bisherigen Regelung (Besucher-Zutritt für eine Stunde, nur auf dem Zimmer, nur mit Registrierung) durch die Einrichtungen im Kreis. Dadurch sei es in einem der Heime zu einer Masseninfektion gekommen; ähnliche Fälle wolle man mit der neuen Regelung vermeiden.

Auch hier also wieder derselbe Auslöser für weitreichende staatliche Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten: die menschliche Dummheit. Zumindest dient die Ignoranz und Borniertheit vieler Zeitgenossen als willkommener Vorwand für drastische Einschränkungen bis hin zur Ausgangssperre.

Der Einrichtungsleiter drückt seine Befürchtung aus, dass uns bzw. der Einrichtung das Schlimmste noch bevorsteht, da bis vor Kurzen mannigfache Ansteckungsmöglichkeiten bestanden haben, hausintern nach wie vor bestehen und durch die lange Inkubationszeit noch gar nicht absehbar ist, wer sich alles angesteckt haben könnte.

Die Einrichtung selber hat zwei Quarantäne-Fälle, der Soziale Dienst der Einrichtung besteht mittlerweile nur noch aus mir, da vier Kollegen erkrankt sind (an Grippe, angeblich/hoffentlich bloß). Wir versuchen, einen Minimalbetrieb für die jetzt schon vom Lagerkoller befallen Bewohner aufrecht zu erhalten und hoffen, dass wir die nächste Zeit irgendwie gut überstehen.

Auf dem Rückweg von der Arbeit fahre ich einen Umweg, um dem Geheimtipp einer Kollegin nachzugehen, nach dem in einem NORMA-Markt in einem bestimmten Neusser Stadtviertel noch Toilettenppier käuflich zu erwerben sei. Im Radio höre ich eine Meldung, die zum oben Ausgeführten passt wie Arsch auf Eimer: eine psychologische Studie hat gezeigt, das die Leute umso mehr horten (vor allem Klopapier), je uninformierter sie sind.

Im Klartext: je dümmer, desto scheiße. Ach ja: auch im NORMA gab’s kein Klopapier.

„Demokratie“ besiegt mal wieder „Autokratie“ – jedenfalls in den Coronafieberfantasien von journalistischen Werte-Kriegern

Das muss man sich mal geben:

Das virologisches Fachmagazin aus Hamburg bejubelt in einem Meinungsbeitrag die Merkel-Ansprache an die BRD-Insassen und eklärt „Wir sind eine Demokratie. Wir leben nicht vom Zwang, sondern von geteiltem Wissen und Mitwirkung“ zum wichtigsten Satz der Rede.

Damit das auch von jedem verstanden wird, klärt der „Spiegel“ seine Leser über einen Sachverhalt, der verständigen Demokraten ohnehin geläufig ist, aber wegen der leider auch bei einigen Europäern zu konstatierenden propagandistischen Erfolge des Chinamannes nochmal bekräftigt gehört:

Virus in Demokratien = nicht so schlimm, weil Wissenschaft nicht unterdrückt und Presse frei ist!!

Das Sandfrauchen ist da

Eben die letzten zwei, drei Minuten der Merkel-Ansprache an die Nation gehört. Ich weiß ja nicht, was die Frau vorher gesagt hat – das, WAS ich gehört habe, hat mich ziemlich sprachlos gemacht. Sprachlos nicht wegen des belanglosen, pfaffenhaftem Beschwörens der Volksgemeinschaft, die nun zusammenstehen müsse und dergleichen Politikersprech mehr, das man gewohnt ist von den regierenden Nationalisten.

Sprachlos gemacht hat mich der Tonfall, die Sprechmelodie, das aufgesetzte beruhigen-wollende Salbadern dieser Machtpolitikern: sie spricht zu ihren Untertanen wie eine Pflege- oder Betreuungskraft zu schweren Fällen von Demenz. Oder wie eine Kindergärtnerin zu ihren Vorschulhosenscheissern.

Offensichtlich hält diese Herrscherin ihr Volk für durchweg debil, unmündig und begriffsstutzig – und deshalb einer Ansprache bedürftig, die mit langsamen, kindgerechten Gemeinplätzen die Gemüter beruhigt und alle schön schlafen läßt.

Mag sein, dass ich beruflich vorbelastet bin. In der Arbeit mit dementen Menschen nennt man das Eingehen auf ihre dementiell veränderte Welt, das Bestätigen ihrer orientierungslosen Verlorenheit in einer zunehmend fragmentierten subjektiven Wirklichkeit, „Validation“ – eine zugewandte Kommunikationstechnik, die dem Gegenüber nicht Widerspruch (auch bei eindeutigen nicht in der „normalen“ Realität fundierten oder Wahnvorstellungen) zumutet, sondern es dort „abholt“, wo es sich befindet.

Dieser Technik bedient sich Merkel in ihrer Ansprache an die Beherrschten.

Corona: Umgang mit der Pandemie in West und Ost

Je mehr man über den Umgang der Staaten mit der Corona-Krise liest und hört, umso deutlicher wird:

Der „Wertewesten“ reduziert sich in der Krise auf nationalen Egoismus, Offenlegung der maroden und kaputtprivatisierten Gesundheitssysteme, Hilfen für das Kapital bei gleichzeitiger „Privatisierung“ der Shutdown-Auswirkungen für die Bevölkerung, und eine generelle „Rette sich wer kann“-Mentalität auf staatlicher und privater Ebene (bei paralleler floskelhafter Beschwörung des „Zusammenhalts“, der „Gemeinsamkeit“ und anderer Sprechblasen, mit denen die nationale Arbeitsmannschaft aufs Durchhalten und Funktionieren eingenordet werden soll, klar).

Praktische Solidarität und wirkliche Hilfe kommt von den medial Verfemten der imperialistischen Weltordnung:

Kuba, Venezuela und vor allem China.

Jeder der will kann es sehen: der Westen ist im Arsch, die EU ist am Ende, während der Sozialismus in der Lage ist, angemessen auf eine Krise dieser Dimension zu reagieren.