Fata Morgana

Im Traum ging ich durch eine Wüste, in der weit und breit nur das Gestrüpp unnützer Gedanken im Sand der Dummheit wuchs. Ich hatte wohl schon Jahre verbracht auf dem endlosen, mühsamen Weg, der in keiner Karte eingezeichnet war. Meine Begleitkarawane hatte ich vor undenklichen Zeiten schon verloren, seitdem waren Wüstennattern und Skorpione meine Begleiter.

Mich dürstete nach Schatten und nach Freundlichkeit, vor allem aber nach Gesprächen, die der Erkenntnis und der Erbauung zuträglich waren. Zum Glück war mein eiserner Vorrat an Gebetskräutern schier unerschöpflich; auch wuchsen sie gelegentlich entlang des weglosen Weges und warteten nur darauf, gepflückt zu werden.

Rauchte ich des Abends ein Pfeifchen dieser vorzüglichen Mischung, so öffnete sich sogleich das Himmelstor und das Ende des Weges wurde am Horizont sichtbar: der schattenspendende Garten einer Welt der Freundlichkeit, wo keiner dem anderen etwas neidete und missgönnte und wo das kühle Wasser des Lebens allen zuteil wurde.

Portale, die in andere Welten und Zeiten wiesen, waren Schauplatz reger Reisetätigkeit seltsamer Luftschiffe und ein Schimmern und Flimmern außerweltlicher Fremdartigkeit durchdrang die Vision aus Luft und Licht.

Erfrischt und im Herzen gestärkt begab ich mich nach so einem Pfeiflein zur Nachtruhe, um am nächsten Morgen in derselben Wüste aufzuwachen, derselben kahlen Dünen ansichtig, unter derselben brennenden Sonne der Idiotie marschierend, eine Übung in Monotonie, Wiederholung und Sinnlosigkeit.

Manchmal jedoch erwachte ich in einem Bett neben einer anmutigen und gütigen Frau, die mir vertraut erschien. Stand ich dann auf, fand ich mich in einer Behausung, die wohl die meine war; in einer Stadt gewaltigen Ausmaßes, gefüllt von Menschen, Fahrzeugen, Händlern und Basaren, in deren geschäftiger Aktivität auch ich meinen Platz zu haben schien, denn ich musste regelmäßig mit einer selbstfahrenden Kutsche an einen anderen Ort, um dort einem unsichtbaren Fürsten zu Diensten zu sein. Solche Dienstverhältnisse nämlich waren für die Bewohner jener Welt das Mittel, ihr Leben zu fristen.

Oft nun wusste ich nicht, ob ich der Wanderer in der Wüste war, der in einer anderen Welt im Bett einer komfortablen Behausung aufwacht, oder der Bewohner jener erstaunlichen, aber verwirrenden Welt, dem träumt, er würde die Wüste durchwandern. Immer mehr verschwimmen und verschieben sich die Grenzen der verschiedenen Welten, nur eine Konstante gibt es: das Gebetskraut wirkt und wächst in beiden Realitäten.

Die Bibel wie sie keiner kennt: Wie Jesus die ersten Römer bekehrte

Jesus Khiffus (die Verballhornung „Christus“ entstand erst Jahrhunderte später durch Transkriptionsfehler griechischer Historiographen!)  und seine Jünger waren zum Passah-Fest nach Jerusalem gekommen, um sich mit der beliebten judäischen Premium Cannabis-Sorte „Jahwes Donnerschlag“ einzudecken. Mit etwas Glück und den Jedi-Bewusstseinstricks, die der begabte Visionär aus Nazareth drauf hatte, konnten sie 20 g des begehrten Stoffes ergattern. 

Kaum hatten sich Jesus, Thomas und Petrus in eine Ecke des Garten Gethsemane verzogen, um einen soliden Joint zu rauchen, tauchten wie aus dem Nichts zwei Besatzungssoldaten auf. Thomas und Petrus erstarrten vor Schreck; der Meister jedoch blieb die Ruhe selbst. Allerdings hat er auch schon zwei tiefe Züge aus dem kompakt gewickelten Rauchwerkzeug genommen. Er war bereits so stoned, dass er rings um seinen Kopf Lichter sah und in die Hocke gehen musste.

Es stellte sich dann aber heraus, dass die beiden Römer selber auf der Suche nach Stoff waren. Beim Anblick der kiffenden Wanderprediger wollten sie – im Vertrauen auf die Wirkung ihrer Uniformen – einfach mal „freundlich nachfragen“, ob sie etwas abkriegen könnten, damals eine gebräuchliche Praxis unter den schlecht besoldeten Fußsoldaten des Imperium Romanum.

„Was des Vaters ist, ist auch des Sohnes, und was des Sohnes ist, gehört allen…“, brachte Jesus kichernd, aber vernehmlich hervor und wies sogleich Thomas und Petrus an, noch einen Joint zu rollen.

„Das glaub ich jetzt nicht!“, wollte Thomas Einspruch einlegen, aber Jesus brachte ihn mit einer Handbewegung (sprechen konnte er kaum noch) zum Schweigen.

So endete alles in harmonischer Heiterkeit, und die beiden Soldaten wurden die ersten römischen Jünger des verkannten Propheten.

Die zwei Brüder: keine Fußabdrücke im blauen Himmel

Vor langer Zeit lebten zwei Brüder in einem magischen Land namens Hammaburgia. Wenn die Mutter sie in den Laufstall setzte, rüttelte der Ältere an den Stäben, der Jüngere jedoch saß brav da und spielte mit seinen Holzautos. Wenn es regnete, ging der Ältere hinaus, der Jüngere aber versteckte sich in einem Karton, weil es ihn vor dem Wetter gruselte.

Bei den häufigen Ballspielen der Dorfknaben zeigte der Jüngere eine Geschick, das ihn vor allen anderen auszeichnete und zum gefragten Mitspieler jeder Mannschaft machte. Wenn er sich auch sonst überall versteckte aus lauter Furcht vor Gewitter, auf dem Ballplatz war er so sichtbar wie kaum einer.

Der Ältere verstand sich dafür auf den Umgang mit Stift und Pinsel und erschuf auf dem Papier manch groteske Moritaten, die die Dörfler zum Lachen brachten, so dass ihm eine einträgliche Zukunft als Hofmaler des Fürsten oder, wenn das nichts würde, Schildermaler für Marketender und fahrende Händler prophezeit wurde.

Alles kam jedoch anders, das Schicksal hatte ihnen Irrungen und Wirrungen zur Prüfung auferlegt. Die Wege der Brüder führten mal hier, mal dort hin; zu einem Zeitpunkt durchwanderten sie ferne Länder, ein anderes Mal folgten sie einem falschen Propheten, der ihnen das göttliche Eldorado versprach. Immer wurden sie getrieben von der Suche nach dem Gral und von der Not, in der Welt ein Geld verdienen zu müssen.

Sie kosteten von Zauberkräutlein aus verschiedener Herren Länder, sie bereisten die schimmernden Hochebenen der Freude und die tiefsten Abgründe des Kummers und wurden darüber älter und älter, denn, wie die Alten sagten: jünger werden wir nicht!

Es verging ein Jahr ums andere, ein Jahrzehnt ums nächste. Am Ende ihres Lebens ließen sie sich an verschieden Orten des magischen Landes nieder, freiten anmutige und bodenständige Mägdlein und führten ein unauffälliges, aber gottgefälliges Leben unter den Dörflern. Diese ahnten nicht, welch wundersame Reisen und Abenteuer die Brüder erlebt hatten, wunderten sich nur manchmal über die seltsamen Lieder, die aus ihren Behausungen erklangen.

Nichts blieb ihnen von all diesen Reisen und Abenteuern als zwei magische Stifte. Damit vermochten sie Portale zu öffnen in Welten und Zeiten, die nie ein Mensch betreten und die keine Seele je gesehen hatte. Dies war, bei aller äußerlichen Bescheidenheit, der wahre Schatz der Brüder, und so gedachten sie, den Rest ihrer Tage zu verbringen, auf dass Zufriedenheit und Heiterkeit bei ihnen und den ihren herrsche.

Ob ihnen das gelang, wissen nur die Götter, denn die Brüder hinterließen keine Fußabdrücke im blauen Himmel.

Wie drei Freunde einmal seltsame Dinge im Wald erlebten

Eines Abends gingen Hase, Fuchs und Bär, weil es Vollmond war, ihren Freund den Grashüpfer besuchen. Als sie in die Nähe seines Pilzhauses kamen, begannen Feen und Elfen, um sie herum zu flattern, angelockt von den Geräuschen der Schritte und der leisen Unterhaltung der drei. Im Wunderwald war es nämlich verboten, laut zu reden. Die empfindlichen Ohren der Elfen und Feen vertragen ausgerechnet in Vollmondnächten keine lauteren Geräusche. Die drei Freunde hatten sich aber über die Zubereitung von Waldhonig unterhalten, ein Gebiet, auf dem der Bär eine gewisse Expertise aufzuweisen hatte. Das interessierte die geflügelten Waldgeister brennend. Aus Waldhonig fertigten sie nämlich eine Paste, mit denen sie unter beständigem Murmeln ihrer Zaubersprüche in der uralten Elfensprache ihre Flügel bestrichen, damit sie fliegen konnten.

Womit die drei Freunde nicht gerechnet hatten, war die Wirkung einer nächtlichen Vollmondwanderung durch eine Waldzone, in der Feenzauber und Elfenmagie aktiv waren. Die  magischen Wesen hatten aus purer Neugierde den waldhonigbezogenen Gedächtnisinhalt aus dem Gehirn des Bären extrahiert und ihn damit in den Zustand eines Teddybären versetzt, wie ihn kleine Kinder als Kuschelgefährten schätzen. Auch die beiden Freunde des Bären, Fuchs und Hase, waren auf seltsame Weise verwandelt: den Fuchs zierten  plötzlich kleine Hasenohren und der Hase hatte ein Fell, das doch sehr fuchsähnlich aussah…

All dies fiel aber unseren Gefährten gar nicht auf, sondern erschien ihnen im Gegenteil als das normalste der Welt. Das war natürlich die Wirkung der Feenmagie. So kamen sie also am Haus des Grashüpfers an, der kein Wort über ihr verändertes Erscheinungsbild verlor, sondern dem Fuchs seine Geige in die Hand drückte und rief: „Spiel auf, munterer Rotschweif!“

Der Fuchs, der musikalisch eine Null war und höchstens mal Gänselieder sang (wobei er kaum je den richtigen Ton traf), griff die Geige, stellte ebenfalls keine Fragen und begann eine Weise zu fideln, wie sie die Freunde noch nie gehört hatten. Töne perlten wie ein glasklarer Gebirgsbach über moosige Rhythmen, mal seufzend, mal jubilierend, und alle waren verzaubert von der Schönheit des Spiels. Auch das war natürlich der Wirkung des Elfenzaubers zuzuschreiben, aber das wussten die Freunde ja nicht.

Innige Begeisterung und tiefe Freude erfüllte die Anwesenden, und eine Melodie nach der anderen erklang. Alles begann sich im Tanze zu drehen, sogar die Bäume wiegten sich im Takt der Musik, bis Tiere, Wald und Gegenstände zu einem großen Organismus geworden waren, der wie ein einziges Herz schlug und pulste und pumpte und wummte, immer weiter, immer weiter… aber, nach und nach, auch immer langsamer, immer langsamer… bis alles ganz zum Stillstand kam und alle von einer Müdigkeit befallen wurden, die so groß und tief war wie der galaktische Brunnen, in welchen der liebe Gott zu Beginn der Welt den Stein geworfen hatte, der immer noch am Fallen ist.

Der Bär, der wieder sein gewohntes Aussehen hatte, fiel auf der Stelle in eine Art Winterschlaf, obwohl es ja Sommer war. Der Hase erstarrte von einem Moment zum anderen wie eine Salzsäule und verharrte mit geschlossenen Augen, stehend und im Tiefschlaf, neben dem Bären, während seine zweite Natur (Hasen haben alle eine zweite Natur, damit sie schneller sind als ihre Jäger) sich nach Hause verabschiedete. Von Fuchs und Grashüpfer war nichts zu sehen und die Bäume standen stumm und reglos da.

Zwei Elfen flatterten in der Form von Schmetterlingen über die Lichtung, um sich der Wirkung ihrer Magie zu versichern. Sie befanden, dass alles gut gelungen war und flogen davon, um den anderen Feen und Elfen Bericht zu erstatten. Am nächsten Morgen jedoch wachten die Freunde erfrischt, aber ohne Erinnerung an die vergangene Nacht auf und gingen ihrer Wege.

Olaf das Einhorn hat ein Interview gegeben

„Vergessen wir nicht: Putin ist in der Ukraine auf ganzer Linie gescheitert. Er wollte die komplette Ukraine unterjochen und ein Marionettenregime etablieren, er wollte die weitere Annäherung an die EU verhindern und die gesamte NATO schwächen. Und heute: Die NATO verfügt mit Schweden und Finnland über zwei neue Mitglieder. Alle investieren massiv in die Verteidigungsfähigkeit, fast alle NATO-Staaten erreichen das Zwei-Prozent-Ziel. Die Ukraine ist eine gefestigte Nation und befindet sich auf dem Weg in die Europäische Union. Sie hat eine starke, von uns ausgerüstete Armee, die sich heldenhaft gegen Putins Truppen verteidigt. Jetzt geht es darum, die Grundlage für einen fairen und nachhaltigen Frieden zu schaffen.“

https://freedert.online/europa/230924-scholz-putin-ist-in-ukraine