Während an immer mehr Schauplätzen auf der Welt versucht wird, Machtfragen mit Gewaltmitteln zu lösen, zeigt sich in den Ländern des kollektiven Westens eine zunehmende Tendenz, die Fassade von „Demokratie“ in dem Moment fallen zu lassen, wo Wahlergebnisse oder innenpolitischen Entwicklungen die absolute Macht der globalistischen Eliten (ein anderes Wort dafür wäre „der oligarchische Kapitalismus westlicher Prägung“) in frage stellen:
Kriegsrecht in Südkorea weil die US-Marionette auf derm Präsidentenstuhl ihre schwindende Macht sichern will;
Annulation der Wahlen in Rumänien weil der falsche Kandidat gewinnt;
Massive Manipulation der Wahlen in Moldawien, damit die „richtige“ EU-freundliche Kandidatin gewinnt;
In der Ukraine führt die NATO selbst und mittels einer zum signifikanten Teil aus Nazis bestehen Stellvertreterarmee einen Krieg gegen Russland, der das ausdrückliche Ziel hat, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen;
In Palästina vollführt das zionistische Besatzungsregime einen Völkermord an der Bevölkerung von Gaza und bombardiert Gegner und Zivilisten im Libanon;
Die Gunst der Stunde nutzend, schickt der türkische Präsident – in Abstimmung mit USA und Israel – die islamistischen Halsabschneiderbrigaden, die in der Türkei trainiert und mit modernstem westlichen Kriegsgerät versorgt werden, gegen Syrien los. Usw, usf.
Der dritte Weltkrieg ist in vollem Gange. Wer geglaubt hatte, „Dritter Weltkrieg“ bedeute sofortige Annihilation durch tausende von nuklearen Explosionen rund um den Globus, sollte genauer hinschauen. Auch der zweite Weltkrieg begann an einzelnen Schauplätzen in verschiedenen Ländern, bis er sich zum globalen Konflikt ausweitete. Wir SIND bereits mitten im dritten Weltkrieg, der ohne weiteres auch zu einem nuklearen Schlagabtausch zwischen den nuklear bewaffneten Mächten führen könnte,
Wenn der schmalbrüstige Blackrock-Kriegshetzer Merz in wenigen Wochen Kanzler werden sollte (ich traue meinen Landsleuten eine solche suizidale Idiotie durchaus zu), ist denkbar, dass die BRD, in psychopathischer Verkennung der Realitäten, Russland „ein Ultimatum stellt“, um dann – nach dem erwartbaren russischen Achselzucken angesichts der deutschen Maus, die den russischen Bären zum Ringkampf auffordert – mit von deutschen Militärs bedienten „Taurus“ Cruise Missiles Russland anzugreifen.
Überall in Europa lechzen die Machthaber des glorreichen „freien Westens“ nach Krieg, überall zeigen sie, was sie von Demokratie wirklich halten: sie schätzen sie als perfekte Form bürgerlicher Herrschaft, werfen sie aber schnell unter den Bus, sobald ihre Macht gefährdet scheint. Gleichzeitig werden überall die Bewegungen stärker, die genug haben von dem neoliberalen, neokonservativen Kriegs- und Verarmungskurs der herrschenden Eliten.
Es brodelt an der Heimatfront des Kollektiven Westens. Das Imperium der Lügen ist schwer angeschlagen, seine Kriege gehen verloren, seine Verzweiflung nimmt zu, seine Maßnahmen werden drastischerer, gewalttätiger und rücksichtsloser. Die „Demokratie“, viel beschworen und angeblich Grundlage der „regelbasierten Weltordnung“, wird Stück für Stück abgeschafft und mit dem Faschismus ersetzt, der sich als Rettung der Demokratie ausgibt.
Jedwede Opposition zu Krieg, Zensur, Faschisierung und Verarmung wird umstandslos als Feindpropaganda („russische Desinformation“) abgetan und ihre Protagonisten nach Möglichkeit kriminalisiert, mindestens aber in der öffentlichen Sphäre als zwielichtige verdächtige Gestalten desavouiert – auch das ein Phänomen, das Gesellschaften im Krieg kennzeichnet.
Gibt es Hoffnung?
Ich weiß es nicht. Viele Menschen in den Ländern des Westens wenden sich ab von der Herrschaftsideologie, von der Identifikation mit den Machthabern – denen von einer Mehrheit der Wahlbevölkerung immer noch unterstellt wird, dass sie “das Wohl der Bevölkerung“ auf dem Schirm bzw. als Auftrag haben. Es gärt und rumort auch unter den Bevölkerungen des kollektiven Westens. Die Leute spüren, dass nicht nur eine „Konjunkturdelle“ oder eine “Wirtschaftskrise“ zu bewältigen ist, sondern dass ihr Leben unwiderruflich ungemütlicher wird durch die Unfähigkeit ihrer Anführer, vom Weltherrschaftsanspruch zu lassen und sich einzufügen in eine multipolare Welt, die gerade (und schneller, als irgendjemand gedacht hatte) entsteht