Albrecht Müller schreibt in den NDS über Bilder und Botschaften, an die die deutsche Bevölkerung inzwischen gewöhnt wurde, die aber von früheren BRD-Regierungen so nicht zu sehen waren. Er hat recht, auch wenn sich sicher nicht behaupten läßt, dass der BRD-Imperialismus zu Zeiten seiner relativen Zurückhaltung irgendwie harmloser war.
Meine eigenen Gedanken dazu:
Das wirkt alles so, als hätten die einschlägigen Kreise nur darauf gewartet, dass ENDLICH, ENDLICH wieder aufgerüstet, militarisiert und Krieg geführt werden darf.
Der deutsche Imperialismus war nie friedlich geworden oder „geläutert“, sondern hatte sich seine relative Zurückhaltung als „Wir haben aus unserer Geschichte gelernt“-Methode zurechtgelogen, um auf Taubenfüßen zurück an den „Platz an der Sonne“ imperialistischer Weltaufteilung zurückzugelangen.
Kaum war die DDR annektiert, fiel die bisherige Zurückhaltung fort und das neue Großdeutschland fühlte sich stark genug, wieder Kriege zu führen.
Inzwischen rechtfertigt die Erzählung über den Ukraine-Konflikt in ihrer politischen und medialen Verzerrung einen Russenhaß, der wohl nie überwunden, sondern nur aus Opportunitätsgründen sediert blieb.
Der Haß auf alles Russische, die aberwitzige Dämonisierung des neuen alten Feindes bis hin zur regelrechten Luziferisierung des russischen Präsidenten erinnert nicht nur an die faschistische Propaganda gegen den „jüdischen Bolschwismus“. Es ist die direkt Fortsetzung davon.
Man spürt, wie froh, wie dankbar, wie erleichtert Politiker und journalistische Schreibtischpolitiker sind, das sie endlich aus ihrem Herzen keine Mördergrube mehr machen müssen. Russophobes Berserkertum ist Mainstream, Miltarisierung der gesamten Gesellschaft ist oberste Bürgerpflicht, Abweichler und Kritiker der politisch-medialen Gleichschaltung sind „Putinknechte“, „Erfüllungsgehilfen der russischen Propaganda“: Volksverräter, die der Wehrhaftigkeit der Heimatfront einen Bärendienst erweisen.