DDR 1989: ”Wir waren freie Menschen” – Antwort auf einen freiheitlichen Untertanen

“Der 9. November 1989 – Die S-Bahn läuft zur Höchstform auf.und wir waren freie menschen,keiner brauchte mehr seine schnauzehalten,bis heute vermisse ich die DDR nicht.” schreibt ein leicht legasthenischer und entschieden missionarischer BRD-Neubürger auf Facebook (in der Gruppe “DDR Erinnerungen & Ostalgie”).

Logisch, dass das eine Antwort verdient hat. Nicht für den Troll der bürgerlichen Herrschaft, aber für die Mitlesenden:

„Wir waren freie Menschen“ – der war echt gut.

Ja, eure Freiheit hat es in sich:

– die Freiheit, einem Kapitalisten zu dienen, damit sich dessen Reichtum vermehrt

– die Freiheit, arbeitslos zu werden, wenn eure Dienste am Reichtum anderer nicht mehr gefragt sind

– die Freiheit, die Wohnung zu verlieren, wenn ihr die Miete (das leistungslose Einkommen des Eigentümers) nicht mehr aufbringen könnt

– die Freiheit, euren Dienst am Reichtum der Besitzer der Produktionsmittel unter immer stärkerem Arbeitsdruck für immer weniger Reallohn verrichten zu dürfen

– die Freiheit, euch in den Schaufenster der Reisebüros die Reisen vorstellen zu können, die ihr euch nicht leisten könnt

– die Freiheit, eure freie Meinung ganz frei aus 1000 verschieden Medien, die 2 oder 3 Oligarchenfamilien gehören, zu bilden

– die Freiheit, im freien Konkurrenzkampf jeden Scheissjob annehmen und für Niedriglohn bis zur Armutsrente arbeiten zu dürfen

– die Freiheit, sich mit dem neuen Großdeutschland und seinen imperialistischen Weltordnungsambitionen zu identifizieren

– die Freiheit, sich auf all diese Untertanenfreiheiten per BILD und TAGESSCHAU auch noch was einzubilden

– usw.

Ja, herzlichen Glückwunsch zu dieser wunderbaren Freiheit, werte Freunde von Bananen, Westautos und Fassadenfarbe.

Ihr habt’s nicht anders verdient.“

image
image
image