Gleich vier Titelmeldungen über die Präsidentenwahlen in Russland: Der Neo-“Stürmer“ von der Elbe dreht völlig frei vor Wut und Häme über den Wahlausgang in Russland

Wenn die NATO-Medien so schäumen, muss Russland irgendetwas richtig gemacht haben: statt die Oppositionskandidaten zu wählen, haben die Russen einfach in überwältigender Mehrheit ihre Unterstützung des jetzigen Präsidenten und seiner Regierung zum Ausdruck gebracht.

Der als zukünftiger Russenchef NACH dem Regime Change vorgesehene Liebling des Westens und bekennende Rassist Nawalny hatte sich bekanntlich durch Tod der Aufgabe entzogen, die „Spiegel“ und NATO für ihn vorgesehen hatten, so dass wir jetzt gerade keinen Zugriff auf die russischen Wahlen hatten. Daraus ergibt sich von ganz alleine, dass es sich bei diesen „Wahlen“ folglich nur um solche in Anführungszeichen handeln kann: „Das sind natürlich keine Wahlen“, zitiert das Hamburger Fachblatt für Russenkunde handverlesene Putin™gegner unter den Exilrussen in Berlin.

Diese Figuren stellen in Russland selbst vielleicht 2-5 % der Wähler, werden dem westlichen Publikum aber von „Spiegel“ & Co als schweigende russische Mehrheit verkauft, die sich nur hier, in unserem Reich der Freiheit, zu Wort melden darf, während im moskowitischen Reich der Finsternis die brutale Diktatur des Autokraten Putin™ die Bürger irgendwie dazu zwingt, zu 87,9% für den Kremlherrscher zu stimmen.

Auf die schier unfassbar perfekte und umfassende Manipulation und Gehrinwäsche, die nötig ist, um die Wahlberechtigten durch die Bank ihr Kreuzchen beim Präsidenten machen zu lassen, geht der „Spiegel“ nicht weiter ein; für den deutschen Durchschnittsvolksgenossen reicht die Mitteilung, dass da hinten im Osten der FALSCHE gewählt wurde. Und das auch noch mit riesiger Mehrheit, was erst recht ein Beweis ist für die zutiefst undemokratische Natur dieser „Wahlen“.

Wären die Russen frei, so wie die Menschen bei uns, hätten sie ja einen anderen gewählt (posthum Nawalny wahrscheinlich), jedenfalls einen, der uns genehm ist und der Russland wieder wie in den goldenen Jelzin-Jahren zum Selbstbedienungsladen des westlichen Kapitals macht. Dass sie das versäumt haben, zeigt ja wohl, dass in Russland immer noch keine Freiheit herrscht.

Wie man bei diesem störrischen östlichen Menschenschlag eine Demokratie hinkriegt, die unseren Ansprüchen genügt, zeigt uns der „Spiegel“ weiter unten mit einem Bericht über die Aussagen der Regierungschefin eines baltischen Zwergstaates, die sich in dort typischer russophober Scharfmachermanier „Mad Macron“ anschließt und NATO-Truppen in der Ukraine nicht ausschließen will.

Die forsche Ingrida aus Litauen vertritt die westlichen Werte schon insofern aufs Sichtbarste, als sie eher wie ein Mann aussieht und dementsprechend großsprecherische Drohgebärden und Kampfrethorik aus dem Effeff beherrscht. Sie und ihre 2,8 Millionen Litauer (etwa die Hälfte der Einwohner der russischen Großstadt Sankt Petersburg) scheinen sich wohlzufühlen in der Rolle der Spitzmaus, die den Bären anquiekt und ihm Prügel androht.

So ist letztlich – trotz des nicht zu leugnenden Schauderns, die die Wiederwahl des blutbadenden Kremldikators beim Leser hinterlässt – dank der Einordnung des Vorgangs ins Gesamtbild der von Freiheit und Demokratie (und NUR von diesen!) garantierten Überschaubarkeit der Welt, der Seelenfrieden des deutschen Kleinbürgers mal wieder gerettet und er kann sich dem „Tatort“ oder seiner Familie widmen.

Ein leichtes Unbehagen bleibt allerdings, schließlich ist ja weiterhin der Putin™ im Kreml an der Macht und stört damit nicht nur unsere regelbasierte Ordnung, sondern will sie sogar ABSCHAFFEN. Unsere weisen und demokratischen Staatsmänner und -Frauen werden das aber, unter kennerischer Begleitung und Kommentierung durch „Spiegel“ & Co, im Auge behalten und uns geschickt durch die gefährlichen Gewässer der internationalen Politik steuern. Und nun zur Werbung.