„War over Taiwan“ und ein paar Gedanken über den Niedergang des kollektiven Westens

Sehr gute und sehr ausführliche Analyse von Brian Berletic (The New Atlas) zur Taiwan-Frage und dem Versuch der USA, nach dem Ukraine-Projekt ein zweites Kriegsabenteuer zu beginnen.

Die Hinweise und Informationen, die Brian gibt, stimmen hoffnungsvoll insofern, als sie verdeutlichen, dass erstens der Aufstieg Chinas zur wirtschaftlich, militärisch und sozial stärksten Macht des Planeten unaufhaltsam ist. Zweitens erkennen alle, die etwas davon verstehen, an, dass die militärische Macht der USA und der NATO ihren Zenit überschritten hat und dass für den NATO-Block ein Krieg gegen China oder gegen Russland (und erst recht nicht gegen eine wie auch immer geartete Allianz dieser beiden Länder) für den post- bzw. neo-kolonialen Westen nicht mehr gewinnbar ist.

Das einzige Feld, in dem der Westen bisher noch eine Vormachtstellung innehat, ist das der Propaganda, des medialen Spins, der PsyOps seiner diversen Dienste, sowie der kulturellen Hegemonie, die bislang die militärisch-ökonomische Hegemonie des kollektiven Westens begleitet hatte. Mit dem Kollaps der militärischen und vor allem der wirtschaftlichen Überlegenheit der westlich-imperialistischen „regelbasierten Ordnung“ beginnt sich allerdings auch die Schimäre der kulturell-ideologischen Überlegenheit des „Wertewestens“ aufzulösen.

Vielleicht ist dies der Grund für das auffallend zwanghafte, verbissene und fanatische Beharren der Kulturwächter und Moralideologen der westlichen kapitalistischen Demokratien auf Gender-Sprachvorschriften, auf Identitätspolitik, auf der kompletten Usurpation aller einstmals libertären und progressiven Ansätze des „Empowerments“ benachteiligter Gruppen unter den neuen demokratischen Faschismus: das regenbogenfarbene gender-diverse Gewebe der neuen Kleider des Kaisers (englisch: Emperor) läßt keine Zweifel mehr zu, dass das Imperium nackt dasteht.

Es hat nichts mehr außer Terror, Gewalt, Zwang und Verbrechen. Das zu bemänteln, gelingt immer weniger, auch wenn (oder obwohl) die Narrative dieser Bemäntelungsversuche immer bizarrer werden.