Projekt Ukraine Stand Januar 2023

Eigentlich wollte ich nur den aktuellen Video von Brian Berletic weiterleiten und dazu ein kurzes Vorwort schreiben. Das ist mir dann etwas länger geraten…

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Der Ukraine-Krieg der NATO gegen Russland dominiert öffentliche Wahrnehmung, Medien, Politik und privates Leben. Letzteres durch die vielfältigen Auswirkungen auf die konkreten Lebensumstände, die sich aus der Indienstnahme ihrer Gesellschaften für den Krieg ergibt, die die westlichen Machthaber spätestens seit Beginn der russischen Militäroperation mit voller Wucht ins Werk setzen. Außerdem noch durch Auseinandersetzungen (oder die angestrengte Vermeidung von diesen) in Familie, Bekanntenkreis und auf Arbeit.

Gerade Kommunisten, die noch alle Latten am Zaun haben, können hier einiges falsch, ebenso aber vieles richtig machen, wenn sie sich in die Diskussionen einmischen, die – sofern sie geführt werden – nicht ausbleiben. Die erste Hürde ist bereits die umfassende Zurichtung der Meinungslandschaft zu einer NATO-Wüste, in der kein Strauch kritischen Denkens mehr gedeiht, in den Köpfen einer Mehrheit der Insassen der wertewestlicher Staaten. Selbst sogenannte Linke, mitunter sogar angebliche Kommunisten, wollen hier plötzlich (unter Berufung auf ihre schematisch verstandenen marxistischen Dogmen) einen „inner-imperialistischen Konflikt“, ein „Ringen zwischen zwei Machtblöcken um die Vorherrschaft auf der Welt“ und ähnlichen äquidistante Theorien erkannt haben.

Von dem konkreten anti-faschistischen Gehalt – neben der existenziellen Bedrohung der staatlichen Existenz der Russischen Föderation der zweite Grund der Militäroperation – wollen solche Zeitgenossen nichts wissen. Damit haben sie sich praktisch und de facto schon abgefunden mit der parallel stattfindenden Faschisierung des Lebens auch außerhalb des ukrainischen Bandera-Staates: wer noch nicht mal den Faschismus in einem Nazistaat wie der gegenwärtigen Ukraine erkennen will, wie soll der sich gegen den neuen NATO-Faschismus quer durch die wertewestliche Staatenwelt wenden?

Diejenigen, die bestreiten, dass Russland in der bisherigen Ukraine auch und essentiell einen antifaschistischen Kampf führt, sind auf die regenbogenbunte, woke-diverse und sich „Gegen Rechts!“ gerierende Maskerade der Gestaltwandlung hereingefallen, mit der die Kapitalherrschaft in den Ländern des NATO-Blocks, speziell auch in Deutschland, gerade von der demokratischen in die faschistische Form mutiert.

Gleichzeitig zeigen sie ihr unzureichendes und mechanisches Geschichtsverständnis: sie begreifen nicht, dass Faschismus durchaus nicht 80 Jahre später mit den äußeren Zeichen und Ritualen einer seiner früheren Version daherkommen muß; dass in einer digitalen Welt nicht Bücherverbrennungen, Braunhemden, Fackelumzüge, Gestapo und KZs nötig sind, sondern dass die erwünschten Wirkungen all dieser staatsdienlichen Einrichtungen heutzutage auf ganz andere Art und Weise (und mindestens genauso effektiv) erzielt werden können.

Was tun? Zunächst mal sich geduldig und umfassend über den geopolitischen Konflikt sachkundig machen, der auf dem Schlachtfeld der Ukraine zwischen dem US-geführten westlichen Imperialismus – der hier unter der Knute der Vormacht einigermaßen geschlossen agiert, so intern zerstritten er auch sein mag – und der freien Welt, die sich um Russland und China sammelt und gerade dabei ist, die Fesseln von 500 Jahren Ausbeutung, Sklaverei, Kolonialismus und den anderen Schönheiten der westlichen „regelbasierten Ordnung“ zu befreien.

Weiterhin ist es nützlich, sich nicht emotional ins Bockshorn jagen zu lassen von der unausweichlichen Kriegspropaganda, die einen von allen Seiten umgibt. Man muss sich darüber klar werden, das jede Meldung der Leitmedien parteiisch, gefärbt, pro-ukrainisch und in die NATO-Erzählung eingebettet ist. Diese Erzählung verkauft die Auseinandersetzung über die künftige Welt, die NATOstan und die Freie Welt in der Ukraine ausfechten, als eine Art Berichterstattung für die westliche Fankurve im Weltstadion. Sie berichtet aber nicht über das Spiel und dessen Verlauf, sondern sieht ihre Aufgabe in der Erzeugung emotionaler Parteinahme bei den Fans. Mediale Hooligans vom Schlage des „Spiegel“-, „taz“- oder „Tagesschau“-Journalismus sind dabei sehr willkommen.

Eine der besten Quellen nicht nur für den militärischen Aspekt des Konfliktverlaufes, sondern für die geopolitischen Hintergründe aus einer dezidiert asiatischen bzw. nicht-westlichen Perspektive, ist der US-Bürger und Ex-Marine Brian Berletic. In seinem „New Atlas“-Kanal auf YouTube, Rockfin, Telegram und deren Plattformen bietet er extrem kenntnisreiche Analysen und Einordnungen der verschiedenen Aspekte des ukrainischen Stellvertreterkriegs an. Das hilft enorm gegen die Desinformation durch die NATO-Medien, und es rückt das Zerrbild einer siegreichen oder wenigstens siegesfähigen hochmotivierten Ukraine im Kampf gegen eine mit Rückschlägen und Problemen kämpfende russische Armee gerade. Ein Zerrbild, das auch Sympathisanten der russischen Seite mitunter beeinflußt

In seinem aktuellen Video spricht Brian Berletic ausführlich über die neuesten Waffenlieferungen (bzw. deren Ankündigungen) seitens der westlichen Sponsoren des Krieges. Weit davon entfernt, so etwas wie der immer wieder westlicherseits erhoffte „game changer“ zu sein, stellen diese Lieferungen eher eine Abschiedsgruß des kollektiven Westens an seine ukrainischen Statthalter dar, in dem Sinne, dass man hinterher sagen kann „Wir haben doch alles getan, wir haben euch sogar Panzer geliefert, aber leider, leider hat es les nichts genützt“.

Berletic läßt die Luft raus aus den Jubelmeldungen der NATO-Medien über den ukrainischen HIMARS-Schlag gegen russische Mobilisierte in Makeevka (der Angriff mit jetzt 89 Toten wird seit einer Woche in den Westmedien gefeiert, weil ein solcher ukrainischer „Erfolg“ so selten vorkommt) und er stellt einige Fakten klar bezüglich der für die ukrainische Kriegsführung kaum tauglichen gepanzerten Fahrzeuge aus USA („Bradley“), Frankreich („AMX-10RC“) und Deutschland („Marder“).