Kurze Buchbesprechung „Esoteric Hollywood“ (Jay Dyer)

Es stellt sich heraus, dass Jay Dyer in diesem Buch vor allem seine idealistische, kreationistische Sicht auf Aufklärung und Wissenschaft (bei ihm verächtlich „scientism“ genannt) breit tritt. Science Fiction Filme wie „Die Zeitmaschine“ und „Krieg der Welten“ oder die diversen Spielberg-Werke aus dieser Richtung („A.I.“) sind für ihn Manifestationen der satanistischen Agenda, die mit der Aufklärung und ihren Protagonisten über die Menschheit gekommen sei.

Am Allerschlimmsten aber ist nach Dyer die furchtbare Irrlehre des Marxismus, die die zerstörerische Ablehnung von Eigentum und Familie, so Dyer, zum Credo hat und die, als „cultural Marxism“, grausligerweise den kulturellen Mainstream Amerika und speziell Hollywoods bestimmt.

Das Buch erstaunt durch seine Fülle an kenntnisreichen Hintergrundinformationenen und Querverweisen, durch seine philosophischen Bezüge und durch Dyers umfangreiches Wissen über alle möglichen okkulten, magischen und „geheimen“ Bünde, Sekten, Rituale und dergleichen (die er alle ins Werk gesetzt und am Wirken sieht in den ikonographischsten und am meisten stilbildenden Hollywoodproduktionen über die Jahrzehnte).

Es stößt ab durch die (klein-)bürgerliche reaktionäre Weltanschaung, die Dyer propagiert und die er wichtigtuerisch mit ostentativer Gelehrsamkeit zu absoluten Wahrheiten aufbläst.

Ich lese es zuende, aber ich empfehle es nicht.

Werbung auf Facebook

Sowas erscheint in meiner Timeline.

Ist ja schon schlimm genug, dass man in der Facebook-App mit jedem dritten oder vierten Posting von Werbung belästigt wird. Außer maximaler Profitabilität zählt nichts in dieser dystopischen Gegenwart, egal ob das Material zur Erzielung der Bereicherung Dinge oder Menschen sind.

Eklig ist nicht so sehr die Tatsache, dass Kapitalismus nun mal so funktioniert (das weiß man ja, wenn man denn will), widerwärtig ist der Umstand, wie offen, rotzfrech und unverschämt die Apologeten dieser feinen Lebensweise ihre Anpassung an das Ausbeutungs- und Bereicherungsdogma anpreisen.

Edit:
Ich glaube, was ich am deprimierendsten an solchen Anzeigen (beziehungsweise den darin kolportierten Inhalten) finde, ist die Selbstverständlichkeit, mit der deren Protagonisten sich keineswegs als rotzfreche Zyniker empfinden, sondern als freundliche Realisten von Verhältnissen, die sie nicht geschaffen haben, in denen sie aber erfolgreich zurecht kommen müssen.

Und das ist das wirklich Traurige und Tragische an dem Konkurrenzsystem.

Der Fanatismus der Untertanen

Ein höchstinteressanter Beitrag in der „Welt“, die in Bezug auf Corona – wenn auch nachträglich – sich das erlaubt, was sie im Zusammenhang mit dem Krieg gegen Russland strikt unterbindet: Diskussion, Infragestellungen, kontroverse Debatte und Kritik an der Weisheit der politischen Entscheider.

Von dem „Pluralismus“, der „Meinungsfreiheit“ und der „liberalen Demokratie“, für die sich Staat und Medien kürzlich (anlässlich eines Jahrestages des westdeutschen „Grundgesetzes“) wieder ausgiebig selbst gefeiert haben, ist jedenfalls in all diesen Erscheinungsformen gesellschaftlichen Mit- bzw. Gegeneinanders nichts zu bemerken:

https://archive.ph/KQg00

„Träum dich in deine Märchenwelt.Eine Welt, die ganz und gar dir gehört.“

Billig-Kosmetikprodukte aus dem Drogeriemarkt versprechen sagenhafte und magische Traumwelten.

Die werden offensichtlich benötigt in einer gänzlich unmagischen Realität, in der jeder mit dem Zurechtkommen und Überleben-müssen beschäftigt ist.

Je ungemütlicher die tatsächlichen Lebensumstände, je größer die Arbeitshetze, je schwieriger das Auskommen mit dem Lohn in der immer teureren Wirklichkeit von Krieg und Verarmung, umso größer offensichtlich das Bedürfnis (oder die Notwendigkeit) nach sogenannten „kleinen Fluchten“ – zu denen einem Profiteure dieser Ordnung wie Kosmetik- und Handelskapitalisten gerne verhelfen.

Diese Fußcreme muss man einfach haben, wenn man sich einen Tag lang als Verkäuferin, als Pfleger, als irgendeiner der vielen Produktions- und Dienstleistungsberufe die Beine in den Bauch gestanden und gelaufen hat und die Füße darüber rauh und rissig geworden sind.

Dann darf man sich mit diesem 1,55 € Produkt wenigstens in eine „nur dir gehörende“ Wirklichkeit träumen, wie sie im echten Leben für die Schicht der Fußcremebenutzer nicht zugänglich und nicht vorgesehen ist.

Elendskij in Washington: Party im Irrenhaus

Zum Washingtoner Auftritt der eigens eingeflogenen ukrainischen Marionette der US-Kriegsherren und deren medialer Aufbereitung:

Mir hat der Auftritt des republikanischen Anführers Mitch McConnell gereicht, den ich bei Tucker Carlson gesehen habe.

Und das erschreckend infantile Getue von Kamala Harris und Nancy Pelosi mit der blau-gelben Nazifahne, die der Koksclown ihnen mitgebracht hatte. Diese klimaktierenden Hexen schmachteten den Komödianten an wie Schulmädchen, wobei man nicht sagen konnte, ob das gefaked oder echt war.

Die gesamte Washingtoner Elite wirkt wie eine gruselige Truppe debiler Satanisten, die gerade noch mit sabberndem Speichel ihre russophoben Talking Points in die Fernsehkameras aufsagen können. Die abgründige Dummheit, die offensichtliche und dreiste Beleidigung jedweder Intelligenz auf Seiten des Publikums, die rotzfreche Verachtung jedes Diskurses, ist so schockierend und bizarr, dass man sich in ein Panoptikum von Freaks oder eine Irrenanstalt versetzt fühlt.

Die Bilder aus dem US-Kongress sind so erschütternd, weil sie die Verkommenheit und irreparable Idiotie der westlichen Herrscher zeigt – und damit ihre Gefährlichkeit, weil diese gestörten Psychotiker aufgrund ihres Geldes und ihrer Waffen die Welt jederzeit in einer nuklear verstrahlten Trümmerhaufen verwandeln können.

Man muss jede Hoffnung aufgeben. Oder vielleicht hoffen, dass Russland und China genügend militärische Stärke haben, das Armageddeon zu verhindern, das die amerikanischen Weltkriegsfanatiker vorbereiten.

Verbales Erbrechen bringt Buchpreise

Dieses peinliche verbale Erbrechen mit einem Buchpreis auszuzeichnen hat in etwa die Güte und den Wert des Endsieges der ukrainischen Asow-Nazi-Sympathisantenkapelle beim Eurovision Song Contest.

Passt aber ins zeitgeistige Bild kompletter kultureller Umnachtung und Degeneration im Namen von Diversität und des medialen Abfeierns sexueller Minoritäten und Identitätsstörungen.

Worauf es ankommt in diesem Abziehbild von Kultur, das der Imperialismus seinen Untertanen anbietet, ist die konsequent individuelle Gefühligkeit, die Identifikation mit und Absolutsetzung von jedweder Emotion oder Macke, die dem sozial, kulturell und emotional vom Imperialismus beschädigten Individuum gerade durch den Kopf geht.

Warum? Um daraus ein „Statement“ zu machen.

Für was? Für die alternativlose, unabänderliche, erbärmliche Reduzierung des Einzelnen auf ein isoliertes, jedem sozialen Kontext enthobenes Wesen. Die Sorte Lebewesen, die der degenerierte Imperialismus braucht, um seine Herrschaft über die Gesellschaft noch ein wenig zu verlängern (und die wohl auch viele Individuen brauchen, um das Leben unter solchen Verhältnissen überhaupt noch auszuhalten).