Kurzer Überblick über den Stand der Kriegspropaganda der Westmedien.

Das Hamburger Bulletin für Frontberichterstattung und Russenkunde verknüpft geschickt die kulturelle und die echte Front: nachdem schon irgendeinem identitätsgestörten Privatporno-Autoren der „Deutsche Buchpreis 2022“ verliehen wurde, KONNTE der „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ natürlich nur an einen tapferen Verkünder unserer westlichen Werte gehen, der in der Ukraine unsere dortigen Freiheits- und Demokratieverteidiger unterstützt, indem er Geld für sie sammelt.

Ganz wie ein früherer deutscher Kanzler glaubt auch der so geehrte Friedenspreisträger ganz fest an den Endsieg über den Russen, und ganz wie der ideelle „Spiegel“-Vorgänger mit dem sportlichen Namen räumt die Hamburger Ostfrontgazette solchen Fantasien gerne Platz im Blatt bzw. im Online-Auftritt ein.

Damit der Zusammenhang klar ist, platzieren die journalistischen Sturmabteilungen des „Spiegels“ die allerbeste Nachricht gleich direkt daneben: der ukrainische Soldat, zuletzt doch arg gebeutelt vom Russen (der einfach Menschen und Material mobilisiert, um frecherweise diesen Krieg zu gewinnen), kann kaum an sich halten vor lauter Begeisterung über deutsche Waffen! Diese Waffen sind so gut, dass sie vom „Spiegel“ quasi ein Eigenleben zugesprochen bekommen, eine Persönlichkeit, die man mit einem Besuch „an der Front“ ehrt. Das macht Sinn, denn wer hätte gedacht, dass die Gelegenheit, mit dem Feind im Osten die alten Rechnungen zu begleichen und endlich wieder DEUTSCHE WAFFEN sprechen zu lassen (die einzige Sprache, die der Russe versteht!), so schnell wieder da ist, keine achtzig Jahre nach dem letzten, leider gescheiterten, Versuch, dem Iwan unsere Werte beizubiegen.

Damit ist das höchst um seinen Wohlstand besorgte bildungsbürgerlicher Publikum bestens auf den Sonntag eingestimmt, kann mit wohligem Schauer sein Croissant in den Frühstückskaffee eintunken und sich damit trösten, dass trotz des schlimmen, ja sogar brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, den der Russe – genau wie damals!! – auf unsere gesamte Zivilisation führt, nicht nur unsere kulturelle Überlegenheit per Buchpreisen klar zutage tritt, sondern dass vor allem auch die großartige deutsche Waffentechnik wieder einmal dazu beiträgt, den Endsieg zu erringen.

Verbales Erbrechen bringt Buchpreise

Dieses peinliche verbale Erbrechen mit einem Buchpreis auszuzeichnen hat in etwa die Güte und den Wert des Endsieges der ukrainischen Asow-Nazi-Sympathisantenkapelle beim Eurovision Song Contest.

Passt aber ins zeitgeistige Bild kompletter kultureller Umnachtung und Degeneration im Namen von Diversität und des medialen Abfeierns sexueller Minoritäten und Identitätsstörungen.

Worauf es ankommt in diesem Abziehbild von Kultur, das der Imperialismus seinen Untertanen anbietet, ist die konsequent individuelle Gefühligkeit, die Identifikation mit und Absolutsetzung von jedweder Emotion oder Macke, die dem sozial, kulturell und emotional vom Imperialismus beschädigten Individuum gerade durch den Kopf geht.

Warum? Um daraus ein „Statement“ zu machen.

Für was? Für die alternativlose, unabänderliche, erbärmliche Reduzierung des Einzelnen auf ein isoliertes, jedem sozialen Kontext enthobenes Wesen. Die Sorte Lebewesen, die der degenerierte Imperialismus braucht, um seine Herrschaft über die Gesellschaft noch ein wenig zu verlängern (und die wohl auch viele Individuen brauchen, um das Leben unter solchen Verhältnissen überhaupt noch auszuhalten).