Kurze Buchbesprechung „Esoteric Hollywood“ (Jay Dyer)

Es stellt sich heraus, dass Jay Dyer in diesem Buch vor allem seine idealistische, kreationistische Sicht auf Aufklärung und Wissenschaft (bei ihm verächtlich „scientism“ genannt) breit tritt. Science Fiction Filme wie „Die Zeitmaschine“ und „Krieg der Welten“ oder die diversen Spielberg-Werke aus dieser Richtung („A.I.“) sind für ihn Manifestationen der satanistischen Agenda, die mit der Aufklärung und ihren Protagonisten über die Menschheit gekommen sei.

Am Allerschlimmsten aber ist nach Dyer die furchtbare Irrlehre des Marxismus, die die zerstörerische Ablehnung von Eigentum und Familie, so Dyer, zum Credo hat und die, als „cultural Marxism“, grausligerweise den kulturellen Mainstream Amerika und speziell Hollywoods bestimmt.

Das Buch erstaunt durch seine Fülle an kenntnisreichen Hintergrundinformationenen und Querverweisen, durch seine philosophischen Bezüge und durch Dyers umfangreiches Wissen über alle möglichen okkulten, magischen und „geheimen“ Bünde, Sekten, Rituale und dergleichen (die er alle ins Werk gesetzt und am Wirken sieht in den ikonographischsten und am meisten stilbildenden Hollywoodproduktionen über die Jahrzehnte).

Es stößt ab durch die (klein-)bürgerliche reaktionäre Weltanschaung, die Dyer propagiert und die er wichtigtuerisch mit ostentativer Gelehrsamkeit zu absoluten Wahrheiten aufbläst.

Ich lese es zuende, aber ich empfehle es nicht.