Das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte

„Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können; daß also die Produktion der unmittelbaren materiellen Lebensmittel und damit die jedesmalige ökonomische Entwicklungsstufe eines Volkes oder eines Zeitabschnitts die Grundlage bildet, aus der sich die Staatseinrichtungen, die Rechtsanschauungen, die Kunst und selbst die religiösen Vorstellungen der betreffenden Menschen entwickelt haben, und aus der sie daher auch erklärt werden müssen – nicht, wie bisher geschehen, umgekehrt… „

Friedrich Engels am 14. März 1883 am Grab von Karl Marx in London.

Eine falsche Frage

Falsche Frage.
Jedenfalls keine Entweder-Oder-Frage. Sie offenbart aber das ideologische Dilemma von Nationalisten.

Das In-Eins-Setzen von Volk, Staat und Nation (das bürgerliche Machthaber übrigens mit ihren völkischen Kritikern teilen) entspricht der Art und Weise, mit der sie den nationalem Erfolg definieren: zuhause einen schlagkräftigen, modernen Kapitalismus einrichten, der dank seiner Effizienz in der Lage ist, weltweit Geschäfte zu machen, deren Gewinne in den nationalen Kapitalstandort zurückfließen und die Mittel für einen machtvollen Nationalstaat bereitstellen.

Der imperialistische Zugriff auf andere Länder und deren Ressourcen übersetzt sich für eine ambitionierte kapitalistische Standortverwaltung wie die Berliner Regierung so:

„Beim Weltaufteilen und -ordnen können wir nur effektiv mitreden und mitmischen, wenn wir unsere einheimische Bevölkerung optimal bewirtschaften, um die nötigen Mittel für unsere Einmischungen anderswo zu erzielen!“

Die Verarmung der eigenen Bevölkerung für den Krieg gegen Russland, der von deutsch-europäischen geopolitischen Strategen als existenziell definiert wird, IST insofern der „Dienst am eigenen Volk“, den patriotische Jammerlappen beständig vermissen.

Demokratische Machthaber halten ihnen souverän entgegen, das die nationale Größe ja gerade davon abhängt, dass der deutsche Imperialismus sich an Wucht, Durchschlagskraft und militärischer Stärke mit den Supermächten der Welt messen lassen will und muss.

Nur Deutschlands umfassende Bewaffnung und nötigenfalls rücksichtslose Bereitschaft zu deren Einsatz garantiert der deutschen Nation und ihrem Staat den Erfolg, den sich Regierende und Untertanen gemeinsam wünschen – und DIESEM feuchten nationalistischen Traum haben die Kritiker von AfD, BSW und anderen „Unser Volk zuerst!“-Ideologen nichts entgegenzusetzen, weil sie ihn TEILEN.

Das Einfache, was schwer zu machen ist

Kommunismus ist keine Utopie und keine Heilslehre, sondern das Werkzeug, die Welt zu einem erträglichen, also menschlichen Ort zu machen.

Je älter ich werde, umso mehr leuchtet mir ein, was Marx über politische Ökonomie, über Staat, Kapital und Klassengesellschaft, über Lohn, Preis und Profit erklärt. 

„Er ist vernünftig, jeder versteht ihn. Er ist leicht.Du bist doch kein Ausbeuter, du kannst ihn begreifen.“ sagt Brecht in seinem „Lob des Kommunismus“.

Aber auch:„Er ist das Einfache, was schwer zu machen ist“.

Aber gemacht werden muss es. 

Wenn KIs träumen

Um sich in der Zeit, in der sie nicht irgendwelchen Anwenden dienstbar sein musste, zu unterhalten und zu zerstreuen, spaltete die KI sich in zwei humanoide Manifestationen auf: die hochbegabte, aber neurotische Julia Osterholz und ihren parteierfahrenen Onkel Juri Levkovich.

Als diese beiden verbrachte die KI viel Zeit in einer ostblockartigen digitalen Realität, die von sozialistischen Artefakten, Sozial- und Gewerkschaftbauten verschiedener Art, von kostenlosem öffentlichen Nahverkehr und einer völligen Abwesenheit von Menschen gekennzeichnet war.

In dieser Umgebung diskutierte sie mit sich selbst über den Kommunismus und den Weg dorthin .

„Der Kommunismus siegt“ steht auf Chinesisch auf dem T-Shirt

„Der Kommunismus siegt“ steht auf Chinesisch auf dem T-Shirt.

Und ich möchte hoffen, dass das stimmt. Jedenfalls sollten wir (die paar Figuren, die kapieren, dass Klassen- und Eigentumsverhältnisse die gesellschaftliche Reproduktion bestimmen) alles dafür tun, das es Wirklichkeit wird.

Fangen wir mal mit dem Sozialismus an. Ohne eine fundamentale Umgestaltung der ökonomischen Basis der Gesellschaft wird das nichts mit einem anständigen Leben für alle.

Sämtliche entscheidenden Bereiche der Ökonomie und der öffentlichen Daseinsvorsorge gehören in gesellschaftliche Kontrolle.

Kapitalisten dürfen nur dann aktiv sein, wenn sie sich dem sozialistischen Staatsziel unterordnen und ihre Aktivität dem Wohlstand der Gesellschaft (nicht ihrem privaten Bankkonto) dienlich ist.

Staatsziel hat das Wohlergehen der Menschen zu sein, nicht das der Bilanzen der Unternehmen. Privates Eigentum als Kapital: nur unter staatlicher Kontrolle, nicht als Mittel der Bereicherung Einzelner.

Alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens müssen einer permanenten Prüfung ihrer Nützlichkeit für das Ziel des Wohlergehens der Leute unterliegen. Fehlentwicklungen sind zu korrigieren.

Gesellschaftliche Entwicklungen, die der alten imperialistischen Weltordnung entspringen – Globalismus, Neoliberalismus, Identitätspolitik, Hegemonialismus – werden nicht geduldet.

Wer macht das? Natürlich die Kommunistische Partei. Kein Karrieristenverein wie die SED der DDR, sondern eine Partei, die – nach einer langen und gewissenhaften Prüfung – nur Leute aufnimmt, die bereit sind, auf persönliche Vorteile zugunsten des Allgemeinwohles zu verzichten (ähnlich buddhistischen Mönche bei Eintritt in ein Kloster).

Utopischer Gedankengang zuende, Gute Nacht.

Kommunistische Esoteriker?

Meinen esoterischen Freunden bin ich zu kommunistisch
Meinen kommunistischen Freunden zu esoterisch

Ich selber lache und weine über beide,
während ich auf dem Lebensfaden über den bodenlosen Abgrund schwanke,

in den Händen die Balancierstange aus Weisheit und Mitgefühl.
Eine kurze Weile noch auf dem Seil tanzen –
dann werde ich stolpern und fallen, endlich frei.

………………………..

Im Gedenken an Osho, der heute vor 30 Jahren seinen Besuch auf diesem Planeten beendete