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If There Is Something
Lift up your feet and put them on the ground
You used to walk upon
When you were young
Geschichten die die Hunde schrieben: Zollinspektion im Märchenland
Mein Hund Oskar hat natürlich auch einen besten Hundekumpel. Der heißt Harald und ist der treueste Fan meines Vierbeiners.
Gestern waren sie im Märchenland unterwegs und gerieten zuerst an einen orientalischen Zwerg, von dem sie Leckereien dubioser Herkunft bekamen. Hunde sind an dieser Stelle nicht wählerisch und fressen im Grunde alles, was lecker riecht und aussieht.
Was in den Leckerchen drin war, kann ich nur ahnen; es war wohl nichts, was man im „Freßnapf“ oder „Futterhaus“ und wie diese Läden alle heißen, bekommt. Jedenfalls trollten die beiden sich, sprangen hinter einigen Glühwürmchen her und verschwanden im Wald.
Erst heute Vormittag bekam ich sie wieder ins Visier meiner Kristallkugel. Zu meinem Erstaunen waren sie in die Dienste des Waldmeisters getreten, ein glibberiger grüner Kerl, der beständig zitterte und wackelte – er hatte wohl Parkinson oder sowas. Ihre Aufgabe war es, die Verzollung der ein- und ausgeführten Waren (hauptsächlich Nahrungsmittel) zu überwachen.
Diese Aufgabe meisterten die zwei Freunde mit Bravour und einer gewissen Chuzpe, indem sie nämlich einfach von allem ein Zehntel nahmen und es auf der Stelle auffraßen. Bei den Waldtieren, die ein laxeres Zollwesen gewohnt waren, führte das zu einigem Diskussionsbedarf.
Vorsichtshalber verzogen sich Oskar und Harald in die Sicherheit des Zollwärterhäuschens, als die anderen Tiere auf den Bären einredeten, um ihn zum Protest anzustacheln und um sich im Schutze seiner Stärke den Anordnungen der beiden Zollwächter zu widersetzen.
Für solche Gesetzwidrigkeiten war der Bär aber nicht zu haben, und so ging alles seinen Gang: die Zollgebühr wurde kassiert, die beiden Hundekumpels schmatzten zufrieden ihren Anteil weg, und die auf diese Weise besteuerten Waldtiere mussten ihrer Wege ziehen.
Kindheit in Hamburg
Kindheit in Hamburg 1
Auf der Rasenfläche vor den Mietwohnungsblocks in der Amandastraße, Nähe Schlump, spielten wir unsere Kinderspiele. Neben Cowboy-und-Indianer waren das Versteckspielen, Klingelstreiche und die Versuche, beim Schlachter eine Wurst zu erbetteln, außerdem Mutproben wie Regenwürmer essen. Vor allem aber spielten wir Fußball.
Hier hier segnete mein brandneuer, zum achten Geburtstag erhaltener Lederfussball das Zeitliche, als er bei seinem ersten Einsatz auf die verkehrsreiche Hauptstraße „Am Schulterblatt“ geschossen und dort von einem Auto platt gefahren wurde – ein traumatisches Ereignis meiner Kindheit.
Kindheit in Hamburg 2
Unser Großvater nahm meinen Bruder und mich gerne mit in den Hamburger Hafen an die Landungsbrücken, wo wir den Barkassen, Schleppern, Hafenrundfahrtsschiffen und dem sonstigen Treiben im Hafen zusahen.
Am Anlegesteg zeigte er in das Wasser hinunter und erzählte uns von dem Haifisch, der hier wohnte. Dazu sang uns das Lied von Mackie Messer aus der Dreigroschenoper vor. Davon war ich aufs äußerste beeindruckt, sowohl vom Haifisch mit den Zähnen im Gesicht wie von dem gemeinen Verbrecher Mackie Messer.
Wir (ich jedenfalls) waren noch sehr lange davon überzeugt, dass der Haifisch genau hier a den St. Pauli Landungsbrücken zu Hause war.bei
„Humor, Satire und Mitleid“: Kobayashi Issa
夏山や 一足ずつに 海見ゆる
Natsu-yama ya/ Hitoashi zutsu ni/ Umi miyuruDie Sommerberge.
Kobayashi Issa (1763 – 1828)
Bei jedem meiner Schritte,
konnte ich mehr sehen.
„Issa war ein Haiku-Dichter, der seine Gedichte stets aus der Perspektive der Schwachen und Machtlosen schrieb.
Es ist klar, dass sich hinter seinen Gedichten die vielen Schwierigkeiten verbergen, denen er ausgesetzt war, und die Tatsache, dass er trotz seines anerkannten Haiku-Talents kein reiches Leben führen konnte.
Sein Stil besteht jedoch nicht in tragischen Ausdrücken, sondern vielmehr in der Art und Weise, wie er mit Humor über sein Leben schreibt. In seinen späteren Jahren sagte der Haiku-Dichter Masaoka Shiki (1867-1902), der das moderne Haiku begründete, dass es drei Hauptmerkmale von Issas Haiku gibt: Humor, Satire und Mitleid.
Issas Haiku-Stil, in dem er seine persönlichen Eindrücke direkt zum Ausdruck brachte, unterschied sich sehr von dem damaligen Haiku-Mainstream, in dem die Dichter ihre Gefühle durch objektive Darstellungen von Landschaften ausdrückten.
Freude, Traurigkeit und Not sind Dinge, die jeder im Leben erleben kann. Issa griff diese Themen auf und schrieb Haiku mit einfachen Ausdrücken, die jeder verstehen konnte. Auf diese Weise wurden Issas Gedichte universell und überwanden Unterschiede in der Zeit oder im Lebensumfeld. Das könnte der Grund sein, warum Issas Haiku auch heute noch von vielen Menschen geliebt werden.“