Medialer Dauerorgasmus leider schon wieder vorbei

Die Meuterei des vormaligen „Wagner“-Chefs hat der westlichen Propaganda und ihren Kriegsmedien einen 24-Stunden-Orgasmus beschert.

Während für verständige Beobachter klar war, dass ein Milliardär als Eigentümer einer privaten Militärfirma, die in all ihrer Ausrüstung – sogar der personellen – vom russischen Staat abhängt, keine Chance hat, ausgerechnet in Kriegszeiten dessen Staatsführung zu „stürzen“, delirierten die NATO-Medien in genau dieser Fantasie und sahen einen ganzen Tag lang den ersehnten Regime Change und den diesmal erfolgreichen Endsieg über Russland gekommen, wenigstens aber in greifbare Nähe rücken.

Die ruhige, gewaltlose und in jeder Hinsicht elegante Lösung, die die russische Führung über den belorussischen Präsidenten mit dem aufmüpfigen Prigoshin aushandelte, hat das NATO-Lager kalt erwischt. Auch den westlichen Sponsoren und Kuratoren des ukrainischen Krieges gegen Russland ist klar, dass die Ereignisse um die Meuterei keine Schwäche Russlands gezeigt, sondern im Gegenteil die russische Fähigkeit demonstriert haben, gerade in einer Zeit existenzieller Bedrohung zu der Stärke und Geschlossenheit zu finden, die schon 1941-1945 das Land vor der Auslöschung bewahrte und dem Angreifer die Niederlage zufügte, die er heute weit genug überwunden glaubt, um es erneut zu versuchen.

Vor allem gibt die schnelle und friedliche Lösung der Meuterei Auskunft über die Weisheit der russische Führung und des Oberkommandierenden. Obwohl Putin in seiner Ansprache deutliche Worte gewählt hat, von „Dolchstoß“ und „Landesverrat“ sprach (was die Aktion Prigoshins de facto war), einigte man sich schließlich auf eine gesichtswahrende, gütliche Beendigung der Sache, um den eingetretenen Schaden (der nach Lage der Dinge vor allem im PR- bzw. propagandistischen Bereich entstanden war) zu minimieren.