Eigentlich habe ich mir strikte Fernseh- und Zeitungsenthaltsamkeit verordnet, jedenfalls was die NATO-Medien betrifft. Sich der Propaganda eines kriegsbereiten westlichen Kollektivs auszusetzen, ist psychisch und mental ungesund. Meine Information zum gegenwärtigen Stand der Dinge auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz beziehe ich aus diversen noch nicht zensierten Internet-Plattformen, chinesischen und asiatischen News-Websites sowie aus russischen und ukrainischen Telegram-Kanälen. Letztere erweisen sich als solideste Quelle zum aktuellen Geschehen dort.
Manchmal erwischt mich das Hasskonzert des NATO-Orchesters aber dennoch, meistens beim Autofahren. Auf dem Weg zur Arbeit höre ich ein Interview mit einem türkischstämmigen Politkarrieristen, der es durch extrem servile transatlantische Beflissenheit dazu gebracht hat, trotz diverser Geld- und Korruptionsaffären auf einen veritablen Ministersessel zu kommen.
Der Mann wird gefragt, wie sein Ministerium – anscheinend das Landwirtschaftsministerium – sich auf den Ausfall beachtlicher Mengen von landwirtschaftlichen Produkten und Zusatzstoffen wie Düngemittel usw. vorbereitet. Die Frage ist ihm den Halbsatz wert, dass man sich schon darauf vorbereite und das in Abstimmung mit anderen Ministerien tue.
Dann setzt er übergangslos zu einer politmoralischen Tirade an, die einem den Mund offen stehen läßt: in sich in Schärfe und Verurteilungswillen steigernden Formulierungen wird Russland und sein Präsident dämonisiert, verächtlich gemacht und als satanische Macht dargestellt, die jedem zivilisiertem Menschen nur das Grausen in die Adern treiben könne – er jedenfalls, so der Landwirtschaftsminister, hätte nicht gedacht, dass er in seinem Leben noch einmal so einen „Zivilisationsbruch“ durch einen „Autokraten“ erleben müsse.
Insgesamt hört sich Özdemir – so heißt der Mann – eher an wie ein Sektenprediger eines Endzeit-Kultes, der zu seiner massenselbstmordbereiten Gemeinde spricht, als wie ein politischer Standortverwalter eines bürgerlichen Staates. Das quasi-religiöse Fanatikertimbre seiner Stimme korrespondiert mit der Selbstverständlichkeit, mit der er davon ausgeht, auf der Seite des Guten gegen das Böse zu kämpfen – ganz wie der Pfarrer, der Sonntags seine Schäflein vor der Hölle warnt.
In „One flew over the cuckoo’s nest“ gibt es eine Szene, in der die Insassen eines Irrenhauses die Rede des US-Präsidenten im Fernsehen anschauen, während der Ton auf stumm geschaltet ist. Ein Gehörloser unter den Insassen, der gewohnt ist, aus den nonverbalen Zeichen wie Gestik, Mikroexpressionen, Augenbewegungen usw. Charakter und Intention des Sprechenden herauszulesen, erkennt den stummen Sprechenden sofort als Lügner, Scharlatan und Schwindler.
Umgekehrt, aber ähnlich geht es mir mit diesem Politikers, von dem ich AUSSER der Stimme nichts wahrnehme. Die Verlogenheit und Berechnung seines schleimig moralisierenden Tonfalls verrät ihn als kühl kalkulierenden Profi, der die durch ihn artikulierten und vertretenen Interessen routiniert als diejenigen Deutschlands ausgibt.
Die Mischung aus trönendrüsendrückender Opferbedauerei und Verdammnis des Feindes einerseits und knallhartem Geschäftssinn andrerseits (er erwähnt beiläufig, dass jetzt natürlich keine Mühen und Kosten gescheut werden würden, die benötigten LNG-Terminals für US-Flüssiggasimporte zu bauen) gibt außerdem Auskunft über die transatlantische, als amerikanische, ideologische Schulung und Zurichtung, die Özdemir in diversen transatlantischen Think Tanks, Young-Leader-Programmen und anderen einschlägigen Zirkeln genossen hat.
Mir kommt in den Sinn, dass ich gelegentlich die Aussage „Die Grünen sind die neuen Faschisten!“ als etwas übertrieben und zu radikal wahrgenommen habe. Spätestens nach dem Eindruck, den die Stimme und die Aussagen des Grünen Landwirtschaftsministers Cem Özdemir bei mir hinterlassen hat, muß ich ich innerlich korrigieren und feststellen: ja, der neue Faschismus ist GRÜN.
Offensichtlich beginnt in Deutschland jetzt eine grüne Kriegswirtschaft. Die brutale Verteuerung sämtlicher für normale berufstätige oder arbeitslose Menschen unerlässlichen Dinge und Leistungen (Heizen, Ernährung, Transport), mit der die Kosten des NATO-Krieges gegen Russland auf die Bevölkerung abgewälzt werden, wird begleitet von einer ideologischen Offensive durch grüne Spitzenpolitiker wie Özdemir, die in ihrer berechnenden Feindseligkeit, ihrer rassistischen und dämonisierenden Hetze gegen das Feindbild keinen Vergleich mit ihren faschistischen Vorgängern aus den 1930er Jahren scheuen muß.
Passend dazu die Kräfte, die in der Ukraine von Figuren wie diesem grünen Hassprediger unterstützt werden: eine Meldung samt Video aus einem meiner abonnierten Telegram-Kanäle (deren Weiterverbreitung ich wegen ihres Inhaltes unterließ) zeigt heute morgen Aufnahmen eines ukrainischen Soldaten. Er wurde von den eigenen Kameraden bei ihrer überstürzten Flucht aus Nowotroizkoe (nördlich von Wolnowacha) an einen Lichtmast gekettet; zwei Panzerfäuste aus britischer Produktion ließ man ihm da um ihm dann dem „Abwehrkampf“ gegen die russische Armee auszusetzen, vor dem er offensichtlich lieber weggelaufen wäre.
Natürlich überlebte dieser Soldat das nicht. Politiker wie Özdemir und andere grüne Faschisten überleben dagegen in der Regel jede ihrer politischen Enscheidungen, mit denen sie andere zur Armut, zum Frieren oder zum Tode verurteilen.