Natürlich nicht das Z vom BÖSEN PUTIN ™, der ja an der armen, kleinen unschuldigen und erzdemokratischen Ukraine den erzschurkischen DURCH-NICHTS-GERECHTFERTIGTEN-VÖLKERRECHTSWIDRIGEN-BRUTALEN-RUSSISCHEN-ANGRIFFSKRIEG ™ durchführen lässt, Gott bewahre! Habt ihr gehört, Verfassungsschützer, Gesinnungskontrolleure und Denunzianten? „Gott bewahre“ hab ich gesagt!
NEIN, selbstverständlich meine ich den edlen Douro-Tropfen, den der Weinhändler meines Vertrauens endlich wieder im Angebot hat, der in wunderschönen Holzkisten verkauft wird und leider nicht ganz billig, dafür aber umso köstlicher ist: FAVZ, ein vollmundiger nordportugiesischer Rotwein aus dem Hause Barão de Vilar, VINHOS S.A, das den Brüdern Fernando und Álvaro van Zeller gehört und das sich um die Geschmacksnerven der Rotweinfreunde weltweit verdient gemacht hat:
„Sie verwenden ausschließlich heimische Rebsorten und betonen so den unverwechselbaren Regionalcharakter. Und die Cuvée, die neun Monate in alten Portweinfässern reifte, macht ordentlich Alarm. Unglaublich dichtes und dunkles Purpurrot. Das intensive Bouquet duftet nach schwarzen Kirschen, reifen Pflaumen, Blaubeeren und Aromen wie Kakao, Vanille und Toast von Fassausbau. Am Gaumen fest, kompakt und komplex. Feinreife Weinsäure trifft auf satte Frucht und cremige Tannine, der Nachhall persistent und mit leichten Gewürznoten. Ein starkes Stück Douro!“
Alarm im trauten Heim: Die Frau ist mal wieder der Meinung, dass sie 500 Gramm zu viel auf die Waage bringt und verkündet ab sofort eisernste Entschlossenheit und Disziplin, um fortan auf Wein zu verzichten. Den hat sie nämlich als hauptsächlichen Dickmacher ausgemacht.
Ihr guter Vorsatz hat jetzt schon 48 Stunden gehalten, deshalb bin ich geneigt, ihr diesmal zu glauben. Während wir in der Küche das Mittagessen bereiten (sie bereitet und ich scrolle mich derweil durch News-Portale und Websites), konstatiert sie aus dem Nichts „Also, diese fette Ricarda Lang ist ja wohl eine einzige Witzfigur…“.
Offensichtlich hat sie die beleibte Grünenfunktionärin, bei der das intellektuelle Gewicht im umgekehrt proportionalen Verhältnis zum physischen steht, in der mittäglichen „Drehscheibe“ gesehen, der Mittagspausen-Standardsendung meiner Herzdame. Ich antworte bestätigend, erwähne aber die Sinnlosigkeit von Rückschlüssen von physischer Erscheinung auf die politischen Handlungen von Machthabern.
Die Frau lässt das alles, während sie mit der Pfanne hantiert, kurz sacken und konstatiert dann: „Ich hab mir ja vorgenommen, eine Zeit lang keinen Wein trinken, deswegen will ich solche Nachrichten gar nicht hören! Sonst will ich sofort die nächste Flasche Wein aufmachen, weil ich denke ‚Scheiss auf die Figur!‘. Also erzähl mir sowas bitte erstmal nicht!“