Mein FAVorit ist das Z!

Natürlich nicht das Z vom BÖSEN PUTIN ™, der ja an der armen, kleinen unschuldigen und erzdemokratischen Ukraine den erzschurkischen DURCH-NICHTS-GERECHTFERTIGTEN-VÖLKERRECHTSWIDRIGEN-BRUTALEN-RUSSISCHEN-ANGRIFFSKRIEG ™ durchführen lässt, Gott bewahre! Habt ihr gehört, Verfassungsschützer, Gesinnungskontrolleure und Denunzianten? „Gott bewahre“ hab ich gesagt!

NEIN, selbstverständlich meine ich den edlen Douro-Tropfen, den der Weinhändler meines Vertrauens endlich wieder im Angebot hat, der in wunderschönen Holzkisten verkauft wird und leider nicht ganz billig, dafür aber umso köstlicher ist: FAVZ, ein vollmundiger nordportugiesischer Rotwein aus dem Hause Barão de Vilar, VINHOS S.A, das den Brüdern Fernando und Álvaro van Zeller gehört und das sich um die Geschmacksnerven der Rotweinfreunde weltweit verdient gemacht hat:

„Sie verwenden ausschließlich heimische Rebsorten und betonen so den unverwechselbaren Regionalcharakter. Und die Cuvée, die neun Monate in alten Portweinfässern reifte, macht ordentlich Alarm. Unglaublich dichtes und dunkles Purpurrot. Das intensive Bouquet duftet nach schwarzen Kirschen, reifen Pflaumen, Blaubeeren und Aromen wie Kakao, Vanille und Toast von Fassausbau. Am Gaumen fest, kompakt und komplex. Feinreife Weinsäure trifft auf satte Frucht und cremige Tannine, der Nachhall persistent und mit leichten Gewürznoten. Ein starkes Stück Douro!“

Portugiesisches Wochenende in Rommerskirchen

Das Sommerfest der „Vinhoteca Centro“ lockt Tausende von Leuten an, die sich bei portugiesischen Speisen und Getränken sowie bei unterirdischer Beschallung die Bäuche vollschlagen. Da darf ich nicht fehlen. Außerdem ist der gigantische portugiesische Supermarkt (vermutlich der größte in NRW) gleichen Namens an diesem Wochenende geöffnet.

Schon die Fahrt von Düsseldorf ist ein Erlebnis ersten Ranges. Das niederrheinische Flachland glänzt durch Öde und durch Ortsnamen, die allesamt auf -rath enden (Allrath, Unrath, Fahrrath, Weisskeinrath usw.). Als Höhepunkt ragt ab und zu ein Baum aus der agrartechnisch intensivgenutzten Landschaft.

Am Ziel der Wünsche findet man, wenn man Glück hat und früh genug hinfährt, einen Parkplatz am Feldrand und läuft dann die letzten paar hundert Meter zum Industriegebiet, in dem die „Vinhoteca Centro“ liegt, angelockt vom Duft der zahlreichen Holzkohlegrills, auf denen frango assado (gegrilltes Hähnchen), bifes (Steaks) und carapaus (Makrelen) und sardinhas aufs Leckerste gebraten werden.

Capitães do Abril

Fernando José Salgueiro Maia (Castelo de Vide, 1. Juli 1944 – Lissabon, 3. April 1992) war ein portugiesischer Offizier.

Er war einer der Hauptleute der portugiesischen Armee, die die revolutionären Kräfte während der Revolution vom 25. April 1974 anführten, die das Ende der Diktatur in Portugal bedeutete.

Im Morgengrauen des 25. April 1974 hielt er während der Parade der Kavallerieschule (EPC) in Santarém die berühmte Rede:

„Meine Herren, wie Sie alle wissen, gibt es verschiedene Arten von Staaten. Die sozialistischen Staaten, die kapitalistischen Staaten und der Staat, den wir erreicht haben. Jetzt, an diesem feierlichen Abend, werden wir dem erreichten Zustand ein Ende setzen! Also, wer auch immer mit mir kommen will, lasst uns nach Lissabon fahren und ihm ein Ende setzen. Wer sich freiwillig meldet, geht und macht seinen Abschluss. Wer nicht gehen will, bleibt hier!“.

Alle 240 Männer, die diese Worte hörten, die in der für Salgueiro Maia so typischen ruhigen, aber entschlossenen Art gesprochen wurden, stellten sich sofort vor ihm auf. Dann zogen sie nach Lissabon und marschierten auf die Diktatur zu.

Der Film „Capitães do Abril“ von Maria de Medeiros ist ihm und den anderen jungen Offizieren der Bewegung der Streitkräfte gewidmet, die am 25. April 1974 die faschistische Diktatur in Portugal, den „Estado Novo“, stürzten:

https://youtu.be/upz02otTpCM (Portugiesisch mit englischen Untertiteln)

Lisboa: Lojas com história

Gedanken beim Anschauen einer Fernsehsendung über die alte Läden Lissabons (die zunehmend von Immobilienspekulanten und widersinnigerweise durch den sintflutartigen Tourismus verdrängt werden):

Kapitalismus ist kein Fortschritt mehr, wie vor 250 Jahren noch, als er als neue Produktionsweise die Fesseln des Feudalismus sprengte.

Kapitalismus heute ist ein einziges Hemmnis für die Entwicklung der Spezies, eine anachronistische, zerstörerische und veraltete Ordnung.

Der Selbst- und Publikumsbetrug als „innovatives, sich ständig selbst erneuerndes und neu erfindendes System“ ist in Wirklichkeit das Todesröcheln einer zutiefst inhumanen, ineffektiven und überholten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der das Gesetz des Stärkeren, also das Gesetz des Dschungels gilt.

Kapitalismus ist der Dinosaurier, der nicht sterben will, während rings um ihn schon die Meteoriten einschlagen.