Bewusstsein und Krisenkapitalismus

„Das philosophische Krisenbewusstsein ist in seinen beiden Beziehungen ein falsches Bewusstsein: es fasst. die Krise der bürgerlichen Philosophie als die der Philosophie auf, und als Krisenphilosophie wandelt es die Krise des Kapitalismus in die fatale Krise des menschlichen Seins um…

Das Negieren der Möglichkeit eines wissenschaftlich-philosophischen Wissens widerspiegelt die reale Krise durch Vermittlung des Krisenbewusstseins, indem die Dialektik von objektiver Realität, gesellschaftlicher Praxis und wissenschaftlicher Erkenntnis unterschlagen wird, die Folgen der kapitalistischen Entfremdung als Merkmale der Zerbrochenheit der Welt auftreten…

Das bürgerliche Bewusstsein ist nicht fähig, die grundlegenden Bewegungsgesetze des in seine allgemeine Krise geratenen Kapitalismus zu erkennen, die Wesenszusammenhänge der objektiven Totalität zu begreifen, dem dialektischen Materialismus gegenüber eine umgreifende philosophische Konzeption zu bilden.“

András Gedó (* 1932, ungarischer Philosoph)

Die fetten Jahre sind vorbei? Die der fetten Lügen anscheinend nicht.

Die fetten Jahre sollen also vorbei sein. Fragt sich nur, für wen. Sicher nicht für die Oberschicht, die Politiker, die Unternehmer und ihre Erfüllungsgehilfen des mittleren bis oberen Managements. Und für die wirklich Reichen, die Milliardäre, die Firmenerben, die Couponschneider, die Chefs der privaten und institutionellen „Investoren“ schon gleich nicht.

Aber für uns, für die lohnarbeitende oder arbeitslose Masse, ja, da sind die „fetten Jahre“ – die in Wahrheit nie fett waren, sondern immer ein Sich-Abstrampeln im Konkurrenzkampf ums Zurechtkommen – definitiv vorbei. Und MÜSSEN für uns vorbei sein, damit es der Oberschicht weiter gut geht.

Deswegen sparen auch nicht „wir“, sondern die, die uns das Sparen verordnen, zwingen uns dazu, damit sie weiterhin ihre Geschäfte machen können, ihre Gewinne sprudeln und damit SIE garantiert an nichts sparen müssen (außer an den Löhnen und dem Lebensunterhalt der arbeitenden Klasse).

Das sollten wir ändern.