Ein Herz für Aktionäre: das müssen die Lohnarbeiter schon haben

1,58 Milliarden Gewinn! Pro Quartal!!

Hört sich super an? Nicht wenn man größter deutscher Automobilhersteller ist und wenn dieses Geschäftsergebnis einen Gewinneinbruch um zwei Drittel bedeutet – und wenn anspruchsvolle Aktionäre sich damit um ihr gutes Recht auf Bereicherung betrogen fühlen.

WER jetzt durch ganz viel Verzicht für einen Gewinn geradezustehen hat, der 1,58 Milliarden Euro im Quartal um ein Mehrfaches übersteigt, ist in der besten aller möglichen Welten sowieso von vorneherein klar:

„Wenn ein deutscher Industriekonzern vom Schlage VW erklärt, sich in einer Krise zu befinden, wenn er sodann die Katastrophe meldet, dass sein Gewinn um zwei Drittel eingebrochen ist und jetzt nur noch bei 1,58 Milliarden Euro pro Quartal liegt, dann gibt das interessierten Wirtschaftsexperten viel Gelegenheit, sich über die Versäumnisse zu verbreiten, aufgrund derer unser einstiger Vorzeigeautobauer den Anschluss im internationalen Wettbewerb zu verlieren droht: Er hat eine falsche Modellpolitik betrieben, zu einseitig auf den chinesischen Markt gesetzt, die Transformation zur E-Mobilität verschlafen usw. Darüber lässt sich offenbar trefflich streiten. Über eines streitet man sich dabei nicht: Für die Sanierung seiner Gewinne wird sich der Konzern an seine Belegschaft halten.“

https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/sozialpartnerschaft-zwischen-vw-ig-metall