Neben dem immer weiteren Vorrücken der Alliierten Verbände – russische Armee und Volksmilizen der Donbas-Republiken – im Kriegsgebiet selbst, neben der Befreiung einer Ortschaft nach der anderen von ukrainischer Kontrolle und dem stetigen, schrittweisen, unaufhörlichen Zermürben der ukrainischen Truppen sind die Signale wichtig, die auf diplomatischen Kanälen aus dem „Kriegsnebel“ nach draußen gelangen:
Der serbische Präsident Vucic ebenso wie Brasiliens Bolsonaro scheinen Multiplikatoren von Vorschlägen zu sein, die Präsident Putin macht bzw. machen wird – dem kollektiven Westen als mittelbarer Kriegspartei, sowie den Ländern des globalen Südens und den Freunden Russlands als Partnern und Mitgestaltern der neuen multipolaren Welt.
Danach soll Russland nach Sicherung der Volksrepubliken ein Einfrieren der Kampfhandlungen vorschlagen, um Verhandlungen über einen zukünftigen Status der Rest-Ukraine zu folgenden Konditionen zu führen: Anerkennung des Verlustes der Gebiete Krim, Donbas, Kherson, Saporoschja, Teilen von Charkow; Neutralität, Demilitarisierung, Garantie der Nicht-Mitgliedschaft in der NATO.
Ein solcher Vorschlag wird mit 99%er Wahrscheinlichkeit sowohl vom Westen wie von seinen ukrainischen Marionetten abgelehnt werden, da er allem zuwiderläuft, was sie ihrem Publikum seit Monaten und Jahren eingehämmert haben und eventuell selbst glauben: dass man Russland nicht erlauben dürfe, von seiner „Aggression“ zu profitieren und man die Ukraine befähigen wolle, ihr Territorium vollständig wiederherzustellen.
Auch deshalb, wegen dieses letzten Aspektes, ist das Heulen der Ukrainer und ihrer westlichen Sponsoren über die anstehenden Volksabstimmungen in den befreiten Gebieten so laut und so kurz vor der Verzweiflungsgrenze: wenn die befreiten Gebiete ihren Beitritt zur Russischen Föderation beschließen, nimmt der dortige Konflikt aus russischer Sicht sofort eine völlig andere Dimension an:
Jede ukrainische Angriff, jede Bombardierung der Städte, jeder Sabotage- und Terrorakt durch ukrainische Infiltrations-Trupps ist dann nicht mehr ein Angriff auf befreundete Staaten (LNR und DNR) oder eine militärische Auseinandersetzung auf ukrainischem Boden, sondern ein Angriff auf Russland selbst, auf russisches Territorium. Dies würde Russland erlauben (und mit Sicherheit dazu bringen), die begrenzte Spezielle Militäroperation, die es jetzt führt, in einen tatsächlichen umfassenden Krieg gegen einen Angriff auf Russland hochzustufen. Möglicherweise deshalb hat der serbische Präsident gesagt, in einem solchen Fall würde „die Hölle ausbrechen“.
Russland wäre dann in der Lage – und sich dazu gezwungen sehen – den Krieg so zu führen, dass der Angreifer vernichtet wird. In einem solchen Fall wird es nach dem Krieg keine Ukraine mehr geben, auch nicht als Rest- oder Rumpfstaat. Ob diese Situation eintreten wird, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Geht es nach den Falken im kollektiven Westen, die immer noch glauben, Russland militärisch besiegen zu müssen (und zu können), wird es so kommen.