Geschichten, die die Medien schreiben: der Feind steht (auf jeden Fall) im Osten

Nachdem eine Zeitlang gerade wieder der Russe in den Fokus der westlichen medialen Aufmerksamkeit gerückt war, weil er mal wieder – so kennt man ihn – Kriege plant und frech seine Truppen bewegt (aus lauter Perfidie auch noch im eigenen Land, was seine sinistren Absichten erst recht unterstreicht), ist es aus gegebenem Anlass mal wieder Zeit, dem anderen Feind unseres wertewestlichen Paradieses auf die unegalen Finger zu schauen.

Und das Ostfront-Magazin aus Hamburg ist genau das richtige Medium dafür, denn Ostfront und deutschen Interessen liegen im neuen Kalten Krieg nicht nur an den Westgrenzen Russlands, sondern – sagt ja auch die Bundeswehr – „im südchinesischen Meer“!

Der Chinese also hat, während der Russe unsere freiheitlichen Nazis in der Ulraine bedroht, klammheimlich Olympische Winterspiele vorbereitet, über die man im Grunde nur so viel wissen muß: ganz schlecht, weil in China!

Was immer die dortigen kommunistischen Autokraten erzählen, vor allem über ihr mal wieder perfekt geplantes Großereignis, kann nur „vollmundig“ sein, außerdem natürlich „eine Farce“. Von wegen „weltoffen“ – haha, weiß man doch, das der Chinese alles nur inszeniert:

Er organisiert ein weltweit übertragenes und beobachtetes globales Sport-Event mit tausenden von Teilnehmern aus fast allen Ländern der Erde ausschließlich zu dem Zweck, seine diktatorische Grundnatur auszuleben. Die nämlich – das lernen wir in der Freiheit schon in der Grundschule – strebt immerzu danach, sich misstrauisch gegen jede von außen, also aus unserem westlichen Freiheitsparadies, kommende Öffnung für liberale Werte abzuschotten!

Das Ganze ist eine einzige Gruselveranstaltung, die allen freiheitsliebenden Menschen nur Furcht einflößen kann, nein: MUSS!

„Die Sportler haben Angst“ – zu verlieren? vor der kommunistischen Diktatur? nicht rechtzeitig anzukommen? Nein, „vor unfairen Wettbewerbsbedingungen“! Ist doch klar, das Kommunisten nur unfaire Wettbewerbe abhalten können. Wahrscheinlich schütten „freiwillige“ Helfer den Athleten des freien Westens vor Wettbewerbsbeginn Betäubungsmittel in den Saft.

Und auch die einschlägig kompetenten „Geheimdienste warnen eindringlich vor Cyberattacken“! Geheimdienste! Eindringlich!! Dann muss da was im Busch sein. Wird Xi Jinping persönlich sich die Facebookaktivitäten der deutschen Rodler und Skiläufer ansehen? Werden die chinesischen Hacker sich die Notebooks und iPads der westlichen Journalisten vorknöpfen und darauf ihre fiesen Spionage-Apps installieren?

Man mag es sich nicht ausmalen. Der Leser ahnt: kann nichts werden mit diesen Spielen, die bestimmt nur ablenken soll von dem Angriff des Russen auf die arme demokratische Ukraine – der genauso feststeht wie da Urteil des „Spiegel“ über diese Olympischen Winterspiele: untauglich, weil beim Chinesen.