Hintergrund:
Nachdem die EU im Schlepptau der kriegslüsternen US-Administration sich auch mal im China-Bashing üben wollte und mit der allzeit nützlichen „Menschenrechts“-Waffe China ein bißchen erpresserisch gekommen ist, gibt’s Reaktionen.
Diesmal macht sich der Westen (ja, genau: derselbe Westen, der in den vergangenen 20 Jahren beim Bombardieren muslimischer Länder die dort ansässige Bevölkerung millionenfach dezimiert hat) zur Abwechslung mal FÜR Muslime stark, nämlich für die, die unter der falschen, also chinesischen, Herrschaft leben. Die chinesischen Umerziehungs- und Ausbildungsprogramme zur Terrorismuspräventionen in Xinjiang passen nämlich den NATO-Herren der Welt schon deswegen nicht, weil sie effektiv dem Terrorismus den Boden entziehen und somit auch den Nachschub an Söldnern für die vom Imperialismus gesponserten Halsbschneiderbrigaden à la IS, Al Nusra usw. den Nachschub an „Freiheitskämpfern“ und Rebellen“ gegen Bashar al-Assad und andere unbotmäßige Staatsmacher ausdünnen.
Da kommen die fabrizierten Schauergeschichten über Lager, in denen „Millionen“ (glaubt man den westlichen Medien, befindet sich bald die Hälfte der dortigen Bevölkerung in solchen „Lagern“ – wobei natürlich schon das Wort selbst die beabsichtigte Assoziation wecken soll) von „Uiguren“ (eine Bezeichnung, die im demokratischen Untertanenverstand mittlerweile synonym ist mit „arme unterdrückte Leute, die wegen der fiesen Chinakommunisten ihre Religion nicht ausüben dürfen!“) eingesperrt sind – warum, erfährt man in der Regel nicht – die Spin-Doktoren dieser Erzählungen setzen beim kundigen demokratischen Untertan zu recht die eingefleischte Überzeugung voraus, dass Kommunisten so etwas Schurkisches schon aus reiner kommunistischer Bosheit machen) – gerade recht als Hebel, um sich in die chinesische Innenpolitik einzumischen, diesem Staat „die Instrumente zu zeigen“ und ganz generell das Erpressungspotential gegenüber der immer mächtiger werdenden Volksrepublik auszuloten.
Kurzum, die EU vollzieht ihre Sanktionen genannten Erpressungsversuche gegenüber China, holt sich die erwartbare sehr coole und entschiedene Abfuhr der keineswegs beeindruckten chinesischen Staatsmacht ab und kriegt bei der Gelegenheit gleich noch – tot for tat – Gegensanktionen aufgedrückt, die sehr zu recht einige den übelsten anti-chinesischen Hetzer im Brüsseler Machtapparat treffen.
Ein wunderbares Zeugnis postfaktischer geopolitischer Verlogenheit liefert daraufhin ein Staatssekretär im Ministerium des Außenministerdarstellers, nachdem es BRD-Außenamt unter seinem Leichtgewicht mit den Konfirmationsanzügen Heiko „Ich bin schon groß“ Maas das dringende Bedürfnis verspürt hatte, mit dem chinesischen Botschafter ein Gespräch führen zu wollen.
Der Staatssekretär lässt sich in Sachen praktischer Heuchelei von seinem Vorturner Maas nicht die Butter vom Brot nehmen und versucht sich ebenfalls in der Kunst, aus schwarz weiß und aus Scheisse Gold zu machen. Die REAKTION Chinas auf die Frechheiten der westlichen Diplomatie gilt ihm demnach als die „unangemessene Eskalation, die die Beziehungen zwischen der EU und China unnötig belasten“!
Diese geniale Erweiterung und Steigerung professioneller Lügen ließe sich im Grunde nur noch toppen, wenn z.B. ein Autodieb die Polizei beschuldigen würde, für die „Eskalation“ gesorgt zu haben, die in der Dingfestmachung des Täters besteht. Oder – dem weißen westlichen Durchschnittsweltbeherrscher gut bekannt – wenn ein Vergewaltiger seinem Opfer eine „unnötige Belastung der Beziehungen“ durch unangemessenen Widerstand vorwirft.
Ist aber alles egal, denn die beabsichtige Wirkung beim Publikum ist erzielt: CHINA BÖSE WEIL DIKTATUR! – DAS soll sich der NATO-Untertan merken, damit die Kriegsvorbereitungen sowie die Erpressungs- und Einmischungsdiplomatie der westlichen Machthaber Akzeptanz finden bei denen, die diese politischen Manöver überhaupt zur Kenntnis nehmen.
