Die sogenannte „Linke“ hat sich für den Platz an den Fleischtöpfen des bürgerlichen Parlamentarismus nach und nach aller Reste irgendeiner sozialistischen Programmatik entledigt und sich bis zur Kenntlichkeit entstellt zu einer weiteren bürgerlichen Partei, deren Anliegen die bessere Verwaltung des nationalen Kapitalstandortes ist.
Sie hat unter der Riexinger-Kipping-Mobbokratie konsequent jede Widerlichkeit des bürgerlichen-parlamentarischen Politbetriebes übernommen, imitiert oder im Schielen auf Machtbeteiligung berechnend mitgemacht: vom DDR-Bashing über Privatisierungen, von Russophobie bis zum Frieden mit der NATO/Gegnerschaft zur Friedensbewegung (Ausnahmen ausgenommen).
Der Preis dieser Anpassung ist nicht etwa die Aufnahme der PdL in den Zirkel der etablierten Sachwalter der Klasseninteressen der Bourgeoisie; sie gilt immer noch als „SED-Nachfolger“ und damit als Schmuddelkind der großdeutschen BRD-Demokratie.
Die Parteien, in deren selbstverständliche Rotation der staatlichen Administrationsämter die PdL so gerne aufgenommen werden würde, bleiben im Prinzip unter sich und honorieren die Selbstentblößung und Sozialdemokratisierung der „Linken“ bestenfalls berechnend und mit dem oberlehrerhaften Hinweis, für „Regierungsfähigkeit“ und „Verantwortungsübernahme“ in Deutschlands erfolgreichem Kapitalismus müssten sich die linken Schmuddelkinder noch viel mehr um die Entsorgung sämtlicher Reste irgendwie antikapitalistischer und anti-NATO-Positionen entsorgen.
Jetzt ist der thüringische Ministerpräsident Ramelow, ein durch und durch sozialdemokratischer Politprofi, durch eine demokratisch formell astreine parlamentarische Intrige abgewählt und durch den Chef einer 5%-Partei ersetzt worden ist, der sich von den im Thüringer Landtag vertretenen Faschisten (mit-)wählen läßt.
Ohne allzu große Sympathie mit diesem linken Vertreter des BRD-Besatzungsregimes auf dem Gebiet der DDR zu haben: der Mann ist reingelegt worden, er ist zum Opfer derselben Machenschaften, Intrigen und Mauscheleien geworden, die bürgerlichen Parlamentarismus ausmachen und die die PdL nach Kräften idealisiert, indem sie über die knallharten Gegensätze und Machtverhältnisse einer Klassengesellschaft die Illusion schürt und nährt, mit den richtigen, also „linken“, Teilhabern an der Verwaltung des Kapitalismus wäre irgendwie dessen Verbesserung drin.
Wer mit dem Teufel tanzt, muß sich nicht wundern, wenn er nach Schwefel riecht.