
Meinungsumfragen liefern erstens die Ergebnisse, die ihre Auftraggeber benötigen, zweitens und vor allem aber machen sie sich ein bekanntes Phänomen der Massenbeeinflussung zunutze: je öfter eine Person medial erwähnt wird, umso bekannter wird diese Person – und umso „beliebter“ einfach aus dem Grund, dass die Leute oft genug den Namen gehört, das Gesicht gesehen und die Funktion des Genannten mitgekriegt haben.
Der durchschnittliche Nachrichtenkonsument, der keinerlei Hintergrundwissen besitzt außer den kurzen Info-Häppchen, die ihm seine Leitmedien – nett verpackt in die antrainierten Meinungen (die zufällig IMMER mit der jeweilig vorherrschenden Agenda der Machthaber übereinstimmt) und gewürzt mit gepfefferter „Gut/Böse“-Moral – servieren, nennt dann den am meisten gehörten Namen und schon ist eine „Beliebtheit“ entstanden, die nichts weniger ist als ein tatsächlicher Sympathiewert des jeweiligen Amtsträgers, sondern nur diesen Erfolg medialer Konditionierung widerspiegelt.