Deutsche Wasserwege in Gefahr?
Was ist da los an Schleusen, Schifffahrtswegen und im Verkehrswasserbau??
„Wir müssen die Schleuserkriminalität bekämpfen“
Eine gepresst quäkende Frauenstimme salbadert in den Fernsehnachrichten minutenlang über „die Schleuserkriminialität“, die „wir bekämpfen müssen“. Als fernsehabstinenter Mensch, der nur gelegentlich mit halbem Ohr mithört, was die momentan in der Küche weilende Frau in den Staatssendern hört und sieht, ist mir anhand aufgeschnappter Informationsbrocken in den letzten Tagen bereits aufgefallen, dass der BRD-Imperialismus offensichtlich beschlossen hat, sein Menschenmaterial mal wieder neu zu sortieren.
Die Facharbeiter, die „wir“ unbedingt benötigen, sollen schon mal auf jeden Fall NICHT ungebeten über die Grenzen kommen, sondern nur per Abwerbung woanders und mittels eines strengen Auswahlverfahrens, damit sie sich für unseren Kapitalstandort optimal rentieren. Das macht diejenigen Elends- und Kriegsflüchtlinge, die immer noch meinen, ausgerechnet in der zukünftigen Drittweltzone Europa ihr Glück machen zu müssen, zu unerwünschtem Beifang des marktwirtschaftlichen Schleppnetzes, welche vor allem die BRD als Noch-EU-Vormacht ins Meer des Reichtums Vorderasiens, Afrikas und zahlreicher anderer Weltgegenden geworfen hat.
Die „Nachrichten“ und diesbezüglichen Meldungen, dass da schon wieder ein „nicht verkraftbarer“ Andrang an den Außengrenzen herrscht, häufen sich nämlich seit geraumer Zeit. Nicht verkraftbar ist der Andrang (je nach Medium auch gerne „Ansturm“ oder „Flut“ genannt) angeblich vor allem für den braven deutschen Arbeitsmann. Der leidet nämlich ganz furchtbar darunter, wenn seine Obrigkeit nicht nur ihn als verfügbare Untertanenmasse betrachtet, fürs Geschäftemachen rannimmt und seine Lebensumstände immer ungemütlicher macht, sondern wenn sie sich obendrein noch um auswärtige Figuren derselben Art kümmert und deren Nützlichkeit für den deutschen Weltmachtehrgeiz berechnend als Förderung und/oder Beschränkung von Zuwanderung kalkuliert.
„Zuviele“ Flüchtlinge (die Definition, was nun zu viele sind, schwankt je nach Maßgabe der staatlichen und wirtschaftlichen Bedürfnisse und Berechnungen) soll der deutsche Lohnsteuerzahler empörend finden, da ihm – so wie jedem Marktwirtschaftsinsassen – die beiden grundlegenden als Sachzwang verkleideten Lügen einleuchten, die jeder als erstes in der Konkurrenzgesellschaft lernt: erstens kostet alles Geld, und zweitens ist nie genug davon da. Und wenn man die schöne Kohle für volksfremde Armutsgestalten ausgibt, bleibt unter Umständen nicht genug übrig, um die eigene Armut abzufedern. Die eigene Armut, deren Gegebenheit der deutsche Lohnarbeiter als conditio sine qua non seiner gesamten ökonomischen Existenz zu rationalisieren gelernt hat.
Die Herrschaften, die ihn zu seinem Lohnarbeiterdasein verdammen und die die Verhältnisse einrichten, in denen Arbeit und Reichtum so schön getrennt sind, dass Arbeit (oder die Abwesenheit bezahlter Arbeit) sich immer auf der Seite der Arbeitskräfte einstellt, Reichtum dagegen immer auf der Seite derer, die bereits Reichtum in Form von Kapital HABEN – diese Herrschaften wissen natürlich um den Unsinn, den sie ihrem Menschenmaterial erzählen. IHNEN muss keiner weismachen, dass ausgerechnet die von Migrationsströmen zwangsläufig und sehr marktwirtschaftsgemäß auf den Plan gerufenen Geschäftemacher (als böse „Schleuser“ und „Schlepper“ verschrieen, weil die Ware, mit der sie ihre unternehmerische Tätigkeit ausüben, nun mal der Fortbewegungs- und Migrationsdrang von echten Menschen ist) schuld wären an Zuwanderung, Flüchtlingskrisen und den damit verbundenen Belastungen für den Standort.
Die verantwortlichen Standortpolitiker wissen, dass die Ursache für Migration ökonomische Ausnutzung, Regime Change, Krieg und dergleichen in Afrika und sonst wo ist – schließlich haben sie‘s ja selber inszeniert und profitieren aufs Erquicklichste davon. Sie wissen auch, dass die „Schleuserkriminalität“ den von ihrem politischen Handeln ausgelösten Migrationsströmen folgt wie die Motte dem Licht; Ursache und Wirkung vertauschen SIE ganz bestimmt nicht.
Ursache und Wirkung VERTAUSCHEN und sich über die unerfreulichen, hässlichen und die einheimischen Arbeitskräfte belastenden Folgen der Zuwanderung gebührend EREIFERN soll sich der deutsche Arbeitsmann und sein treues Weib, die deutsche Arbeiterin. Sie SOLLEN denken, dass das wirkliche Übel ein kriminelles Schleuserwesen ist, das aus unerfindlichen, jedenfalls aber in der grundbösen Natur dieser Leute liegenden Gründen, die ganzen ungewollten Neubürger hierher bringt.
Während nämlich kriminelle Schleuser und Menschenhändler vor ein paar Jahrzehnten noch (wenn sie die Richtigen geschleust haben) glasklare Helden der Freiheit im Kampf gegen eine unmenschliche kommunistische Herrschaft waren, sind diese Machenschaften zu schlichtem kriminellen Verhalten undefiniert worden, seit es keine Zonenbewohner mehr von der SED-Diktatur zu befreien gilt. Heutzutage soll der deutsche Bürger immer wieder neu lernen, dass die Welt nun mal aus lauter einzelnen Überlebenskämpfern besteht, die sich in der Konkurrenz durchzusetzen versuchen – dass aber leider einige diesen Kampf mit unerlaubten Mitteln führen, weshalb die Regierung als Schiedsrichter der überall auszumachenden gegensätzlichen Interessen ihnen deshalb Einhalt gebieten muss. Schuld an Verarmung, Konkurrenz um Jobs und Wohnungen mit den Zuwanderern, Kriminalität der gettoisierten Neuankömmlinge und an den gelegentlichen Feindseligkeiten aufgrund unterschiedlicher kultureller Konditionierungen sind immer nur einzelne schlechte Menschen, niemals aber politisches Handeln der nationalen Führung, ihre politökonomischen Entscheidungen etc.
Zwar muss der staatliche Aufpasser über einheimisches und zugezogenes menschliches Arbeits- und Betreuungsmaterial gelegentlich ein bißchen auf die moralische Bremse treten und die durchaus gewünschte Zwietracht und Konkurrenz zwischen angestammter und neu hinzugekommener lohnarbeitsfähiger Bevölkerung in rechtsstaatlich geordnete Bahnen lenken (misstrauisches Beäugen der Fremden und deren Sitten geht in Ordnung, der Übergang zur gewalttätigen Ausgrenzung von Leuten mit anderem Aussehen, anderen Sitten und dem falschen Allah ist allerdings ein Verstoß gegen hierzulande geltende Gebote), im Grunde aber WILL er sein Volk auf diese Weise (dank des Konkurrenzdrucks) als stets verfüg- und dienstbare Arbeitsmannschaft bereitstehen haben.
Die TV-Stimme quäkt und presst weiter ihr „Die Schleuserkriminalität bekämpfen!“ hervor, etwa in jedem dritten Satz der endlosen drei Minuten, in denen die unbedarfte Sprechpuppe irgendeiner Regierungspartei die Standardfloskeln der amtlichen Lügner und Volksbetrüger herunterbetet. Schließlich habe ich Erbarmen mit mir selbst, erhebe mich aus meinem gemütlichen Sessel, in den ich mich mitsamt Getränk und iPad verzogen hatte, und gehe rüber zur Fernsehfernbedienung, um den Mute-Knopf zu drücken. Das wird mir zwar keine Pluspunkte bei der gegen diese Art Geplapper immunen Liebsten einbringen, schont aber fürs erste meine Nerven..