Der Russe erklärt uns den Krieg! Beweis: Gas wird teurer!

Nach dem ersten Blick in das NATO-Frontblatt aus Hamburg möchte man lieber gleich wieder ins Bett gehen. Oder besser in den nächsten Bunker.

Denkt man bei der Überschrift noch „Ah, endlich wird der „Spiegel“ realistisch und berichtet über die Kriegsvorbereitungen gegen Russland!“, wird man beim Teasertext schnell eines besseren belehrt: natürlich ist es wieder der Iwan, der ewige Gottseibeiuns des Freien Westens, der hier nicht nur den Krieg vorbereitet, sondern ihn „praktisch erklärt“.

Und zwar ausgerechnet wegen der Gaspreise, die der Freie Westen ganz freiheitlich und westlich durch Spekulation in schwindelnde Höhen getrieben hat, u.a. durch den Verzicht der EU-Kommission auf langfristige Lieferverträge zugunsten kurzfristiger Beschaffung an den Energiemärkten.

Dass „der Russe“ angesichts der vom Westen selbst verschuldeten Energiepreiskrise auch noch die bewährte Zuverlässigkeit seiner Lieferungen um eine weiter erhöhte Abgabemenge ergänzt hat (Putin: „Wenn wir noch mehr Gas durchleiten, platzen die Leitungen“) ist egal angesichts der genetisch bedingten (Bolschwismus!) Gesamtboshaftigkeit des Erzfeindes im Osten.

So darf sich der deutsche Mittelschichtsbürger an einem grauen Sonntag in der beginnenden jahreszeitlichen Kälteperiode wieder wahlweise vor einer kalten Wohnung oder einer unbezahlbaren Gasrechnung wohlig gruseln und sich bang fragen, ob die neue Regierung wohl endlich Tacheles redet mit dem finsteren Gesellen dahinten in Moskau.

Dass DAFÜR berechtigte Hoffnung besteht, ist angesichts der Beteiligung der olivgrünen Russenfresser-Partei an der künftigen Bundesregierung sicher.