Nachdem ich dem dringenden Ausschlafbedürfnis der Liebsten stattgegeben habe und die erste Runde mit dem Hund alleine gegangen bin, setze ich mich wieder an den Rechner.
Ein bezahlter Grafik-Job wartet, und in der kommenden Arbeitswoche wird kaum Zeit sein für Design- und Programmierarbeiten. Die Frau verbringt derweil ausgiebig Zeit in Bad und Ankleidezimmer, erscheint aber nach einer Weile ausgeruht und tiefenentspannt, mit noch nassen Haaren und nach edlen Bodylotions duftend, im Wohnzimmer, in dem ich vor mich hin mausklicke.
„Ich könnte noch einen Kaffee gebrauchen!“, rufe ich ihr zu, den Blick hochkonzentriert auf den Monitor gerichtet.
„Nee, ich kann jetzt nicht“, kommt zur Antwort.
Jetzt blicke ich doch mal hoch. „Wie jetzt? Du kannst nicht mal eben Wasser aufsetzen und einen Kaffee machen? Ich bin hier am ARBEITEN, falls dir das entgangen ist..“
Die Gattin: „Ich muss meine Fingerchen machen. Ich arbeite an meiner äußeren Erscheinung!“
Spricht‘s und setzt sich hin, um mit einer Nagelfeile an der äußeren Erscheinung ihrer Fingernägel zu arbeiten. Für mich als passionierten Nägelkauer ist das schwer nachvollziehbar und so begebe ich mich selber in die Küche um für Kaffeenachschub zu sorgen.
Sie kriegt natürlich als erste eine Tasse frischen Kaffees ab – Ehrensache.
