Jetzt hat die Hamburger NATO-Gazette in ihrem stürmerischen Drang nach Regime Change im Kreml einen weiteren Schurkenstaat ins Boot geholt, nämlich die im Grunde noch gefährlichere, weil erstens erfolgreichere und zweitens auch noch kommunistische, „Autokratie“ bzw. „Diktatur“ in China.
Die fällt zwar nicht so unmittelbar in deutsche Zuständigkeit wie der alte Feind in der europäischen Nachbarschaft, muß aber natürlich durch eine höchst eigene „Indo-Pazifische Strategie“ der deutschen EU-Führungsmacht ebenfalls eingehegt werden. Dass die Freie Presse in Form ihrer Qualitätsmedien da nicht abseits stehen kann und will versteht sich von selbst.
Die richtige Sprachregelung ist schon gefunden: dort unten, beim Chinamann, herrscht natürlich ein „Regime“ (dass dort einfach bloß regiert wird wie bei uns, kann schon deswegen nicht sein, weil der Chinese seinen Staatsladen entgegen unseren Werten kommunistisch aufgezogen hat).
Wie es „Regime“ nun mal an sich haben, wird dort – regimetypisch – natürlich gelogen und Propaganda betrieben, dass sich die Balken biegen. Nicht nur das – sogar AUSLANDSpropaganda betreibt das gelbe Schlitzauge, versucht also frecherweise, SEINE Sicht der Welt auch außerhalb seines Reiches zu verbreiten, also schon wieder etwas, was wir im Leben nicht machen würden – unsere „Deutsche Welle“, unser DLF, unsere Goethe-Institute und staatlichen Medien verbreiten bekanntlich ausschließlich neutrale, sachliche und unparteiische Informationen, wenn sie dem heimischen und auswärtigen Publikum erklären, wie feindlich Russen und Chinesen dem Wertewesten gesonnen sind.
Dummerweise ist die kommunistische Supermacht inzwischen so erfolgreich, dass wir gar nicht umhin können, die sagenhaften Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, die sich unserer freien Unternehmerschaft dort unten bieten – das darf und kann unsere Leitmedien aber nicht davon abhalten, die Wahrheit über die grundsätzlich fiesen Machenschaften der furchtbaren Machthaber dort aufzudecken.
Und hier kriegt das Hamburger Fachblatt für die Ermittlung der Gelben und Roten Gefahr ganz elegant die ideologische Kurve, indem es die beiden Superschurkenstaaten in einen gemeinsamen Sack steckt, „Regime”, “Lüge“ und „Propaganda“ drauf stempelt und kräftig mit den Dachlatten westlich-imperialer Chuzpe und Selbstgerechtigkeit auf diesen schönen Popanz einprügelt.
Die liberale wertewestliche Leserschaft, gewöhnt an den lügenden, betrügenden Iwan, erfährt zu ihrem Entsetzen, dass eben dieser Lügen-Russe dem noch hinterfotzigerem Chinesen als Blaupause der eigenen Lügengeschichten dient, was der klare Beweis für doppelte, wenn nicht mehrfach potenzierte Bosheit und Gefährlichkeit dieser beiden Feinde des freien Westens ist.
Wer jetzt noch Zweifel an der berechtigten Warnung besorgter Blätter wie „Spiegel online“ vor der Gefahr aus dem Osten hegt, wird mit dem ultimativen Beleg für wirklich finsterste Absichten und Motive konfrontiert; einem Etikett, das den so Etikettierten schlichtweg aus dem Kreis der zivilisierten Menschen und Nationen ausschließt: die „Propaganda“ dieser zwei „Regime“ bedient nämlich – Achtung, Gänsehaut!“ – VERSCHWÖRUNGSNARRATIVE!
Somit ist evident, dass hier nur ein Fall von unbedingt abzuwehrender und zu bekämpfender Täuschung und Irreführung vorliegen kann, dem unsere eigene Aufrichtigkeit und Wahrheitsliebe sowie unsere generell tugendhafte Informationspolitik nur dann erfolgreich die Wahrheit entgegensetzen kann, wenn hinter der unbestreitbaren Überlegenheit unserer freien westlichen Lebensweise eine ebenso unbestreitbare (und vor allem unschlagbare) Militärmacht steht.
Den zuständigen Weltordnungspolitikern genau dies immer wieder in Erinnerung zu rufen und sie anzuspornen, in ihren Anstrengungen zur Einhegung der russisch-chinesischen Gefahr nicht nachzulassen und dabei alle, wirklich ALLE Mittel und Möglichkeiten (natürlich bei fortdauernden Geschäftsgang) in Betracht zu ziehen: darin sehen freiheitliche Journalisten ihre Aufgabe.
Der „Spiegel“ ist auch hier federführend.