Hab den Auftritt von Harris und Biden mitverfolgt, mit deren ersten Ansprachen als gewählte Führungsfiguren des US-Kapitalismus.
Nette Frau, freundlicher älterer Herr, professionll-emotionale, aber nicht zu kitschige Reden, in denen die aktuellen Eckpunkte des demokratischen Imperialismus (Liberalität, Rassen- und Geschlechtergerechtigkeit, Klimaschutz und Pandemiebekämpfung) abgearbeitet wurden.
Wüsste man nicht (wenn man’s wissen WILL), dass all die wohlklingenden Worte den bunten Zuckerguss darstellen über der berechnenden Gewaltherrschaft des westlichen Imperiums bzw. seiner größten Kapitale, die den Planten bis auf ein paar Ausnahmen immer noch dominiert, wäre man gerührt über soviel Goodwill, Weltverbesserungs- und Menschheitsbeglückungsabsichtserklärungen.
Weiß man aber, und als letzten Satz läßt Biden wieder die Redewendung fallen, die er sich scheinbar angewöhnt hat zur Demonstration seiner großmächtigen Identifikation mit dem militärischen Gewaltapparat der Supermacht (und der Entschlossenheit zu deren EINSATZ):
„.. and may God bless our troops“.
Wer da genauer hinhört und -sieht, kann sich nur gruseln.
Wenn Befehlshaber ihren Gott beschwören um ihre Kriegsmaschine zu segnen, ist‘s noch immer schlecht ausgegangen für diejenigen, die mit Leib und Leben für den Erfolg einzustehen haben, den das Militär dem (trans-)nationalen Kapital erzwingen und sichern soll.