Finde ich mal ganz sachlich und erfrischend nüchtern. Frau mit Plan, offensichtlich.
PS eine halbe Stunde später, nachdem ich das Video komplett gesehen habe (vorher nur das Transkript überflogen).
Auch diese Dame – beim ÖR beschäftigt – läßt den Zustand „unseres Gesundheitswesen“ als gegebene Größe in ihre allerdings praktischen wissenschaftlichen Betrachtungen auf eine Weise einfließen, die vom Status Quo als gegebener Größe ausgeht. Motto: so isses nun mal, da kann man nix machen, muß man sich auch nicht mit befassen weil man kannś ja eh nicht ändern.
Sie teilt die Sorge professioneller Verantwortlicher für die Volksgesundheit, dass dieses „unser“ Gesundheitssystem durch die Pandemie bald überlastet wird und zusammenbrechen könnte. Auf die naheliegende Idee, dann eben ein paar der unzähligen Milliarden, die der Staat jetzt offenbar mobilisieren kann, in den Gesundheitssektor zu stecken, das dort tätige Personal aufzustocken, anständig zu bezahlen, die Gesundheits-Infrastruktur wie Kliniken, Pflegeheime usw. wieder zu re-kommunalisieren, kommt sie nicht bzw. darf sie vermutlich als Beschäftigte im ÖR nicht kommen.
Kapitalismus, und damit der allumfassende Zwang zur Kostensenkung für Profitabilität, ist eben auch ihr DAS Lebensmittel der Gesellschaft, das wie die Luft zum Atmen hingenommen wird.
Abgesehen von dieser Kleinigkeit aber rein faktisch ein eher nützlicher Beitrag; unterm Strich kann man ihm entnehmen, dass die derzeit getroffene Maßnahmen wohl noch eine ganze Weile aufrechterhalten werden müssen, wenn die sogenannte Reproduktionszahl des Virus auf den FÜR DIESES GESUNDHEITSWESEN benötigten niedrigen Wert von unter 1,1 gebracht werden soll.
(Das wirft für den kennerischen marktwirtschaftlichen Sachverstand in absehbarer Zeit natürlich die nächste Frage auf: Ab wann ist der Lockdown und in seiner Folge die Beschädigung des nationalen Geschäftslebens, einfach nicht mehr tragbar, so dass, damit der Laden wieder brummt, auf für die Geldvermehrung hinderliche Einschränkungen verzichtet gehört?)