Zensur? Gibt’s nur beim Feind, also in Russland und China. Bei uns ist es Schutz vor Falschinformationen

Egal wie es um die „Medienfreiheit“ nach bürgerlichem Maßstab in Russland bestellt ist: selbstverständlich ist die Zensur der Youtube-Kanäle ein Eskalationsschritt im Informationskrieg gegen Russland.

Wird mal interessant zu beobachten, welche Verdrehungen und Verrenkungen die Fans der besten aller Welten jetzt vornehmen, um auch diese klare Zensurmaßnahme passend zu machen für ihr heiles Weltbild von Freiheitundmarktwirtschaft. Die Kommentarspalten der Staatsmedien z.B. sind bereits voll von Lob, Verständnis, Rechtfertigungen und Forderungen nach weitergehenden Schritten u.a. gegen chinesische Medien.

Die kognitive Dissonanz westlicher Parteigänger ist inzwischen so ins kollektive und individuelle Unterbewußtsein eingebettet, dass jeder weitere Schritt in Richtung Schleifung grundlegender Rechte, Zensur, Überwachung und staatlicher Gewalt- und Zwangsmaßnahmen (sowie deren Antizipation und botmäßige Ergänzung durch private IT-Multis) als Schutz der Freiheit vor Falschinformationen begrüßt wird.

Die vorgeschobene Begründung – RT hätte medizinische Falschinformationen publiziert – ist erkennbar an den Haaren herbeigezogen: als ob YouTube ein Team von Wissenschaftlern, Medizinern und Virologen beschäftigen würde, welches die auch in der medizinischen Community kontrovers debattierte Corona-Thematik definitiv in „wahr“ und „unwahr“ einteilen könnte.

In Wahrheit handelt es sich um den Schutz der verführbaren westlichen Bürgerseelen vor abweichenden Meinungen; solche Unbill mag der Staat und die von seiner Ordnung profitierenden BigTec-Konzerne seinen Insassen nicht zumuten – was umgekehrt eine interessante Auskunft ist über den Grad an Mündigkeit, den die Verfechter der wertewestlichen Weltsicht ihren Bürgern zutrauen: nämlich gar keine.

https://de.rt.com/europa/124954-rt-chefin-nennt-loschung-von/