Das Hamburger Sportmagazin „Der Stürmer“, das sich allerdings auch mit Mittelfeld und vor allem ABWEHR (gegen den Russen nämlich) beschäftigt, beobachtet den Transfermarkt der Ideen mit Argusaugen und berichtet tagesaktuell über Abweichungen von den regelbasierten Bestrafungs- und Dämonisierungspflichten eines modernen Sportlers oder Trainers.
Im aktuellen Frontbericht kann leider nur EINE Erfolgemeldung verkündet werden:
Der Pole als solcher, und besonders in seiner Form als Star unseres größten und erfolgreichsten Fußballclubs aus München, weiß, wie man auf den Russenangriff zu reagieren hat und schließt jetzt nicht nur Spiele IN Russland aus, sondern generell Spiele GEGEN Russland.
Das ist vorbildliche Gesinnung und macht klar, dass die kollektive Bestrafung der russischen Fußballfans die einzige Sprache ist, die dieser Menschschlag versteht – auch wenn’s die polnische WM-Teilnahme kostet; eine derart erstklassige Moral angesichts des Feindes schreckt eben auch vor Selbstverstümmelung nicht zurück!
Zum Zweien und Dritten muß der Gesinnungswächter von der Elbe Unzufriedenstellendes vermelden:
Der eine oder andere Sportsmann bzw. Fußballverband läßt es eindeutig an der jetzt gebotenen Verdammung des Russen fehlen! Der (immerhin) deutsche Trainer des englischen Russen-Clubs Chelsea FC ist lediglich „bedrückt“, nicht aber „entsetzt“, „schockiert“ und „aufs Äußerste empört und mit aller Entschiedenheit zur absoluten Verurteilung des russischen Handelns bereit“, wie man es eigentlich erwarten kann – er scheut also eine „klare Stellungnahme“ gegen Russland!
Das ist betrüblich und im Kern Feindbegünstigung; wir könnten ihm gnadenhalber zugute halten, dass er im Sold eines russischen Oligarchen (so heissen die Kapitalisten in Russland; unsere Oligarchen dagegen nennt man „Unternehmer oder „leistungsbereite Verantwortungsträger im Top Management“) steht, doch im Grunde müsste er jetzt kündigen.
Zuletzt fällt der kritische Blick der Prüfstelle für Heimatfrontmoral auf den jämmerlichen Haufen von Putinverstehern, der sich UEFA nennt: diese Weicheier ringen sich gerade mal zu dem windelweichen Sanktiönchen durch, St.Petersburg als Austragungsort des Champions League Finales zu streichen, während sie eigentlich gleich den ganzen russischen Fußballverband ausschließen müssten – weiß man denn, ob russische Vereine nicht demnächst mit ganz anderen Sachen als mit Fußbällen schießen?
So fällt die „Stürmer“-Bilanz des vormittäglichen Gesinnungstests in der Sportwelt eher gemischt aus; hier ist auf jeden Fall noch ganz viel Luft nach oben bei der unbedingt nötigen korrekten Dämonisierung und Verdammung des russischen Feindes.