Heute im Frühdienst auf Schicht mit der einzigen Thüringer Kollegin hier im Westen. In der Zigarettenpause sprechen wir und eine weitere Kollegin über die Bewohner unseres Wohnbereiches.
Dabei erwähnt die ostdeutsche Kollegin mehrfach diejenigen, “die PDM erhalten” würden.
Ich überlege mir, ob das ein mir unbekanntes pflegerisches Kürzel ist, vielleicht “Prophylaktisches Durchführungsmaterial” oder “Pflegerische Dienstmaßnahme”, komme aber zu keinem schlüssigen Ergebnis und frage schliesslich die Kollegin nach der Bedeutung der Abkürzung.
“Na, PDM eben!”, antwortet sie, “Pedäubungsmiddel!!”
Jetzt fällt bei mir der Groschen und ich bin versucht, sie für diesen astreinen thüringischen Buchstabendreher (à la “Bekleidung” für BEGLEITUNG oder “Preude” für BRÄUTE) abzuküssen.
Nach zwei Jahren im kapitalistischen Ausland bin ich des Ostdeutschen schon so entwöhnt, dass ich es nicht mehr erkenne bzw. dass seine Klänge automatisch durch den westlichen Hochdeutschfilter laufen – und merke in solchen Situationen, wie sehr ich es vermisse.
Erstmol eene roochen!