TENET auf politisch: Zwei Zeitströmungen in unterschiedliche Richtung

Es gibt eine erstaunliche historische Parallelität in der politisch-kulturellen Sphäre; eine Gleichzeitigkeit im Zeitgeist (um nicht zu sagen im Weltgeist), die sich in jeweils entgegengesetzte Richtung entfaltet. Wir, die wir in Deutschland der Partei zuzurechnen sind, die bis jetzt keine Partei ist, die aber die Zeichen der Zeit begreifen; wir, die wir Zeugen des Niedergang des kollektiven Westens, der US-dominierten Weltordnung sind – wir SIND bereits Teil der multipolaren Welt, die mit jeden Tag konkreter und unwiderruflicher wird.

Wir sind es inmitten der früheren „Ersten Welt“, die (historisch betrachtet) in rasender Geschwindigkeit ihren privilegierten, dominanten Status verliert. Der Kern der gegenwärtigen tektonischen Verschiebungen im Gefüge der Staatenwelt ist, dass die „Goldene Milliarde“ und ihre staatlichen Manifestationen sich mit dem Verlust ihrer exzeptionellen Rolle, ihrer Herrschaft und Aufsicht über den Globus, nicht abfinden können und wollen.

Das, was uns mitunter als Schwäche und Ohnmacht, sogar Hoffnungslosigkeit, erscheint, ist in Wirklichkeit das Bewusstsein, Teil des historischen Entwicklungsprozesses zu sein, gegen den sich die imperialistischen Machthaber der Länder, deren Bürger wir zu sein das Pech haben, vergeblich anstemmen.