Anastassija Udalzowa (KPRF): Die Zukunft gehört dem sozialistischen Russland

Ein Facebook-Post

Ich teile unten mal, was Anna Nell in ihrer TL gepostet hat.

Man wird als Freund Russlands und Kritiker des NATO-Kreuzzugs gegen Russland (und China) ja gerne schnell als „Putinist“, als „Putin-Troll“, „Putinversteher“ (interessant, dass im Kontext der NATO-Propaganda ein etwaiges Verständnis des Gegenübers mittlerweile negativ konnotiert ist) und ähnliches bezeichnet.

Natürlich ist Putin weder über Kritik erhaben noch sind seine politischen Konzeptionen unbedingt der Weisheit letzter Schluss, auch wenn der russische Präsident im Vergleich zu seinen westlichen Kollegen sich wie ein Riese unter Zwergen oder wie ein Erwachsener unter Kindern ausnimmt.

Er ist allerdings nicht (mehr) Kommunist, und hier setzt (logischerweise) die Kritik der KPRF und ihrer Duma-Abgeordneten Anastassija Udalzowa an. Das ist etwas anderes, eine substantielle und grundsätzliche Kritik am Kurs des Präsidenten der Russischen Föderation. Auch wenn dieser in seiner Valdai-Rede „die Klassiker“, also Marx und Engels zitiert, eventuell sogar mit dem chinesischen Modell eines kontrollierten Kapitalismus liebäugelt, ist er nicht nur weit entfernt von der Rückkehr zu einem sozialistischen Russland, sondern schließt m.W. nach eine solche Option für Russland aus.

Das mag sich zukünftig ändern – in Abhängigkeit von der Stimmung im Lande, dem Einfluss der KPRF und der allgemein mehr staatlichen Emtwicklungsvorgaben untergeordneten Rolle des privaten kapitalistischen Sektors innerhalb der Volkswirtschaften außerhalb des NATO-Blocks. In China bestimmt immerhin sogar eine kommunistische Partei über Nutzung, Grenzen und Bedingungen des kapitalistischen Sektors und der marktwirtschaftlichen Regeln des nationalen Entwicklungsweges.

In der beginnenden multipolaren Welt der 75% der Weltbevölkerung außerhalb des NATO-Blocks, die zukünftig die Entwicklung des Planeten bestimmen wird (jedenfalls in einem wirksameren Maße als die bisherige Hegemonie des westlichen Kolonialismus/Imperialismus), sind solche Entwicklungen – gemischte Wirtschaft, staatliche Überwachung der kapitalistischen Elemente der Produktionssphäre, sozialistische Marktwirtschaft, Sozialismus als nationale staatliche Organisationsform- immerhin denkbar.

Ich persönlich hoffe, dass nicht nur Russland wieder den sozialistischen Weg beschreitet.

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Stellungnahme der Abgeordneten der Staatsduma, des Mitgliedes der KPRF-Fraktion, Anastassija Udalzowa zu der Waldai-Rede von Wladimir Putin.

“Die Zukunft gehört dem sozialistischen Russland.

Unter den verschwommenen Formulierungen, den allgemeinen Phrasen, den raffinierten Witzeleien und den traditionellen Anekdoten verdient nur eine These, die aus dem Munde eines Lesers und Bewunderers von Iwan Iljin ganz selbstverständlich erscheint, besondere Beachtung: „Menschen mit der kommunistischen Gesinnung meinen, dass alles wieder nationalisiert, dass alles verstaatlicht werden sollte und so weiter. Es ist schwer zu sagen, wie wirksam dies ist. In gewisser Weise, in einer konkreten historischen Situation, lehnen wir das auch nicht ab. Wir haben sogar ein Gesetz über die Nationalisierung, aber wir tun es nicht. Dafür gibt es keinen Grund. Wir gehen von der Tatsache aus, dass wir die effizientesten Instrumente für die Entwicklung des Landes nutzen müssen, nämlich die Marktprinzipien, jedoch unter der Kontrolle des Staates und der Staatsmacht, unter der Kontrolle des Volkes”.

Gleichzeitig ist Herr Putin davon überzeugt, dass “sie [die Marktprinzipien] darauf abzielen sollten, die Armut zu bekämpfen, unsere Anstrengungen zu verstärken, um bessere Ergebnisse in den Bereichen Wohnen, Bildung, Gesundheitswesen und anderen für die Menschen äußerst wichtigen Bereichen zu erzielen”.

Die Fortsetzung der schädlichen “liberalen” Politik vor dem Hintergrund einer “patriotischen” Rhetorik stellt meiner Meinung nach alle weiteren Äußerungen des amtierenden Präsidenten unseres Landes außerhalb des Bereichs einer konstruktiven Diskussion. Glücklicherweise hängt die Logik des historischen Prozesses nicht von den Wünschen oder Vorstellungen einer einzelnen Person oder einer kleinen Gruppe von “Mitstreitern” ab, ganz gleich, welche Positionen sie vertreten.

Ich bin überzeugt, dass das kapitalistische Russland keine Zukunft hat! Die Zukunft liegt im sozialistischen Russland!“