Interessantes Interview mit dem Geschäftsführer des Branchenverbandes der Chemischen Industrie Deutschlands.
Was Ampelregierung und ihre hörigen Medien vor kurzem noch als Verschwörungstheorien von Nazis und Schwurblern, jedenfalls aber von russischer Propaganda erlegenen Putinknechten abtaten, hört man inzwischen verstärkt von Vertretern des BRD-Kapitals.
Natürlich haben Kapitalisten ihre eigene, nämlich logischerweise umsatz- und gewinnorientierte, Sicht auf die Dinge. Verhältnisse, in denen sich die Rahmenbedingungen der Kapitalvermehrung nachteilig für ihre Geschäfte entwickeln, alarmieren sie aufs Höchste. Normalerweise sieht sich „die Politik“ als Erfüllungsgehilfe der Kapitalbedürfnisse; im Kontext des Krieges gegen Russland jedoch hat die deutsche Regierung aufgrund ihres Vasallenstatus zu den USA (und der wohl mit der Vormacht geteilten Russophobie) einiges angestoßen und umgesetzt, was für den Kapitalstandort BRD nachteilig bis schädlich ist.
Der VCI-Vertreter nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht von
„immer tiefer sitzende(n) Zweifel, dass die geplante Transformation von fossilen zu regenerativen Energiequellen in Deutschland gelingen kann.“
Auf die Frage, wie groß die Sorge bei den Unternehmen ist, wird er noch deutlicher:
„Die Sorge ist derzeit riesig. Ich nenne Ihnen mal ein Beispiel: Ich habe unlängst mit dem Chef eines bayerischen Unternehmens gesprochen, das seit über 100 Jahren fest im Freistaat verwurzelt ist. Die denken jetzt erstmals darüber nach, in Singapur und anderen asiatischen Standorten eine Dependance aufzumachen, weil sie mit Blick auf die Energiewende sagen: Ich kriege hier womöglich bald gar keinen Strom mehr, zum Beispiel, weil noch immer 12.000 Kilometer Strom-Leitungen in Deutschland fehlen und statt der von Olaf Scholz versprochenen vier bis fünf Windkraftanlagen pro Tag gerade mal eineinhalb am Tag fertig werden.
Das sind alles Dinge, die zeigen: Wir müssen viel mehr Gas geben, damit Unternehmerinnen und Unternehmer wieder eine Zukunft sehen am Standort Deutschland – sonst kommt die Deindustrialisierung hier schneller als wir alle ahnen.“