Geschichten die das Leben schrieb: die Menschheit im Suppenteller

Es gibt die weitverbreitete Ansicht, dass der eigene berufliche „Erfolg“ (übersetzt als die Fähigkeit, einigermaßen normal und regelmäßig für Einkünfte zu sorgen, die einen vor Verhungern und Obdachlosigkeit bewahren) etwas über die Gesellschaft sagen würde, in der diese bescheidene Leistung erzielt wurde.

So, als ob das Zurechtkommen in den Verhältnissen, die man vorfindet – und die keineswegs für die Bedürfnisse der Lohnarbeiter eingerichtet sind – diese Verhältnisse adelt und bestätigt

Ich kenne Leute, die ihr persönliches Sich-Einrichten in der Konkurrenzgesellschaft, ihren Weg durch Schule, Ausbildung, Studium, Beruf bis hin zu möglicherweise ausreichenden Altersbezügen als einzige Erfolgsgeschichte interpretieren. Und zwar nicht mal so sehr der eigenen „Alles richtig gemacht!“-Selbstvergewisserung, sondern als ganz grundsätzliches Qualitätssiegel für den Kapitalismus, in dem ihnen das alles „gelungen“ ist.

Ich verstehe diese Leute nicht, und ich bedaure sie für ein Leben im Suppenteller, ohne je den Rand gesehen zu haben – geschweige denn, darüber hinaus.