Geschichten, die das Leben schrieb: Kiffe, verdammt nochmal!

In der Parallelrealität dieses Strafplaneten häufen sich die bizarren Zeichen und Hinweise auf den grundlegend absurden Zustand der Spezies: innerhalb von nur 30 Minuten stoße ich auf die hier abgebildeten Nummernschildbeschriftungen.

Die erste wirft berechtigte Fragen auf nach dem Substanzengenuß des Autohändlers oder der Werkstatt; vor allem möchte man natürlich wissen, wofür das „vn“ hinter dem imperativen „kiffe“ steht: „viel neues (Hasch)“? „Veredeltes Nepali-Grass“? „verdammt nochmal!“?

Eine kurze Google-Recherche fördert eine ominöse „Kiffe V&N GmbH“ zutage, laut Selbstauskuft sogar Teil einer „V&N Gruppe“; offensichtlich ein Dealer, der in großem Stil Cannabis nach Deutschland importiert und sich als Fassade eine gutbürgerliche Tarnexistenz als Autohändler gewählt hat.

Während ich noch am Grübeln bin über die Chuzpe dieser Rauschgiftmafia, sich einfach mal so über Nummernschildbeschriftungen bekannt zu machen, trete ich vor Schreck fast auf die Bremse, als mir die nächste kryptische Inschrift unterm Nummernschild des vor mir fahrenden Autos ins Auge und ins Großhirn dringt: “Auto-Birne“!?!

Könnte das ein Alias der Kifferklitsche von soeben sein? Sozusagen eine Allegorie auf die AUTOnome Entgrenzung der bekifften BIRNE?

Oder sollte es sich etwa um ein Nebenerwerbs-Business des „Kanzlers der Einheit“ handeln, eine subtil-ironische Rache des späten Helmut Kohl an den TITANIC-Autoren, die ihm auf ewig den Spitznamen „Birne“ angehängt haben

Zum Glück habe ich es nur noch wenige hundert Meter bis nach Hause. Nachdenklich und verwirrt suche ich mir einen Parkplatz und bin froh, dass die Fahrt beendet ist, denn mittlerweile frage ich mich angesichts der mehrdimensionalen Implikationen all dieser doppelbödigen Botschaften, ob ich selber bekifft bin.

Da ich jedoch gerade von der Arbeit komme, kann ich einen entsprechenden Drogenkonsum ziemlich eindeutig ausschließen. Oder?