Der nicht mehr zu leugnende Frühling bestimmt auch in der “Tagesgruppe Demenz” die Themenwahl für unser vormittägliches Zusammensein.
Heute sprachen, sangen und malten wir Frühlingslieder und Lieder, die von den Vögeln handeln, die jetzt wieder überall zu hören sind. Und was legen die Vögel: Eier!
Und wer legt auch Eier? Genau: Reptilien, wie zum Beispiel das Krokodil. Da gerade das Volkslied “Auf der Lüneburger Heide” dran war, kam eins zum anderen und schon kamen wir auf das berühmte (wenn auch weitgehend unbekannte“) HEIDE-KROKODIl, das nur alle hundert Jahre einmal bei Vollmond erscheint (und auch das nur für die, die es sehen können). Zum Glück ist das Krokodil vegetarisch und frisst nicht die armen Heidschnucken auf, sondern ernährt sich von Heidekraut und Mondlicht. Ausserdem ist es ein Schelm und faucht nicht wie ein Krokodil, sondern ruft “Kuckuck!”, um die Vögel zu täuschen.
Ausserdem kommt in dem Lied die erstaunliche Zeile vor:
“Ei du Hübsche, ei du Feine,
Ei du Bild wie Milch und Blut,
Unsere Herzen wolln wir tauschen,
Denn du glaubst nicht, wie das tut.
Valleri, vallera, und juchheirassa, und juchheirassa,
Bester Schatz, bester Schatz, denn du weißt, du weißt es ja.”
Zufällig ist der Refrain eines der wenigen Erinnerungsfragmente unserer in ihrer Demenz am weitesten fortgeschrittenen Teilnehmerin, Frau S.
DEN kann sie noch mitsingen; die Musik aktiviert die Sandbänke der Erinnerung, die noch nicht vom Meer der Demenz überflutet wurden. Und schon hatten wir ein schönes Thema, um den Rest des Vormittags zu gestalten und über das Thema Nr. 1 zu fachsimpeln: die LIEBE!

