Der DLF – Das Schlimmste, was Journalismus passieren konnte.

Der Staatsfunk erklärt uns Syrien

Aus einem Facebook Thread über diesen DLF-Beitrag vom 27.01.2019:

https://www.deutschlandfunk.de/assads-sieg-in-syrien-das-schlimmste-was-passieren-konnte.724.de.html?dram%3Aarticle_id=439412&utm_referrer=https%3A%2F%2Fzen.yandex.com

Da entdeckt das Qualitätsmedium aber auch unglaubliche Dinge:

staatliche Strukturen und öffentliche Daseinsvorsorge (soweit sie der Freie Westen und seine islamistischen Söldnertruppen nicht in Schutt und Asche gelegt haben) sind doch tatsächlich – Achtung, jetzt kommt´s – in der Hand des Staates (“Denn sämtliche Strukturen – Schulen und Krankenhäuser, Verwaltung und Justiz, Strom- und Wasserversorgung – sind von Assads Machtapparat vereinnahmt.”)!!

Undenkbar, dass diese Relotius-Klone z.B. über die BRD schreiben würden “sämtliche Strukturen – Schulen und Krankenhäuser, Verwaltung und Justiz, Strom- und Wasserversorgung – sind von Merkels Machtapparat vereinnahmt”.

Besonders schön wird´s, wenn der Propagandatext des staatlichen Senders DLF (des Staates also, der sich mit den anderen imperialistischen Staaten an der brutalen Sanktionspolitik gegen Syrien beteiligt) quasi feuchte Augen kriegt vor lauter Rührung über seines Dienstherrns Großzügigkeit:

“Kein Land überweist den UN so viel Geld für Syrien wie Deutschland. Die Bundesrepublik ist der größte einzelne Geber humanitärer Hilfe. Dabei kümmert sich Berlin nicht wirklich darum, was mit den Milliarden passiert.”

Da kann man schon vom Leser erwarten, dass dieser ein Taschentuch zieht und unter Schluchzen sich mal wieder bei seiner Obrigkeit bedankt, dass und wie diese unermüdlich die Welt zum Guten zu wenden bemüht ist. Was ja in einer Welt von Schurken und Diktatoren gar nicht so einfach ist. Und wenn man jetzt leider Gottes den “Schlächter Assad” gewähren lassen muss wegen der verdammten Russen (aber die kriegen demnächst und dann aber endgültig auch ihr Fett weg, dafür sorgen wir als FREIE WELT mit unserer NATO!) kann man sich doch eigentlich gleich den nächsten bösen Buben vornehmen:

Drüben in Südamerika sitzt doch auch so ein Folterer (“NTV” oder “Fokus” wissen bescheid!) bzw. “Diktator” auf unseren Ölquellen und will von der schönen damit zu verdienenden Kohle tatsächlich seinem verarmten Volk etwas zukommen lassen, weist sich also qua Regierungsprogramm als eindeutiger Anti-Demokrat aus!?

Da sind wir natürlich dabei, wenn´s wieder ans Weltordnen für Kapital und Konzerne geht – die DLF-Politik-Redaktion hat schon den richtigen Artikel zur Einstimmung auf die nächste Runde im “Wir vertreiben böse Diktatoren”-Kasperletheater in petto; schließlich kann man da auf die Blaupause der einschlägigen Assad-muss-weg-Beiträge aufbauen und ändert nur ein paar Orts- und Personennamen.