Vive les gilets jaunes!

Die Forderungen der „gilets jaunes“ beeindrucken mich. So wie der ganze Protest gegen die neoliberale Ausbeuterei und finanzkapitalistische Mega-Verarsche mich beeindruckt, mit der Zehntausende oder Hunderttausende Franzosen sich endlich gegen ihre Blutsauger wehren.

Mindestlohn 1.300 Euro, Maximallohn 15.000 Euro, Mindestrente 1.200 Euro: na klar! Den Reichen wegnehmen, die Konzerne und das Finanzkapital an die Kandare nehmen und besteuern, die Aufrüstung stoppen – schon ist die Kohle da, die allen ein einigermaßen anständiges Leben ermöglicht.

Rente mit 60, für hart Arbeitende mit 55:

Das ist sowas von dringend nötig! Ich will nicht bis 67 arbeiten, ich bin jetzt schon kaputt von meinem 30-Stunden-Lohnarbeitsjob plus unzählige weitere Stunden pro Woche, um Monat für Monat das nötige Geld zum Überleben aufzutreiben.

Ich hasse das bourgeoise Pack, das seinen Reichtum aus der Lebenskraft und der Gesundheit der Leute presst. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass das Ausbeutergesindel samt ihren Politikern von mir aus an der Laterne oder auf der Guillotine enden kann, wenn dafür endlich ALLEN Bürgern ein Leben in Würde, mit anständig bezahlter Arbeit und einer ausreichenden Rente ermöglicht wird.

Die herrschende Klasse, die unser ganzes Leben bestimmt und die uneingeschränkte Mehrung ihres privaten Reichtums als „Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft“ verkauft, während sie in Wahrheit schlicht die Massen ausplündert und mit der Arroganz feudaler Blutsauger auf die Unterschichten herabblickt, hat fertig.

Ihr elender Dreckskapitalismus schafft nicht mal mehr das eigene verlogene Versprechen einzuhalten, nach dem dieses angeblich alternativlose System doch das bestmögliche wäre, weil es mehr Wohlstand für alle schaffen würde als jede andere Ordnung, und dass alle sozialistischen Versuche doch gescheitert seien – NEIN, sind sie nicht!

Der Wohlstand, den der Kapitalismus schafft, ist für die Reichen und die paar Idioten, die als lohnabhängige aber wohlbestallte Angehörige einer schwindenden Mittelschicht noch kommod über die Runden kommen – das übrige, untere Drittel der Gesellschaft (und das wird größer und größer) hat lauter gute Gründe, sich der oligarchischen Elitendemokratie zu widersetzen und DEREN normalen Ablauf von Geschäft und Gewalt so massiv zu stören und zu behindern, dass seine Stimme endlich nicht nur gehört wird sondern die Ansagen macht, wie die Gesellschaft einzurichten ist.

So, Wutrede zuende, ich geh jetzt Kaffee kochen.

Vive les gilets jaunes!