Die nächtlichen Gassen von Wolfenbüttel bergen ein schreckliches Geheimnis. Welches, weiß keiner, denn niemand traut sich nach 20:00 Uhr nach draußen.
Vereinzelt sieht man Mäuse und verängstigte Eichhörnchen, an die Hauswände gedrückt, durch das nächtliche Wolfenbüttel huschen. Menschen meiden hier abends anscheinend die alten Gassen.
Im niedersächsischen Wolfenbüttel, der menschenleeren Stadt, deren Nachtleben aus einem beleuchteten Straßenschild mit der Inschrift „Braunschweig 20 km“ besteht, wird man nur durch Zufall eines lebendigen Menschen ansichtig.
Heute hatte ich die seltene Gelegenheit, gleich zwei der geheimnisvollen Wolfenbütteler Eingeborenen aus kurzer Distanz beobachten zu können. Sie gingen vor mir her, redeten miteinander in ihrem obskuren Dialekt und verschwanden dann so plötzlich, wie sie aufgetaucht waren.
Waren Sie vielleicht in die rätselhafte Gasse verschwunden, deren Namen einen Hinweis auf das Mysterium dieser Ortschaft zu geben scheint? Auch dieses Rätsel wird ungelöst bleiben, denn niemand kann einem Antwort geben in dieser Geisterstadt.
Geisterstadt Wolfenbüttel, Schluss und Fazit
Wolfenbütteler Hausbesitzer wohnen vermutlich ausserhalb und nicht in ihren Wolfenbütteler Immobilien. Darum malen sie diese flächendeckend zu, unterschiedslos Holzbohlen und Gefache überpinselnd. Ist ja sowieso egal, weil kein Mensch da ist, der es sieht.
Letzten Endes ist und bleibt der Wolfenbütteler aber – sicher auch aufgrund der geisterhaften Zustände seines Heimatortes – ein gottesfürchtiger Mensch, der zu recht an seine Häuser schreibt:
„In dieser Zeit der schwersten Not ist Trost und Hilfe nur bei Gott“.
Man versteht das, wenn man Wolfenbüttel kenngelernt hat.