#unteilbar für den imperialistischen Staat, ohne es zu wollen

240.000 Leute demonstrieren in Berlin „gegen rechts„ und „für eine offene Gesellschaft“. Organisiert wird das Ganze höchst professionell von Campact, MoveOn und anderen Assozierten der Soros-Stiftung „Open Society“, unterstützt allerdings von jeder Menge Gruppen, Initiativen, Parteien von ganz neoliberal (Grüne, SPD) bis kommunistisch (DKP). Als krönender Abschluss lobt Außenminister Maas die Demonstration als „ein großartiges Signal“.

Dass bürgerliche Politiker, die knietief in den NATO-Kriegsvorbereitungen stecken und jede ganz normale Sauerei des kapitalistischen Normalbetriebs von Geschäft und Gewalt vertreten, diese Demo hochleben lassen, spricht nicht gegen die vermutlich ehrlichen Absichten einer Mehrzahl der Demonstrierenden.

Es hinterlässt aber mehr als ein Geschmäckle, weil es belegt, das die ganze Veranstaltung im Grunde eine Selbstbestätigung derjenigen ist, die Rassismus, Ausgrenzung usw. für einen psychologischen Defekt unverbesserlicher Trottel halten. Imperialistischer Krieg nach innen und außen, Krise als Normalzustand des Kapitalismus, gezielte Verarmung der Lohnabhängigen und Aussortierten – spielt alles keine Rolle bei diesem Schulterschluss der Edelmütigen gegen die Dumpfbacken, einem Schulterschluss für den bürgerlichen Staat und seine „offene Gesellschaft“.

Wer unter den Demonstranten auf die wirklichen Ursachen und Verursacher von Flucht, Rassismus und Migration hinwies, zieht sich schnell den Verdacht zu, nicht zur Mehrheit der Guten zu gehören; im Radio wird berichtet, dass die Demonstration überwältigenden Zuspruch erfuhr und insgesamt eine ganz tolle Sache gewesen sei, obwohl sich auch „linksextreme Gruppierungen“ unter die guten Demonstranten gemischt hätten.

Unter Strich bleibt für den „normalen“ Medien- und Politikkonsumenten folgende Erkenntnis: „Riesendemo in Berlin zur Unterstützung der Regierung, die ja auch immer voll für offene Gesellschaft, Demokratie und gegen Rechts ist.“