Neujahrspredigt des Bundesscholz

Scholz ist klar professioneller als Merkel (oder Schröder und Kohl vorher). Oder er hat bessere Rede-Coaches. Inhaltlich dasselbe Salbadere wie alle anderen, eine Art Imitation des pfäffischen Geschwätzes, mit dem man die Leute einlullt und so tut, als wäre die Obrigkeit die Allerfürsorglichste und hätte alles im Griff.

Interessant die dreiste Lüge, die Gesellschaft wäre gar nicht gespalten, sondern im Gegenteil ein wahres Wunder an Hilfsbereitschaft, Anpackerei und vorbildlicher Volksgemeinschaft. Aber das hören die Leute gerne – oder Politiker denken, dass die Leute das gerne hören.

Wie bei Merkel fällt auf, dass Tonfall, Duktus und Art der Ansprache den Eindruck erwecken, hier spräche einer zu Kleinkindern oder Dementen, müsste alles ganz einfach und langsam in möglichst simplen Worten erklären, um die mentale Kapazität der Zuhörer nicht zu überfordern. Im Grunde eine dreiste Beleidigung der Intelligenz jedenfalls der paar Leute, die sich für zwei Pfennig selber Gedanken machen. Der Rest will’s wohl so haben – diese Art Politikerpredigten können vermutlich schon ähnlich wie „Dinner for one“ als Sylvesterritual gelten.

Achja, die verklausulierte Kriegshetze gegen Russland durfte auch nicht fehlen, maskiert als Friedensblabla – „Die Werte der EU sind Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie“ – und Bekenntnis zum westlichen Kriegsbündnis.